Wildflecken
Der Truppenübungsplatz existiert seit 80 Jahren
Für den Truppenübungsplatz mussten vor über 80 Jahren Menschen ihren Heimatort verlassen. Heute erinnert fast nichts mehr an die abgesiedelten Orte.
Seit 80 Jahren gibt es den Truppenübungsplatz in Wildflecken. Am 8. Februar 1938 wurde er offiziell in Betrieb genommen, seither prägt die Einrichtung die Region und das Leben der Menschen in Wildflecken und der umliegenden Gemeinden. Eine wechselvolle Geschichte hat der Truppenübungsplatz erlebt, der heute als eine moderne Übungsstätte für NATO-Partner ist.
Am 21. Mai 1935 wurde in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, gleichzeitig kam es zu einer fortschreitende Entwickelung der Waffentechnik. Wildflecken geriet 1937 in den Fokus der Deutschen Heeresführung, die den Bau eines mehr als 7000 Hektar großen Truppenübungsplatzes in der Rhön plante. Als Gelände wurde der Bereich zwischen Gersfeld im Norden und Bad Brückenau im Süden, Motten im Westen und Wildflecken im Osten ausgewählt.
Die Pläne waren gigantisch. Die Maximale West-Ost-Breite beträgt etwas elf die Nord-Süd-Ausdehnung fast zwölf Kilometer. Das Truppenlager sollte rund 9000 Mann und 1500 Pferde beherbergen. Bereits die Bauarbeiten brachten rund 3000 Arbeiter in die Gegend, die im Lager direkt auf der Baustelle leben. Dazu weitere 6000 die jeden Tag mit Bussen aus der Umgebung zu den Arbeiten gefahren wurden. Das brachte für Alt-Wildflecken mit seinen bislang 500 Einwohnern eine große Veränderung mit sich.
Zur Unterbringung eines Teiles der Arbeiter wurde unterhalb des Truppenlagers ein Barackenlager errichtet. Nach Beendigung der Bauarbeiten wurde es jedoch nicht abgebaut sondern diente während des Krieges zur Unterbringung von Kriegsgefangenen, die zu Bauarbeiten auf dem Truppenübungsplatz eingesetzt waren. 1947 brannte das Barackenlager ab, nur die Betonfundamente blieben übrig.
1940 wurde auf der anderen Seite des Sinntales eine Munitionsfabrik, die MUNA errichtet. Aus diesem ehemaligen Fabrikgelände ging nach dem Krieg der Gemeindeteil Oberwildflecken hervor.
Zahllose deutsche Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS übten während des 2. Weltkrieges in Wildflecken. Aufgrund der hervorragenden Tarnung der Gebäude und der Lage des Truppenlagers, das praktisch in den Wald hinein gebaut worden war, gelang es der Alliierten Luftaufklärung bis zum Ende des Krieges nicht Wildflecken zu finden. Der deutsche Ausbildungsbetrieb endete noch vor dem 6. April 1945, als Teile der 3. US Armee nach Wildflecken vordrangen.
Nach Kriegsende wurde aus dem ehemaligen Truppenlager ein Lager der United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA), in dem von den Nationalsozialisten verschleppte Personen untergebracht wurden. Hauptsächlich waren es polnische Staatsbürger, die nicht mehr in ihre, mittlerweile unter kommunistischer Verwaltung stehende Heimat zurückkehren wollten und nach und nach in die USA, Australien, Kanada und andere Staaten auswanderten.
Im April 1951 übernahm die US Armee Lager und Übungsplatz und begann wieder mit der militärischen Nutzung der Anlagen. Bereits kurz danach galt die "Wildflecken Training Area (WTA)" als eine der wichtigsten Trainingsanlagen der US Armee sowie anderer NATO Armeen.
Denn der Truppenübungsplatz mit seiner Nähe zur innerdeutschen Grenze war strategisch äußerst wertvoll. 4,5 Millionen Soldaten der US Armee sowie der NATO Partner haben bis 1994 ihr militärisches Können auf der WTA erlernt beziehungsweise vertieft. WTA war dazu Schauplatz mehrerer internationaler militärischer Wettkämpfe. Für Wildflecken waren dies aufregende Jahre. Die Amerikaner haben Leben und Geld in den Ort gebracht. Die Wirtschaft boomte. Dass auch Elvis Presley in Wildflecken war, wird immer wieder gerne betont.
