
Jetzt ist es so gekommen, wie es zu vermuten stand: Der Vorstand des BRK-Kreisverbands hatte Geschäftsführerin Margit Schmaus zunächst freigestellt, jetzt wurde sie entlassen. Nachdem man auch als Außenstehender nun Kenntnis von den näheren Umständen hat, die zu dieser Kündigung führten, ist schwer nachvollziehbar, dass sich die "Causa Schmaus" so lange hinzog.
Freilich mag es eine gewisse Zeit gedauert haben, bis die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder, die ja alle selbst einen Beruf haben, die ihnen von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen zugetragenen Missstände bezüglich der Geschäftsführung handfest überprüft hatten, um dann in letzter Konsequenz die Kündigung auszusprechen.
Andererseits hätte man solche Mitteilungen von altgedienten Kräften auch vertrauensvoll als untrügliche Zeichen dafür werten können, dass die Geschäftsführerin im Umgang mit Mitarbeiterschaft und Ehrenamtlichen offenbar erhebliche Defizite zeigt. Nicht umsonst haben in diesen eineinhalb Jahren mehr als 20 Personen, die teilweise seit 20, 30 oder gar 40 Jahren mit Herzblut beim BRK dabei waren, den Bettel hingeschmissen.
Unübersehbar müsste für die Vorstandschaft aber schließlich gewesen sein, dass die Geschäftsführerin vor einem halben Jahr berufliche und private Interessen verknüpfte, indem sie bei der neuen Ausschreibung zur Betreuung der verbandseigenen Telefonanlage und IT-Abteilung ihren Ehemann begünstigte. Wenn es ein "No-Go" ist, in der BRK-Geschäftsführung berufliche und private Interessen zu verbinden, wie Vorstandsvorsitzender Rendl nun einräumte, hätte man dies vonseiten des Vorstands doch damals sofort unterbinden müssen.
Freilich ist es müßig, hinterher, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, vorausgegangene Fehler zu beklagen. Man kann nur hoffen, dass innerhalb des Kreisverbands jetzt tatsächlich mal Ruhe einkehrt und sich die inzwischen tiefen Gräben in der Mitarbeiterschaft und unter den Ehrenamtlichen wieder einebnen. Es ist höchste Zeit, dass sich alles zum Guten wendet, denn der Kreisverband befindet sich nicht erst seit dem Amtsantritt von Margit Schmaus in einer tiefen Krise.
Problematische Führungsstrukturen sorgen bereits seit fünf bis sechs Jahren im Kreisverband permanent für Unruhe und haben in der Folge die Reihen von verlässlichen Mitarbeitern und verdienten Ehrenamtlichen unnötig gelichtet. Da bleibt es nicht aus, dass der Ruf des Bad Kissinger Kreisverbands durch die anhaltenden Zwistigkeiten inzwischen erheblich Schaden nahm.