Bad Kissingen
Der Klang kann durchaus zum Markenzeichen werden
Das Goldmund-Quartett kann mit einer gewissen Gelassenheit in die Zukunft schauen. Das merkt man ihrem Spiel auch an. Sie verstehen sich als Einheit.
Vier neuen Gesichtern oder vier neuen Namen konnte man am Sonntag vormittag im Festsaal des Klosters Maria Bildhausen begegnen: Florian Schötz (1. Violine), Pinchas Adt (2. Violine), Christoph Vandory (Viola) und Raphael Paratore (Violoncello) - oder kurz gesagt: das Goldmund-Quartett - haben sich schon zu Beginn ihres Studiums zusammengefunden und bereits 2013 mit dem Gewinn des Wettbewerbs "Kulturkreis Gasteig in München begann eine erfolgreiche Wettbewerbskarriere, deren vorerst letzte Station der Förderpreis der Karl-Klingler Stiftung beim ARD- Wettbewerb 2016 ist. Sie gelten mittlerweile als eine der großen Quartettt-Hoffnungen. Der Erfolgszug ist aufs Gleis gesetzt. Die vier Musiker können mit einer gewissen Gelassenheit in die Zukunft schauen.
Das merkt man ihrem Spiel - wie jetzt im Kloster Maria Bildhausen - auch an. Sie musizieren mit großer Gelassenheit und selbstgewisser Ruhe, und sie verstehen sich wirklich als Einheit. Die Aufgaben sind gut verteilt. Florian Schötz ist ein Primarius ohne irgendwelche Attitüden, der seine virtuose Führungsrolle nicht demonstrativ versteht, Raphael Paratore ist sein kongeniales Gegenüber. Und die beiden Mittelstimmen sind höchst wirkungsvolle Vermittler.Dazu kommt, dass das Quartett mit vier Instrumenten spielt, die bestens zusammenpassen, die einen absolut homogenen Gesamtklang erzeugen.
"Russische Verbindungen" war das konzentrierte Programm mit zwei Werken überschrieben: das Quartett Nr. 2 F-dur von Michail Glinka und das Quartett C-dur op. 59/3 von Ludwig van Beethoven, das dritte seiner "Russischen Quartette" - die allerdings wegen ihres Widmungsträgers so heißen. Man konnte eigentlich nur staunen, dass Glinka als Vater der russischen Nationalmusik gilt. Denn so wie die Goldmunds das F-dur-Quartett aus dem Jahr 1830 spielten, klang es wie reiner Mozart: leicht, elegant, pfiffig, tänzerisch, italienisch grundiert, mit einem angenehm schlanken Ton und sehr gut ausgewogener Balance der Stimmen. Und auch ein Dudelsack schlich sich in das abschließende Rondo.
Mehr nach Glinka klang das Beethoven-Quartett, zumindest zu Beginn, wo sich aus haargenau ausgehörten "falschen" Harmonien die Musik erst entwickelt. Und die hatte es in sich: zupackend gespielt, mit geradezu gepeitschter Agogik und einem köstlichen Schluss, bei dem sichdie Musiker gegenseitig belauern. Im Andante spielte das Quartett seine tollen Klangfarben aus, die das Zeug zum Markenzeichen mit hohem Wiedererkennugnswert haben. Das kantable Menuett atmete den rückblickenden Geist des Rokoko. Dafür war der Schlusssatz, bekannt als Titelmelodie des "Literarischen Quartetts", dieses fulminante Fugato, ganz einfach mitreißend "runtergerissen". Als Zugabe gab' das Anmdante aus Haydns Quartett op. 1/1, "Die Jagd".
Das merkt man ihrem Spiel - wie jetzt im Kloster Maria Bildhausen - auch an. Sie musizieren mit großer Gelassenheit und selbstgewisser Ruhe, und sie verstehen sich wirklich als Einheit. Die Aufgaben sind gut verteilt. Florian Schötz ist ein Primarius ohne irgendwelche Attitüden, der seine virtuose Führungsrolle nicht demonstrativ versteht, Raphael Paratore ist sein kongeniales Gegenüber. Und die beiden Mittelstimmen sind höchst wirkungsvolle Vermittler.Dazu kommt, dass das Quartett mit vier Instrumenten spielt, die bestens zusammenpassen, die einen absolut homogenen Gesamtklang erzeugen.
"Russische Verbindungen" war das konzentrierte Programm mit zwei Werken überschrieben: das Quartett Nr. 2 F-dur von Michail Glinka und das Quartett C-dur op. 59/3 von Ludwig van Beethoven, das dritte seiner "Russischen Quartette" - die allerdings wegen ihres Widmungsträgers so heißen. Man konnte eigentlich nur staunen, dass Glinka als Vater der russischen Nationalmusik gilt. Denn so wie die Goldmunds das F-dur-Quartett aus dem Jahr 1830 spielten, klang es wie reiner Mozart: leicht, elegant, pfiffig, tänzerisch, italienisch grundiert, mit einem angenehm schlanken Ton und sehr gut ausgewogener Balance der Stimmen. Und auch ein Dudelsack schlich sich in das abschließende Rondo.
Mehr nach Glinka klang das Beethoven-Quartett, zumindest zu Beginn, wo sich aus haargenau ausgehörten "falschen" Harmonien die Musik erst entwickelt. Und die hatte es in sich: zupackend gespielt, mit geradezu gepeitschter Agogik und einem köstlichen Schluss, bei dem sichdie Musiker gegenseitig belauern. Im Andante spielte das Quartett seine tollen Klangfarben aus, die das Zeug zum Markenzeichen mit hohem Wiedererkennugnswert haben. Das kantable Menuett atmete den rückblickenden Geist des Rokoko. Dafür war der Schlusssatz, bekannt als Titelmelodie des "Literarischen Quartetts", dieses fulminante Fugato, ganz einfach mitreißend "runtergerissen". Als Zugabe gab' das Anmdante aus Haydns Quartett op. 1/1, "Die Jagd".
Themen & Autoren / Autorinnen