Mit dem Ende des Kalten Krieges kam es auch zu einem Ende der amerikanischen Stationierung 1994 gab die US Armee im Zuge der Truppenreduzierung Übungsplatz und Militärgemeinde an die deutsche Regierung zurück. Kurz nach dem Abzug der US Armee übernahm die Bundeswehr das weitläufige Areal und gab ihm den Namen "Rhön-Kaserne". Die alte "Rhön-Kaserne" in Oberwildflecken wurde aufgegeben. Mehrere Bundeswehreinheiten haben Teile des "Lagers", wie es heute noch im Volksmund heißt, zumindest zum Teil besiedelt. Heute befindet sich auf dem Truppenübungsplatz eines der modernsten Gefechtssimulationszentren des Heeres, das von NATO-Partnern regelmäßig genutzt wird.
Hintergrund
Abgesiedelte Dörfer:
Der Bau des Truppenübungsplatzes Wildflecken brachte es mit sich, dass die in dem Areal vorhandenen sieben Dörfer und eine Vielzahl von Weilern abgesiedelt werden mussten. Rund 2500 Menschen haben damals ihre karge und rauhe Heimat verlassen müssen.
Am 8. Februar 1938 wurde der Truppenübungsplatz in Betrieb genommen, bis Mai 1938 hatten die Einwohner Zeit ihre Heimat zu verlassen. Viele von ihnen erhielten Land und Gebäude im Raum Würzburg, Schweinfurt, Frankfurt, in Wildflecken, Bad Neustadt bis hin zu Niederbayern und Oberfranken. Eine Ausnahme bildete zunächst Reußendorf, das mit 690 Metern, das am höchsten gelegene Dorf Unterfrankens war. Mit den Weilern Silberhof, Adamshof, Sarahof, Heinrichshof, Fuchsmühle zählte Reußendorf im Jahr 1938 immerhin 434 Einwohner. Der Räumungstermin für die Bewohner von Reußendorf war der 1. April 1938. Diejenigen, die sich als Platzarbeiter für den Bau des Truppenübungsplatzes meldeten, konnten im Dorf zurückbleiben. Auch von den anderen abgesiedelten Dörfern zogen viele Bauern und Handwerker nach Reußendorf, versahen zum Teil die Landwirtschaft und wurden Arbeiter und Angestellte der Kommandantur. In den kommenden Jahren war Reußendorf ein echtes "Frontdorf". Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mussten die Bewohner ihre Habe gegen Übergriffe von "Displaced Persons" aus dem Truppenlager verteidigen.
Am 1. April 1951 wurde Reußendorf nach Auflösung des Heeresgutbezirks in die neue Gemeinde Neuwildflecken eingegliedert. Das Dorf hatte zu dieser Zeit noch 259 Einwohner. Im Juli 1952 wurde Reußendorf zum zweiten Mal abgesiedelt. Die Einwohner verzogen zum Großteil nach Wildflecken. Die Anwesen in Reußendorf dienten nach der Absiedlung den US-Truppen zu Übungszwecken. 1955 wurde das Dorf dann völlig zerstört. Die Bewohner der Umgebung holen sich noch verwertbares Baumaterial. Das Gelände war zum 1. September 1956 eingeebnet.
Heute erinnert nur noch die mächtige Dorflinde und eine Gedenktafel des Rhönklubs daran, dass es oberhalb von Wildflecken die Gemeinde Reußendorf einmal gab. Die Natur hat sich das Gebiet zurück erobert. Die alte Dorfstraße? - Verschwunden. Die Kirche und die Schule? -Verschwunden. Wald und Gebüsch wuchert da wo früher reges Dorfleben stattfand.
