Aschach bei Bad Kissingen
Die "Alten" erzählen auf Schloss Aschach
Eine Wanderausstellung zeigt am Beispiel von Büchold bei Arnstein, wie die Menschen früher gesprochen und gelebt haben.

"Wenn die Alten erzählen" - Dialekt und Lebensart in Unterfranken - unter diesem Motto steht die neue Wanderausstellung, die in der Museumsscheune der Museen Schloss Aschach eröffnet wurde. Sie war bereits im Freilandmuseum Fladungen zu sehen, bis einschließlich 9. September ist sie nun in Aschach.
Im Zentrum steht Büchold bei Arnstein. Fotografien und Exponate erzählen, wie sich das Leben früher so abgespielt hat. In einem Buch kann man dialektale Ausdrücke nachlesen, ein Wörterbuch "Baurisch-hochdeutsch" sozusagen. Es gibt Multimediastationen und man kann sich anhören, wie der Dialekt klingt.
"Den unterfränkischen Dialekt gibt es nicht", merkte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel gleich zu Beginn der Ausstellungseröffnung an. Vielmehr bestehe das fränkische Sprachgebiet aus einem Konglomerat verschiedener Mundarten, die von Region zu Region, sogar schon von Dorf zu Dorf ,stark variieren können.
Dass die gesprochene Sprache Menschen verbindet, die Gemeinschaft stärkt und gerade in Zeiten des Umbruchs so etwas wie ein Heimatgefühl vermitteln kann, sagte auch Landrat Thomas Bold. "Es ist wichtig, die eigenen Wurzeln zu kennen, die den Menschen Halt geben", befand er. Gerade die Sprache sei ein Band, das Menschen verbinde.
"Der Dialekt wird bei uns noch sehr gepflegt, was ich sehr schön finde", erklärte Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall, der es verstand, in seine Rede auch einige Mundartausdrücke einzuflechten. "Wir können alles - außer hochdeutsch. Dieser Werbeslogan aus Baden-Württemberg hat mich sehr fasziniert. Er drückt aus, dass auch in Zeiten der Globalisierung und Technisierung die Sprache vor Ort noch einen hohen Stellenwert hat", erklärte Sandwall. Die Sprache gebe Authentizität. "Wichtig ist es, den Dialekt zu erhalten und zu pflegen - sonst stirbt er aus, und das wäre ein großer Verlust", so Sandwall. In seiner erfrischenden Rede kam er zur Erkenntnis, dass man einen Franken immer an der Aussprache erkennt - seine Herkunft könne er nicht verleugnen, so sehr er es auch versucht.
Benedikt Feser, der Vorsitzende des Vereins zur Bewahrung des unterfränkischen Dialekts, hat schon lange erkannt, dass man den Dialekt pflegen muss, damit er bewahrt wird. Seit mehr als 20 Jahren dokumentiert er mit seiner Kamera den in Büchold in der Nähe von Arnstein gesprochenen Dialekt. "Damals gab es dort noch viele Kneipen und einen Dorfladen, wo die Menschen sich austauschen konnten. Da solche Einrichtungen immer mehr wegfallen, wird es schwieriger, das Gemeinschaftsgefühl aufrecht zu erhalten", erklärte er. Umso wichtiger sei es, den Dialekt andernorts zu pflegen.
Die Mundart sei jedoch noch viel mehr: Sie wecke Emotionen, ja es könne sich daraus sogar eine "verschworene Gemeinschaft" ergeben. Zwar sei es richtig, dass auch der Dialekt einem stetigen Wandel unterliegt: Aber die "Muttersprache" sei den Menschen immer noch sehr wichtig. Eine folkloristische Mundartpflege lehnt Benedikt Feser ab, der Dialekt müsse sich weiter in der Gesellschaft etablieren, forderte er. Nur so könne er überleben.
Das in Büchold gesprochene "baurisch" erfreue sich weiter großer Beliebtheit, jedoch könnten es immer weniger Einheimische sprechen, vor allem die Jüngeren nicht. In seiner flammenden Rede warb Benedikt Feser dafür, dass man dem entgegentreten müsse.
Die musikalische Untermalung der Ausstellungseröffnung hatte Siggi Juhasz übernommen. Mit seinen selbst geschriebenen humorvollen Liedern, die er natürlich im Dialekt vortrug, ließ er die Vergangenheit wiederaufleben und sorgte damit für viel Begeisterung bei den Besuchern.
