
Eine Band feiert ihren 50. Gründungstag. Es ist nicht irgendeine Musikgruppe oder gar eine der erfolgreichsten wie etwa die Beatles , Status Quo, oder andere „Fünfziger“, die die Geschichte des Pop und Rock mit ihren Songs revolutionierten. Aber die Gruppe ist – dank ihrer Nähe zur Saalestadt – durchaus ein Ensemble, das in guter Erinnerung geblieben ist.
Erster Motorradgottesdienst
Wer „Jericho“ kennt, weiß wovon die Rede ist. Die Band-Historie reicht bis weit in die 80er Jahre zurück, als der ehemalige evangelische Stadtpfarrer die Schweinfurter Jugendband verpflichtete. Militärpfarrer Braun griff ebenfalls die Idee auf und folgte mit einem der ersten Motorrad-Gottesdienste. Alle Akteure hielten Kontakt zueinander und verlorenen sich über die Jahrzehnte hinweg nicht aus den Augen.
Heuer feiert „Jericho“ den 50. Geburtstag und selbstredend steht die Hammelburger St. Michaelskirche auf dem Tourenplan, der Ort, an dem die Musikgruppe Erfolge feierte und ihre Bekanntheit in der ganzen Region untermauerte. „Ein Jubiläum ist immer eine Rückschau“ – so Bandleader Frank Seifert, selbst vier Jahre Pfarrer der evangelischen Gemeinde. „Doch Nostalgie alleine wäre kein hinreichender Grund für einen Konzertbesuch “, fügt er hinzu.
Auf den Bühnen der Kirchentage
Neben der großen Kontinuität bei den Mitgliedern dürften Veränderung und Entwicklung eines der Erfolgsgeheimnisse sein, vermutet er. War das Ensemble am Beginn einer der Hauptakteure des so genannten „Liederfrühlings“ in der Kirche und damit eine Begleitcombo des neuen Singens, wurde die Musikgruppe nach und nach zu einem der großen Player auf den Bühnen der Kirchentage in der ganzen Republik.
Auftritt vor einer Million Menschen
Seifert war gerade Pfarrer in der Saalestadt, als „Jericho“ auf dem Berliner Kurfürstendamm den zentralen Eröffnungs-Gottesdienst des Kirchentags spielte – live im Fernsehen vor einer Million Menschen, die an diesem Abend dort unterwegs waren. In den 2000er Jahren änderte sich das Konzept hin zu einer reinen „Konzertband“.
Eigene Songs und Coverversionen
Überwiegend eigene Songs auf rund 15 Tonträgern und einige ausgewählte Coverversionen aus der Rock- und Popgeschichte werden ergänzt durch Moderationen und Gedanken, die den Auftritten Tiefgang und ein eigenes Gepräge verleihen.
In den Konzerten, die inzwischen oft den Charakter von Freundes- oder Familientreffen haben, geht es um alles, was das Leben zwischen Himmel und Erde ausmacht: Die Liebe, das Leiden, Menschen und Gott, Begegnungen, Sehnsuchtsorte, Hoffnung im Alltag, ein bisschen Lebenshilfe. Auch wenn sich das Konzept verändert, die Grundaussage, „Gott ist Leben“, wie es im bekanntesten Lied von „Jericho“ heißt, hat seit fünf Jahrzehnten Bestand.
Mit Frank Seifert, Wolfgang Mai und Eva Schürmann an den Mikrofonen, Keyboarder Roland Weger und Schlagzeuger Peter Lindacher sind am Samstag, 8. Februar, beim Konzert in der St. Michaelskirche „Urgesteine“ am Werk.
Termin
Ein Heimspiel haben die beiden Hammelburger, Gitarrist Volker Büchs und die junge Sängerin Sarah Gerlach. Sabina Boujong feierte im Januar ein erfolgreiches Debüt mit „Jericho“. Gemeinsam mit dem Hammelburger Militärpfarrer Thomas Linder veröffentlichte sie die CD „Hör einfach zu“.
Wie die Fans der Musikgruppe freuen sich auch die Akteure auf das Konzert, das um 19 Uhr beginnt.