Wenn es nicht die alten Bilddokumentationen über Reußendorf geben würde, wäre es kaum zu glauben, dass hier einmal ein Dorf war. Geblieben ist nichts. Das ist nicht nur Reußendorf so ergangenen. Bis auf ein paar Gedenksteine erinnert auch an die anderen Orte im Truppenübungsgebiet nicht mehr viel. Bis auf die Erinnerungen der Alten, die noch wissen wie es damals war. Doch eines ist geblieben: Der alte Friedhof auf der Anhöhe zwischen den ehemaligen Dörfern Reußendorf und dem Silberhof. Dass der Friedhof nicht ganz und gar in Vergessenheit geraten ist, ist der Reservistenkameradschaft Wildflecken und dessen langjährigem Vorsitzenden Adolf Kreuzpaintner zu verdanken. In den Jahren 1978/79 hat sich die Reservistenkameradschaft des zwischenzeitlich komplett verwilderten Friedhofs von Reußendorf angenommen, die Anlage von wucherndem Bewuchs befreit. "Wir haben dem Friedhof die Würde wieder gegeben", sagte Kreuzpaintner. Seither werde der Friedhof regelmäßig gepflegt und könne an drei Tagen im Jahr besucht werden. Auch in diesem Jahr steht der Truppenübungsplatz am Ostersonntag, Pfingstsonntag und an Allerheiligen von 12 bis 17 Uhr Privatpersonen offen, die mit ihrem Privat-Pkw zu den Friedhöfen fahren möchten.
Der "King" in Wildflecken
Elvis Presley verbrachte während seiner Zeit bei der US Armee 1959 einige Tage auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Im Militärhistorischen Museum in der Rhön-Kaserne Wildflecken - werden Exponate zur Geschichte des Truppenübungsplatzes Wildflecken aufbewahrt. Unter anderem dieses Foto und ein Text von Don R. Mansfield zum Aufenthalt von Elvis Presley in Wildflecken: "Elvis war auf dem "Flecken" im Oktober 1959. Seine Einheit war dort zu einem Manöver. Er war zu Beginn etwas zurückhaltend, wenn man ihn näher kennen lernte jedoch ein prima Kerl. Auf dem Foto stehen wir neben seinem Jeep. Er war Fahrer eines Aufklärungsjeeps der 3. US Panzerdivision und soweit ich weiß irgendwo bei Aschaffenburg stationiert (Bau Nauheim in der Nähe von Frankfurt). Ich war jedenfalls ziemlich beeindruckt von der Tatsache, dass er seinen Dienst als
normaler Soldat machte, und das nicht mal schlecht. Er fragte mich einmal, ob ich einige Mädchen für eine Party "organisieren" könnte. Ich sagte ihm, dass das für ihn bestimmt kein Problem wäre. Er meinte dann, er bräuchte aber ungefähr 30 (!) für eine Feier seines Zuges... damals gab es allerdings in Wildflecken nicht so viele Mädchen..."
Am 21. Mai 1935 wurde in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, gleichzeitig kam es zu einer fortschreitende Entwickelung der Waffentechnik. Wildflecken geriet 1937 in den Fokus der Deutschen Heeresführung, die den Bau eines mehr als 7000 Hektar großen Truppenübungsplatzes in der Rhön plante. Als Gelände wurde der Bereich zwischen Gersfeld im Norden und Bad Brückenau im Süden, Motten im Westen und Wildflecken im Osten ausgewählt.
Die Pläne waren gigantisch. Die Maximale West-Ost-Breite beträgt etwas elf die Nord-Süd-Ausdehnung fast zwölf Kilometer. Das Truppenlager sollte rund 9000 Mann und 1500 Pferde beherbergen. Bereits die Bauarbeiten brachten rund 3000 Arbeiter in die Gegend, die im Lager direkt auf der Baustelle leben. Dazu weitere 6000 die jeden Tag mit Bussen aus der Umgebung zu den Arbeiten gefahren wurden. Das brachte für Alt-Wildflecken mit seinen bislang 500 Einwohnern eine große Veränderung mit sich.
Zur Unterbringung eines Teiles der Arbeiter wurde unterhalb des Truppenlagers ein Barackenlager errichtet. Nach Beendigung der Bauarbeiten wurde es jedoch nicht abgebaut sondern diente während des Krieges zur Unterbringung von Kriegsgefangenen, die zu Bauarbeiten auf dem Truppenübungsplatz eingesetzt waren. 1947 brannte das Barackenlager ab, nur die Betonfundamente blieben übrig.
1940 wurde auf der anderen Seite des Sinntales eine Munitionsfabrik, die MUNA errichtet. Aus diesem ehemaligen Fabrikgelände ging nach dem Krieg der Gemeindeteil Oberwildflecken hervor.
