Der SV Rot-Weiß kann sich über Langeweile nicht beklagen, wie die Jahreshauptversammlung im Sportheim belegte. Neben den sportlichen Erfolgen galt es im ablaufenden Jahr einige Hürden zu meistern, was den Kickern letztlich mit vereinten Kräften und Willensstärke gelang. Umstrukturierungen im Trainerbereich – Maximilian Heinrich , Oliver Graup und Marco Wolf bilden das neue Trainer-Trio – die Abgabe der Federführung an Frankenbrunn, Siege, aber auch schmerzliche Niederlagen und Spielermangel kennzeichneten die Saison 2023/24.
Der Bericht der Vorsitzenden im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Tanja Büchner, umfasste vorwiegend den gesellschaftlichen Sektor mit Jubiläen und Jugendaktionen, das gemeinsame Ferienprogramm mit anderen Vereinen. Der SV Rot-Weiß, der 2025 sein 95. Vereins-jubiläum feiert, kann zudem auf eine Reihe von Baumaßnahmen verweisen, die am Sportheim und im Dorf vorgenommen wurden.
Als Projekt für das kommende Jahr haben sich die Kicker die Renovierung der Treppe zum Sportplatz vorgenommen, erläuterte der Vorsitzende für Liegenschaften, Lorenz Brust.
Der Kassenbericht, den der Vorsitzende für Finanzen Tobias Emmer vorlegte, offerierte eine stabile Kassenlage. Umsatz brachte vorrangig das Plootzfest. Die Kassenprüfer Detlef Fuchs und Franz Brust bestätigten die einwandfreie Buch- und Kassenführung, die Entlastung gab es ohne Einwände.
Fußballabteilungsleiter Markus Weidinger zeigte sich nicht erbaut über „nur“ fünf Heimspiele in Obererthal und nur drei Spieler aus dem Ort, die bis zur Winterpause eingesetzt wurden. Seine Darstellung umfasste die bisherigen Spiele der Saison. Den Trainerwechsel begründete er mit den Worten: „Es hat nicht gepasst zwischen Trainer und Mannschaft“. Die Relegation gegen Oberthulba, die in Hammelburg vor mehr als 1000 Zuschauern ablief, ging leider verloren. Für das kommende Jahr liegt die Federführung weiterhin in Frankenbrunn, sechs Heimspiele sind in Obererthal angesetzt. Die Niederlage im Toto-Pokal gegen Aura hat Rot-Weiß inzwischen verschmerzt.
Juniorenabteilungsleiter Oliver Graup sah wachsende Schwierigkeiten in der Entwicklung des Jugend-Fußballs. Auf vielen Ebenen geht offensichtlich nichts mehr ohne die Hilfe anderer Vereine. Nur damit sind die fünf Spielgemeinschaften im SV Obererthal möglich. Aktuell hat dieser noch 65 Jugendspieler. Davon kommen zehn aus Obererthal , 18 aus Untererthal und 37 aus Thulba. Oft hören die jungen Spieler auf oder wechseln den Verein. „Das macht die Aufgabe nervig und zeitraubend, und es muss hinterfragt werden, ob sich der Aufwand für zehn Spieler aus Obererthal noch lohnt“, gab der Trainer zu bedenken.
Im Folgenden legte Vorstand Tobias Emmer die neue Beitragsordnung vor, die von den Mitgliedern angenommen wurde. Auszubildende und Studierende werden demnach aus dem Familienbeitrag herausgenommen. Nach Ausscheiden eines Vorstandsbeisitzenden will der SV zwei neue, möglichst junge, Beisitzer integrieren.
Vorgesehen war die Ernennung von zwei Ehrenvorsitzenden, Walter Trompeter und Mattias Helm, der jedoch verhindert war. Trompeter war aktiver Spieler und hat den Verein bei vielen Bauprojekten unterstützt, beziehungsweise diese selbst am Sportheim ausgeführt. Helm war Leiter des Vereins in dessen besten Jahren und agiert heute noch im Ältestenrat. Der Ernennung stimmten die Mitglieder zu. Die öffentliche Ehrung der beiden neuen Ehrenvorsitzenden wird im nächsten Jahr beim Plootzfest offiziell ausgesprochen. Einem großen Plus kann sich der SV Rot-Weiß sicher sein. Er ist im Dorf und seinen Vereinen gut eingebunden und immer ein begehrter Helfer und Unterstützer bei Aktionen im Stadtteil. Das belegten Lob und Dank der freiwilligen Feuerwehr, der Krieger- und Soldatenkameradschaft, der Obererthaler Dorfmusik und der Plootzbackgruppe. Winfried Ehling