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Hammelburg
Der Kümmerer des Gymnasiums, "Papa Rieß" geht in Ruhestand
Viele Gäste und Redner aus dem schulischen und öffentlichen Leben bedankten sich und würdigten das Engagement von "Papa Rieß".
Oberstudiendirektor Volker Rieß (rechts), von allen liebevoll 'Papa Rieß' genannt, wurde im Gymnasium in den Ruhestand verabschiedet. Mitte: Elternbeiratsvorsitzender Roland Rettinger, links Ronja Augsburg von der Schülermitverantwortung. Foto: privat       -  Oberstudiendirektor Volker Rieß (rechts), von allen liebevoll 'Papa Rieß' genannt, wurde im Gymnasium in den Ruhestand verabschiedet. Mitte: Elternbeiratsvorsitzender Roland Rettinger, links Ronja Augsburg von der Schülermitverantwortung. Foto: privat
| Oberstudiendirektor Volker Rieß (rechts), von allen liebevoll "Papa Rieß" genannt, wurde im Gymnasium in den Ruhestand verabschiedet.
red
 |  aktualisiert: 20.08.2022 16:20 Uhr
In der Aula des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg konnte Schulleiter Oberstudiendirektor Helmut Schreiner neben dem Kollegium, Schüler- und Elternvertretern auch viele ehemalige Lehrkräfte, zwei frühere Schulleiter, den Bürgermeister der Stadt, sowie Vertreter der Partnerstadt Turnhout zur Verabschiedung von Studiendirektor Volker Rieß in den Ruhestand begrüßen.
Er charakterisierte ihn als engagierten Pädagogen, der, geleitet von seiner Maxime "Die Schüler sind mir heilig" stets die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt seines Engagements sah und sie erfolgreich für Physik und Technik begeisterte. Rieß wurde nach seinem Studium der Mathematik und Physik an der Universität Würzburg und der Seminarausbildung am Dürer-Gymnasium in Nürnberg 1980 als Studienrat an das Frobenius-Gymnasium versetzt.
Seit 1981 ist er der Sicherheitsbeauftragte des Gymnasiums. Neben den Aufgaben, die man üblicherweise damit verbindet, wie Feueralarm, Fluchtwege, Strahlenschutzbeauftragter, hat Rieß einen Schulsanitätsdienst aufgebaut, der an Aktivität, Gruppengröße und Kompetenz seinesgleichen sucht.
1989 erfolgte seine Beförderung zum Oberstudienrat, daneben war er 20 Jahre Obmann des Bayerischen Philologenverbandes am Gymnasium und 2003 wurden ihm die Fachbetreuung im Fach Physik und die Betreuung der physikalischen Sammlung übertragen.
Der Schulleiter hob auch das außerschulische Engagement von Volker Rieß hervor, das initiiert von der Idee, dass Kultur und Weltoffenheit für junge Menschen wichtig sind, über den Schüleraustausch mit Mirecourt und Turnhout in seine Mitwirkung bei der Städtepartnerschaft zwischen Hammelburg und Turnhout mündete. Es lag ihm außerdem am Herzen, sich mit der Erinnerung an die Situation und das Leben jüdischer Mitbürger in Hammelburg zu beschäftigen, dies seinen Schülern zu vermitteln und Kontakte zu pflegen. Er wählte oft den Jüdischen Friedhof in Pfaffenhausen als Wandertagsziel; kam dabei mit den Schülern darüber ins Gespräch und konnte so dieses wichtige Thema aufgreifen. Er lernte hebräisch, hat in der Festschrift zum Schuljubiläum 1994 in seinem Artikel "Sie gehörten dazu" einen viel beachteten Beitrag verfasst und im Jahr 2000 die Ausstellung "Jüdisches Leben in und um Hammelburg" in der Herrenmühle organisiert und den Katalog dazu erstellt.
Oberstudienrat Werner Seitz, Personalratsvorsitzender und Fachbetreuer Mathematik, ließ anhand diverser Gegenstände aus der Physiksammlung das vielfältige Engagement von Rieß Revue passieren. Ein unter seiner Regie gebautes Modell des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld verdeutlichte die Zeit des Berufslebens von Rieß: Als das Kraftwerk ans Netz ging, begann er seine Arbeit als Physiklehrer, jetzt, wo er in den Ruhestand geht, wird das Kernkraftwerk auch abgeschaltet, nachdem es wie Rieß stets unter "höchster Verfügbarkeitsrate arbeitete".
Sein Nachfolger als Fachbetreuer Physik, Oberstudienrat Reß, bedankte sich in Reimen für die fachliche und kollegiale Zusammenarbeit.
Roland Rettinger fragte als Elternbeiratsvorsitzender, was das Besondere an einem Lehrer wie Rieß sei, von dem die Schüler sagen: "Er ist toll und nett, Lernen macht bei ihm Freude" und fand die Antwort in der Wertschätzung und dem Respekt, die Volker Rieß stets seinen Schülerinnen und Schülern entgegen brachte. Dies bestätigten auch die Vertreterinnen der SMV, Anna Seufert und Ronja Augsburg, indem Sie ihn als Lehrer und Freund, als Vorbild bezeichneten, der immer für jeden ein Lächeln hatte, gute Laune verbreitete und stets tatkräftig bei zahlreichen "SMV-Events" mithalf. Sie luden ihn als Ehrengast zu allen künftigen SMV-Veranstaltungen ein.
Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth würdigte das Engagement von Rieß für die Stadt, sowohl bei der Aufbereitung der Geschichte jüdischer Mitbürger, als auch bei seiner über zehnjährigen Mitarbeit im Rahmen der Städtepartnerschaft. Dieses Engagement hob auch Jochems hervor, der mit seiner Lehrerkollegin eigens aus Turnhout zur Verabschiedung von Rieß angereist war. Er habe Volker Rieß als vielseitige Persönlichkeit, als Schulastronom, Austauschorganisator und Weihnachtsmann erlebt und bezeichnete ihn als ein Geschenk für seine Schüler.
Zum Schluss blickte Studiendirektor Volker Rieß noch einmal selbst zurück. Er habe die Zeit am Frobenius-Gymnasium ins Herz geschlossen.
 
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