Zahllose deutsche Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS übten während des 2. Weltkrieges in Wildflecken. Aufgrund der hervorragenden Tarnung der Gebäude und der Lage des Truppenlagers, das praktisch in den Wald hinein gebaut worden war, gelang es der Alliierten Luftaufklärung bis zum Ende des Krieges nicht Wildflecken zu finden. Der deutsche Ausbildungsbetrieb endete noch vor dem 6. April 1945, als Teile der 3. US Armee nach Wildflecken vordrangen.
Nach Kriegsende wurde aus dem ehemaligen Truppenlager ein Lager der United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA), in dem von den Nationalsozialisten verschleppte Personen untergebracht wurden. Hauptsächlich waren es polnische Staatsbürger, die nicht mehr in ihre, mittlerweile unter kommunistischer Verwaltung stehende Heimat zurückkehren wollten und nach und nach in die USA, Australien, Kanada und andere Staaten auswanderten.
Im April 1951 übernahm die US Armee Lager und Übungsplatz und begann wieder mit der militärischen Nutzung der Anlagen. Bereits kurz danach galt die "Wildflecken Training Area (WTA)" als eine der wichtigsten Trainingsanlagen der US Armee sowie anderer NATO Armeen.
Denn der Truppenübungsplatz mit seiner Nähe zur innerdeutschen Grenze war strategisch äußerst wertvoll. 4,5 Millionen Soldaten der US Armee sowie der NATO Partner haben bis 1994 ihr militärisches Können auf der WTA erlernt beziehungsweise vertieft. WTA war dazu Schauplatz mehrerer internationaler militärischer Wettkämpfe. Für Wildflecken waren dies aufregende Jahre. Die Amerikaner haben Leben und Geld in den Ort gebracht. Die Wirtschaft boomte. Dass auch Elvis Presley in Wildflecken war, wird immer wieder gerne betont.
Mit dem Ende des Kalten Krieges kam es auch zu einem Ende der amerikanischen Stationierung 1994 gab die US Armee im Zuge der Truppenreduzierung Übungsplatz und Militärgemeinde an die deutsche Regierung zurück. Kurz nach dem Abzug der US Armee übernahm die Bundeswehr das weitläufige Areal und gab ihm den Namen "Rhön-Kaserne". Die alte "Rhön-Kaserne" in Oberwildflecken wurde aufgegeben. Mehrere Bundeswehreinheiten haben Teile des "Lagers", wie es heute noch im Volksmund heißt, zumindest zum Teil besiedelt. Heute befindet sich auf dem Truppenübungsplatz eines der modernsten Gefechtssimulationszentren des Heeres, das von NATO-Partnern regelmäßig genutzt wird.
Hintergrund
Abgesiedelte Dörfer:
Der Bau des Truppenübungsplatzes Wildflecken brachte es mit sich, dass die in dem Areal vorhandenen sieben Dörfer und eine Vielzahl von Weilern abgesiedelt werden mussten. Rund 2500 Menschen haben damals ihre karge und rauhe Heimat verlassen müssen.
Am 8. Februar 1938 wurde der Truppenübungsplatz in Betrieb genommen, bis Mai 1938 hatten die Einwohner Zeit ihre Heimat zu verlassen. Viele von ihnen erhielten Land und Gebäude im Raum Würzburg, Schweinfurt, Frankfurt, in Wildflecken, Bad Neustadt bis hin zu Niederbayern und Oberfranken. Eine Ausnahme bildete zunächst Reußendorf, das mit 690 Metern, das am höchsten gelegene Dorf Unterfrankens war. Mit den Weilern Silberhof, Adamshof, Sarahof, Heinrichshof, Fuchsmühle zählte Reußendorf im Jahr 1938 immerhin 434 Einwohner. Der Räumungstermin für die Bewohner von Reußendorf war der 1. April 1938. Diejenigen, die sich als Platzarbeiter für den Bau des Truppenübungsplatzes meldeten, konnten im Dorf zurückbleiben. Auch von den anderen abgesiedelten Dörfern zogen viele Bauern und Handwerker nach Reußendorf, versahen zum Teil die Landwirtschaft und wurden Arbeiter und Angestellte der Kommandantur. In den kommenden Jahren war Reußendorf ein echtes "Frontdorf". Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mussten die Bewohner ihre Habe gegen Übergriffe von "Displaced Persons" aus dem Truppenlager verteidigen.
