
Im Golfclub Bad Kissingen fand der monatliche Neubürgerstammtisch statt, an dem rund 60 interessierte Bürger aus Bad Kissingen teilnahmen. Im historischen Ambiente des traditionsreichen Clubs erhielten die Gäste einen exklusiven Einblick in die Geschichte und die aktuellen Herausforderungen des Golfclubs .
Die Führung wurde von Präsident Horst Drieschner, seiner Frau Jutta Drieschner, Armin Laake und Clubmanager Christian Keul geleitet. Im Rahmen der Besichtigung erhielten die Neubürger eine ausführliche Vorstellung des Clubgebäudes, der Driving Range und des Clubbüros. Während des Rundgangs erfuhren die Teilnehmer Spannendes über das Gebäude und den Golfsport.
In seinem Vortrag trug Präsident Horst Drieschner weitere interessante Anekdoten und Geschichten aus der langen Historie des Clubs vor. Der Golfclub wurde am 23. August 1910 ursprünglich als „Sportclub Bad Kissingen “ gegründet, zu einer Zeit, als Bad Kissingen nur etwa 6000 Einwohner zählte. Schon damals war der Kurort ein Anziehungspunkt für die politische Prominenz Europas. Zu den Gründern des Clubs zählten 19 Herren – Frauen als Mitglieder waren damals nicht zugelassen.
Ein besonderes Ereignis der Clubgeschichte war die feierliche Einweihung des Golfplatzes im Jahr 1911 durch niemand Geringeren als Louis Botha, den Premierminister der Südafrikanischen Union. Doch an diesem Tag kam es zu einem unerwarteten „Skandal“: Botha wollte Golf spielen, wurde jedoch abgewiesen – er hatte keine Platzreife.
Der Golfclub überlebte die schweren Jahre während der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs. Erst 1950 wurde deutschen Staatsbürgern wieder das Spielen erlaubt, und nach langen Verhandlungen erhielten die Clubmitglieder 1955 den Platz von den amerikanischen Besatzern zurück. In den folgenden Jahren erlebte der Club einen deutlichen Aufschwung und bereits 1957 war er wieder ein beliebter Treffpunkt für Golfbegeisterte. Ein Highlight der 1960er Jahre war der Besuch prominenter Persönlichkeiten, darunter der ZDF-Sportmoderator Harry Valérien und die Skilegende Toni Sailer.
1968 wurde der Golfplatz auf 18 Löcher erweitert – eine Seltenheit in dieser Region zu jener Zeit und ein echter Publikumsmagnet. Präsident Drieschner betonte im Laufe seines Vortrags auch die aktuellen Erfolge und Herausforderungen des Clubs. Der Club zählt heute rund 550 Mitglieder, beschäftigt unter anderem einen Clubmanager, zwei Clubsekretärinnen, eine Marketingfachkraft, sechs Greenkeeper und einen Golf Professional. Zu den jüngsten Errungenschaften des Vorstands gehören die Installation einer Photovoltaikanlage mit 30 kWh Speicherkapazität, eine neue Gastherme und ein Blockheizkraftwerk – Investitionen in Höhe von rund 160.000 Euro , die durch großzügige Spenden und Mitgliederdarlehen finanziert wurden.
Neben den wirtschaftlichen und infrastrukturellen Aspekten hob Drieschner die Bedeutung des sozialen Lebens im Golfclub hervor. Ein Beispiel dafür ist die Ärztegolfmeisterschaft im Juni 2024 mit 100 Teilnehmern und einem prunkvollen Galaabend im Kurgarten-Café. Auch die 140 Turniere, die jährlich mit rund 6000 Gästen veranstaltet werden, tragen zum lebendigen Vereinsleben bei.
Abschließend warf Drieschner einen Blick in die Zukunft des Clubs. Er betonte die Bedeutung der weiteren Modernisierung, insbesondere durch den Ausbau der eigenen Stromerzeugung und eine bessere Mobilfunk- und Internetanbindung. Zudem wünscht er sich eine stärkere Einbindung des Golfclubs in das Unesco-Welterbe Bad Kissingen , beispielsweise durch Stadtführungen mit dem Fahrrad.
Ein besonders unterhaltsames Element des Abends war die abschließende Schätzfrage: „Wie viele Tees befinden sich im Glas?“ Brigitte Gerstung erriet die richtige Zahl und gewann einen Gutschein im Wert von 50 Euro , der ihr von Horst Drieschner und Anita Schmitt überreicht wurde.
Der Abend endete in geselliger Runde und der Golfclub Bad Kissingen zeigte sich einmal mehr als offener, traditionsbewusster und zukunftsorientierter Verein, der in der Region fest verwurzelt ist. Bilanz: Das war wieder ein informatives und unterhaltsames Treffen, dieses Mal mit ganz vielen neuen Neubürgern.
Der nächste Neubürgerstammtisch findet am 17. Oktober um 19 Uhr im Sparkassenpavillon mit dem Vorstandsvorsitzenden Roland Friedrich statt. Um Anmeldung per Mail wird gebeten: Anita.Schmitt@ascordis.de red