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Münnerstadt
Die Bahnläufe in Münnerstadt sind die Formel 1 im RGC-Cup
Ellen Enders (SV Frankenheim) und Bastian Reukauf (SC Ostheim) hängen die Konkurrenz auf der Tartanbahn ab. Warum die Rhöner Lauf-Elite gerne im Kreis läuft.
RGC-Cup beim TSV Münnerstadt       -  Unser Bild vom Hauptlauf der Frauen über 3000 Meter zeigt die spätere Siegerin Ellen Enders, die hier schon knapp vor ihren stärksten Konkurrentinnen liegt.
Foto: Jürgen Schmitt | Unser Bild vom Hauptlauf der Frauen über 3000 Meter zeigt die spätere Siegerin Ellen Enders, die hier schon knapp vor ihren stärksten Konkurrentinnen liegt.
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 20.05.2024 02:40 Uhr

Wenn der RGC-Cup beim TSV Münnerstadt Station macht, ist das so etwas wie die Formel-1 des Rhöner Laufsports. Auf der Tartan-Bahn geht es schließlich mit Highspeed immer im Kreis. Nur der Boxenstopp fällt weniger anspruchsvoll aus, „nachgetankt“ wird nur von Hand gereichtes Wasser aus Pappbechern. Für die Sieger gibt es zwar ein Podest, aber keine Champagner-Duschen und auch keine National-Hymnen, am Freitagabend genügten warme Worte von Stadionsprecher Tobias Wegner und Urkunden.

Die Bahnläufe im Lauerstädtchen sind ein Alleinstellungsmerkmal in der Laufserie zum Rhön-Grabfeld-Cup, die gewöhnlich in pittoresker Natur stattfinden. Mit Teer, Schotter oder Waldboden als Untergrund. Wie am anstehenden Wochenende, an dem der TSV Hausen/Rhön von Freitag bis Sonntag seinen „Häusemer Crosslauf“ ausrichtet. Dann geht der Hauptlauf über 10,5 Kilometer.

Und dennoch kamen die Läuferinnen und Läufer bei frühsommerlichen Temperaturen zahlreich ins Mürschter Sportzentrum, weil die Stadion-Runden auch Abwechslung bedeuten. Findet jedenfalls Ellen Enders, die den Hauptlauf der Frauen über 3000 Meter für sich entschied mit der Siegerzeit von 11 Minuten und 31 Sekunden.

"Das tut genauso weh wie ein längerer Lauf"

„Im Training macht man ja auch seine Bahnläufe. Für mich ist das daher alles andere als langweilig. Das ist mal was kurzes, schnelles, knackiges. Und es tut genau so weh wie nach einem längeren Lauf, weil man mit höherem Tempo unterwegs ist“, sagte die 39-Jährige, die den Sieg für den SV Frankenheim holte vor Vorjahressiegerin Anna-Lena Klee (11:36) und Susanne Haßmüller (11:47) vom SC Ostheim. „Im RGC-Cup laufe ich für den Verein meines Mannes, ansonsten aber für den SC Ostheim“, ließ die vierfache Mutter kurz nach dem Zieleinlauf wissen. „Schnell loslaufen und schauen, ob ich es durchbringe“, war die taktische Marschroute der Siegerin.

Deren Partner, Marcus Enders, landete als Dritter im Hauptlauf der Männer über 5000 Meter ebenfalls auf dem Podest mit der Zeit von 18 Minuten und 13 Sekunden. Eine Klasse für sich war Bastian Reukauf vom SC Ostheim (17:08) mit 42 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Jens Fries. „Mir liegen die flachen Wettkämpfe. Ich war in der Jugend Mittelstreckenläufer , davon kann ich noch zehren“, sagte der 39-Jährige, der aus der Erfahrung heraus immer einen Blick auf die Konkurrenz warf, „weil mir Jens und Marcus gefährlich hätten werden können. Ansonsten bin ich nach Gefühl gelaufen und habe extra nicht auf die Uhr geschaut, um mich nicht unter Druck zu setzen.“

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Einmal mehr waren die Hauptläufe in der festen Hand der Athleten aus dem Rhön-Grabfeld-Kreis. Bei den Männern vertraten im Feld der 48 Starter lediglich Günter Straub ( TSV Münnerstadt /M75) und Klaus Wiegand (SV Wildflecken/M70) den Landkreis Bad Kissingen, bei den Frauen war keine einzige Landkreis-Teilnehmerin unter den 25 Starterinnen zu finden. Ein Umstand, der überrascht angesichts der Attraktivität der Laufserie und angesichts der vielen Vereine, die in und um Bad Kissingen dem Laufsport frönen. Quasi entschuldigt waren die TSV-Leichtathleten um Alexandra Katzenberger und Katja Hofmann, die reichlich „Jobs“ intern zu vergeben hatten, um diese Veranstaltung über die Bühne zu bringen.

„Die Münnerstädter haben das außerordentlich gut organisiert“, fand jedenfalls RGC-Cup-Vorsitzender Eberhard Helm (Ostheim), der selbst am 5,5 Kilometer langen Hobbylauf in Richtung Wacholderheide teilnahm und die Bahnläufe mit großem Interesse verfolgte. „Es gab ja früher schon Bahnlauf-Veranstaltungen in Wildflecken oder Bischofsheim. Das ist eine gute Sache, weil viele wissen wollen, ob man so gut ist wie man sich fühlt. Mir bereitet es jedenfalls große Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung die Leute in Münnerstadt dabei waren“, so Helm.

Das Ergebnis zählt auch für das Sportabzeichen

Der Breitensport-Charakter wurde zusätzlich betont durch den Umstand, dass die Bahn-Zeiten auch zum Erwerb des Sportabzeichens herangezogen werden können. „Außerdem ist es schön, wenn die Kinder und Jugendlichen unmittelbar an der Bahn von der Familie angefeuert werden können“, sagt Eberhard Helm.

Insgesamt waren es 246 Läuferinnen und Läufer, die beim TSV Münnerstadt starteten. „Aus organisatorischen Gründen haben wir die Veranstaltung erstmals am Freitagabend ausgerichtet. Aber die Rückmeldungen waren so positiv, dass wir das vielleicht beibehalten“, kündigt Laufgruppen-Leiterin Alexandra Katzenberger an.

RGC-Cup beim TSV Münnerstadt       -  Kurz nach dem Männer-Start war das Feld noch eng beisammen. Später sollte Bastian Reukauf vom SC Ostheim (Nr. 155) den Hauptlauf über 5000 Meter in überlegener Manier gewinnen.
Foto: Jürgen Schmitt | Kurz nach dem Männer-Start war das Feld noch eng beisammen. Später sollte Bastian Reukauf vom SC Ostheim (Nr. 155) den Hauptlauf über 5000 Meter in überlegener Manier gewinnen.
 
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