Am 1. April 1951 wurde Reußendorf nach Auflösung des Heeresgutbezirks in die neue Gemeinde Neuwildflecken eingegliedert. Das Dorf hatte zu dieser Zeit noch 259 Einwohner. Im Juli 1952 wurde Reußendorf zum zweiten Mal abgesiedelt. Die Einwohner verzogen zum Großteil nach Wildflecken. Die Anwesen in Reußendorf dienten nach der Absiedlung den US-Truppen zu Übungszwecken. 1955 wurde das Dorf dann völlig zerstört. Die Bewohner der Umgebung holen sich noch verwertbares Baumaterial. Das Gelände war zum 1. September 1956 eingeebnet.
Heute erinnert nur noch die mächtige Dorflinde und eine Gedenktafel des Rhönklubs daran, dass es oberhalb von Wildflecken die Gemeinde Reußendorf einmal gab. Die Natur hat sich das Gebiet zurück erobert. Die alte Dorfstraße? - Verschwunden. Die Kirche und die Schule? -Verschwunden. Wald und Gebüsch wuchert da wo früher reges Dorfleben stattfand.
Wenn es nicht die alten Bilddokumentationen über Reußendorf geben würde, wäre es kaum zu glauben, dass hier einmal ein Dorf war. Geblieben ist nichts. Das ist nicht nur Reußendorf so ergangenen. Bis auf ein paar Gedenksteine erinnert auch an die anderen Orte im Truppenübungsgebiet nicht mehr viel. Bis auf die Erinnerungen der Alten, die noch wissen wie es damals war. Doch eines ist geblieben: Der alte Friedhof auf der Anhöhe zwischen den ehemaligen Dörfern Reußendorf und dem Silberhof. Dass der Friedhof nicht ganz und gar in Vergessenheit geraten ist, ist der Reservistenkameradschaft Wildflecken und dessen langjährigem Vorsitzenden Adolf Kreuzpaintner zu verdanken. In den Jahren 1978/79 hat sich die Reservistenkameradschaft des zwischenzeitlich komplett verwilderten Friedhofs von Reußendorf angenommen, die Anlage von wucherndem Bewuchs befreit. "Wir haben dem Friedhof die Würde wieder gegeben", sagte Kreuzpaintner. Seither werde der Friedhof regelmäßig gepflegt und könne an drei Tagen im Jahr besucht werden. Auch in diesem Jahr steht der Truppenübungsplatz am Ostersonntag, Pfingstsonntag und an Allerheiligen von 12 bis 17 Uhr Privatpersonen offen, die mit ihrem Privat-Pkw zu den Friedhöfen fahren möchten.
Der "King" in Wildflecken
Elvis Presley verbrachte während seiner Zeit bei der US Armee 1959 einige Tage auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Im Militärhistorischen Museum in der Rhön-Kaserne Wildflecken - werden Exponate zur Geschichte des Truppenübungsplatzes Wildflecken aufbewahrt. Unter anderem dieses Foto und ein Text von Don R. Mansfield zum Aufenthalt von Elvis Presley in Wildflecken: "Elvis war auf dem "Flecken" im Oktober 1959. Seine Einheit war dort zu einem Manöver. Er war zu Beginn etwas zurückhaltend, wenn man ihn näher kennen lernte jedoch ein prima Kerl. Auf dem Foto stehen wir neben seinem Jeep. Er war Fahrer eines Aufklärungsjeeps der 3. US Panzerdivision und soweit ich weiß irgendwo bei Aschaffenburg stationiert (Bau Nauheim in der Nähe von Frankfurt). Ich war jedenfalls ziemlich beeindruckt von der Tatsache, dass er seinen Dienst als
normaler Soldat machte, und das nicht mal schlecht. Er fragte mich einmal, ob ich einige Mädchen für eine Party "organisieren" könnte. Ich sagte ihm, dass das für ihn bestimmt kein Problem wäre. Er meinte dann, er bräuchte aber ungefähr 30 (!) für eine Feier seines Zuges... damals gab es allerdings in Wildflecken nicht so viele Mädchen..."
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