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Hammelburg
Deutsche Tubaforum zu Gast an der Musikakademie
Das Deutsche Tubaforum gehört seit Jahren zu den festen Gästen der Hammelburger Musikakademie.
Das Blechbläserquintett Brassessoires bietet einen perfekt abgestimmten Auftritt. Foto: Gerd Schaar       -  Das Blechbläserquintett Brassessoires bietet einen perfekt abgestimmten Auftritt. Foto: Gerd Schaar
| Das Blechbläserquintett Brassessoires bietet einen perfekt abgestimmten Auftritt. Foto: Gerd Schaar
Gerd Schaar
 |  aktualisiert: 19.08.2022 13:25 Uhr
Die Tuba ist ein beachtliches Instrument, das in keinem Orchester oder in keiner Kapelle übersehen und überhört wird. Seit Jahren ist das Tubaforum, das sein 30-jähriges Bestehen feiert, zu Gast in der Musikakademie. Ein Geburtstagsgeschenk war das Konzert des Blechbläserquintetts Brassessoires.

Eine Tuba ist auch was für Frauen. Den überzeugenden Beweis trat Christina Maria Schauer, Mitglied des Deutschen Tubaforums, mit ihrem Instrument an. Ihr ging ebenso wenig die Luft aus wie ihren Mitspielerinnen Franziska Lehner (Horn), Isabella Hauser und Hedwig-Martha Fuchs (beide Trompete). Die Posaunistin Katharina Schnetzinger, die derzeit ihren Mutterfreuden entgegen sieht, wurde vertreten durch Sebastian Sager.

Musikalische Vielseitigkeit, Witz und Humor sowie eine Portion Charme sind das Markenzeichen von Brassessoires. Der Name leitet sich ab von "Brass" (Bläser) und "Accessoires", dem farblich abgestimmten Zubehör wie Handtaschen oder Schuhen, mit denen sich die jungen Bläserinnen aus Österreich und Bayern auf der Bühne optisch unterscheiden wollen.

Wolfgang Krumme, der Vorsitzende des Deutschen Tubaforums, organisiert seit einem Jahrzehnt den jährlichen Tubakurs in der Musikakademie, an dem zurzeit etwa 100 Tubaspieler und zehn Dozenten teilnehmen. "Vor 30 Jahren hat mein damaliger Lehrer Professor Klemens Pröpper zusammen mit Hans Gelhard Studenten eingeladen, um einen Probespielkurs mit Tuba in Tirol zu veranstalten", sagte Krumme.

Rund 20 Studenten hätten damals teilgenommen. Daraus sei 1987 die Idee für das Tubaforum entstanden. Ueli Kipfert, Euphonist aus der Schweiz, meinte: "Ich würde mich über ein Frauen-Tuba-Quintett sehr freuen." Diesen Wunsch konnte das Ensemble Brassessoires nicht erfüllen. Jedoch überraschten die jungen Frauen des Bläserquintetts bei ihrem Konzert "Ladies Night" mit enormer Solofähigkeit auf ihren Instrumenten, zusätzlichen Gesangseinlagen und Ideenreichtum.

Sie führten ihr Publikum durch alte Märchen, denen sie ein zeitgemäßes Ende verpassten. So wie bei dem Prinzen, der aus seiner misslichen Lage durch die Beantwortung der Frage, was Frauen wirklich wollen, befreit werden konnte. Das Publikum lernte: "Nicht Liebe, Reichtum oder Schönheit, sondern Selbstbestimmung ist uns Frauen am wichtigsten."

Die Tuba sei als Instrument besonders bei den jungen Leuten im Kommen, sagte der aus Osnabrück kommende Krumme über die Situation in Norddeutschland. In den klassischen Konzerten noch als Begleitinstrument vorgesehen, sei die Tuba mittlerweile zu Soloqualitäten herangereift.

Kompostionen der vergangenen 20 Jahren hätten diese Erkenntnis umgesetzt, und Solisten wie zum Beispiel der Norweger Oystein Baadsvik genießen mittlerweile viel internationale Beachtung. Krumme erklärte: "Das ist eine erfrischende Alternative zu den üblichen Klavier- und Violinkonzerten."
 
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