Die Ausstellung kann in der Museumsscheune der Museen Schloss Aschach bis einschließlich 9. September zu den üblichen Öffnungszeiten besucht werden.
Im Zentrum steht Büchold bei Arnstein. Fotografien und Exponate erzählen, wie sich das Leben früher so abgespielt hat. In einem Buch kann man dialektale Ausdrücke nachlesen, ein Wörterbuch "Baurisch-hochdeutsch" sozusagen. Es gibt Multimediastationen und man kann sich anhören, wie der Dialekt klingt.
"Den unterfränkischen Dialekt gibt es nicht", merkte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel gleich zu Beginn der Ausstellungseröffnung an. Vielmehr bestehe das fränkische Sprachgebiet aus einem Konglomerat verschiedener Mundarten, die von Region zu Region, sogar schon von Dorf zu Dorf ,stark variieren können.
Dass die gesprochene Sprache Menschen verbindet, die Gemeinschaft stärkt und gerade in Zeiten des Umbruchs so etwas wie ein Heimatgefühl vermitteln kann, sagte auch Landrat Thomas Bold. "Es ist wichtig, die eigenen Wurzeln zu kennen, die den Menschen Halt geben", befand er. Gerade die Sprache sei ein Band, das Menschen verbinde.
"Der Dialekt wird bei uns noch sehr gepflegt, was ich sehr schön finde", erklärte Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall, der es verstand, in seine Rede auch einige Mundartausdrücke einzuflechten. "Wir können alles - außer hochdeutsch. Dieser Werbeslogan aus Baden-Württemberg hat mich sehr fasziniert. Er drückt aus, dass auch in Zeiten der Globalisierung und Technisierung die Sprache vor Ort noch einen hohen Stellenwert hat", erklärte Sandwall. Die Sprache gebe Authentizität. "Wichtig ist es, den Dialekt zu erhalten und zu pflegen - sonst stirbt er aus, und das wäre ein großer Verlust", so Sandwall. In seiner erfrischenden Rede kam er zur Erkenntnis, dass man einen Franken immer an der Aussprache erkennt - seine Herkunft könne er nicht verleugnen, so sehr er es auch versucht.
Benedikt Feser, der Vorsitzende des Vereins zur Bewahrung des unterfränkischen Dialekts, hat schon lange erkannt, dass man den Dialekt pflegen muss, damit er bewahrt wird. Seit mehr als 20 Jahren dokumentiert er mit seiner Kamera den in Büchold in der Nähe von Arnstein gesprochenen Dialekt. "Damals gab es dort noch viele Kneipen und einen Dorfladen, wo die Menschen sich austauschen konnten. Da solche Einrichtungen immer mehr wegfallen, wird es schwieriger, das Gemeinschaftsgefühl aufrecht zu erhalten", erklärte er. Umso wichtiger sei es, den Dialekt andernorts zu pflegen.
Die Mundart sei jedoch noch viel mehr: Sie wecke Emotionen, ja es könne sich daraus sogar eine "verschworene Gemeinschaft" ergeben. Zwar sei es richtig, dass auch der Dialekt einem stetigen Wandel unterliegt: Aber die "Muttersprache" sei den Menschen immer noch sehr wichtig. Eine folkloristische Mundartpflege lehnt Benedikt Feser ab, der Dialekt müsse sich weiter in der Gesellschaft etablieren, forderte er. Nur so könne er überleben.
Das in Büchold gesprochene "baurisch" erfreue sich weiter großer Beliebtheit, jedoch könnten es immer weniger Einheimische sprechen, vor allem die Jüngeren nicht. In seiner flammenden Rede warb Benedikt Feser dafür, dass man dem entgegentreten müsse.
Die musikalische Untermalung der Ausstellungseröffnung hatte Siggi Juhasz übernommen. Mit seinen selbst geschriebenen humorvollen Liedern, die er natürlich im Dialekt vortrug, ließ er die Vergangenheit wiederaufleben und sorgte damit für viel Begeisterung bei den Besuchern.
Die Ausstellung kann in der Museumsscheune der Museen Schloss Aschach bis einschließlich 9. September zu den üblichen Öffnungszeiten besucht werden.
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