Joachim Kohn geht seine neue Aufgabe mit Eifer an. Der 34-Jährige tritt im September die Nachfolge von Matthias Schneider als Leiter der Zentralen Rechtsangelegenheiten und der Abteilung II im Rathaus an. Eine Wohnung hat sich der künftige Rechtsrat der Stadt Bad Kissingen schon genommen. Und in seine Aufgaben lässt er sich – noch vor dem offiziellen Dienstantritt – ebenfalls bereits einführen. Zudem stellte er sich am Montag der örtlichen Presse vor.
Dabei beschrieb Kohn den bevor stehenden Schritt hinein in eine Verwaltung als für ihn im Grunde logisch. Als Anwalt sei er mit Schwerpunkt auf zivilrechtlichen und verwaltungsrechtlichen Fragen bereits für Gebietskörperschaften tätig gewesen. Da sei der Weg in eine Gebietskörperschaft hinein, nicht mehr weit.
Zurück ins Frankenland
In Nürnberg geboren und aufgewachsen, hat Kohn in Passau Jura studiert und dort auch das 1. Staatsexamen abgelegt. Referendariat und 2. Staatsexamen folgten in Nürnberg. In seiner Geburtsstadt unterhielt er danach eine Anwaltskanzlei. Darüber hinaus war er für eine Salzburger Kanzlei tätig. Seine Promotion mache er an der Universität Salzburg zum Thema Staats- und Amtshaftung.
Ihm lag am Herzen, wieder zurück in die Heimat zu kommen, sagt Kohn, und definiert als Heimat das Frankenland. Bad Kissingen habe er bereits vor seiner Bewerbung gekannt. Unter anderem vom Kissinger Sommer. Bleiben wolle er dauerhaft. Die Stadt habe viel zu bieten.
Dass die Stadt viel zu bieten hat, gilt nicht nur für Kultur und Landschaft, sondern sicher auch für Kohns künftige Arbeit. Schwerpunkte wollte er am Montag in dieser Hinsicht zwar noch nicht definieren. Er wisse aber bereits, „wo die offenen Baustellen sind“, erklärte er und nannte ein Stichwort dazu: Steigenberger.
38 Bewerbungen
Ausgewählt hat die Stadt ihn mit einem Verfahren, für das insgesamt 38 Bewerbungen eingingen. Zwölf davon absolvierten interne Vorstellungsgespräche. Davon stellten sich wiederum fünf dem Stadtrat vor. Kohn habe sich beide Male „gut verkauft“, erklärte Oberbürgermeister Kay Blankenburg. Er sei aber nicht der einzige gewesen, der in Frage kam.
Völlig deckungsgleich ist die Beschreibung der Stellen des auf eine Professorenstelle an die Fachhochschule Schmalkalden wechselnden Matthias Schneider und seines Nachfolgers nicht. Schneider wurde nach einer Weile auch Geschäftsleitender Beamter der Stadt Bad Kissingen. Diese Funktion, erklärte Blankenburg, habe er aus dem Stellenplan des Rathauses herausgenommen: „Wir wollen die Hierarchie flacher machen.“