
Der Wasserrettungszug Unterfranken wurde am Freitagnachmittag über den Krisenstab der Wasserwacht Bayern alarmiert. Dies war der Start einer dreitägigen Übung, die unter anderem am Samstag in Hammelburg stattfand. Zum einen wurde im ersten Übungseinsatz eine Beschädigung der Saalebrücke angenommen. Im Szenario zwei wurde die Beschädigung der Böschung des Deiches am Jugendzeltplatz oberhalb von Schloss Saaleck simuliert.

Der Sickerwasseraustritt aus dem Deich nimmt zu. Um weitere Beschädigungen des Deiches und vor allem einen Deichbruch zu verhindern, sollte der Deich abgedichtet und gesichert werden. Dies geschah mit einem Deich- oder Lecksegel, das auf der Böschung abgerollt und auf den Seiten – auch unter Wasser – mit Sandsäcken beschwert wurde. Das Einwerfen von Sandsäcken auf die wasserseitige, gesättigte Böschung sollte dabei aus möglichst niedriger Höhe erfolgen, um dynamische Erschütterungen niedrig zu halten. Die Sandsäcke wurden mit einem Flachwasserboot an das gegenüberliegende Ufer transportiert.

Feuerwehr Hammelburg mit im Einsatz
Unterstützung erhielt der Wasserrettungszug Unterfranken dabei von der Hammelburger Wehr mit ihrem Wechselladerfahrzeug (WLF), mit dem man das Boot in den Deich einbrachte. Christian Fella fungierte hierbei als Übungsleiter.

Unter den Beobachtern war auch 2. Bürgermeisterin Elisabeth Assmann, die betonte, dass man sich in Hammelburg über jede Art von Übungen freue, noch dazu wie in diesem Fall bei überregionalen Übungseinsätzen.
Brücke unpassierbar
Die angenommene Beschädigung an der Saalebrücke machte eine Überquerung nicht weiter möglich. Die Wasserretter richteten einen Einsatzabschnitt im Bereich der B 27 vor der Saalebrücke außerhalb von Hammelburg ein. Der Auftrag lautete eine Querungsmöglichkeit zu schaffen, über die Einsatzkräfte, Personen und Material nach Hammelburg transportiert werden können.

Zusätzlich wurde die Örtlichkeit flussauf und -abwärts erkundet und Sicherungsposten für eine Querung vorbereitet. Realisiert wurde dies über eine Seilfähre.

Der Wasserrettungszug besteht aus 32 Personen, die Einsätze unterscheiden sich gegenüber den „wasserrettungsdienstlichen Einsätzen“ durch die Dauer (Tage statt Stunden), die Führungsstruktur und das Zusammenwirken mit bis dato unbekannten Kollegen.
Sicherer und effektiver werden
Bernhard Scheckenbach, der nach eigenen Angaben den Zug mit aufgebaut hat, übernahm die komplette Kommunikation untereinander und nach außen. Er betonte, dass alle Rettungskräfte ehrenamtlich unterwegs seien. Mit der Übung könnten die Einsatzkräfte in ihren jeweiligen Einheiten die Einsatzvorbereitung sowie typische Aufgaben im Einsatz üben, erhielten Feedback und würden sicherer und effektiver darin. „Neueinsteiger“ lernten typische Situationen kennen und könnten diese im Übungs-Setting bewältigen, „erfahrene Einsatzkräfte“ würden bestärkt, im Wasserrettungszug zu bleiben.

Der Zug war über 24 Stunden hinweg autark, ein Aggregat sorgte für die Stromversorgung und auch für Verpflegung war gesorgt. Die Einsatzkräfte sind ausgebildete Wasserretter und Sanitäter und haben je nach Aufgabengebiet Zusatzqualifikationen zum Bootsführer, Rettungstaucher, Trupp-, Zug- oder Verbandsführer.
Das ist bei den Einsatzkräften sonst noch geboten:



