zurück
BAD KISSINGEN
Der Kissinger Stadtrat bleibt bunt gemischt
Bunte Listen: Die Kissinger sorgten mit ihrem Stimmverhalten am Sonntag dafür, dass der Kissinger Stadtrat weiterhin ein großes Meinungsspektrum bietet.
Foto: Foto/Bearbeitung: Siegfried Farkas | Bunte Listen: Die Kissinger sorgten mit ihrem Stimmverhalten am Sonntag dafür, dass der Kissinger Stadtrat weiterhin ein großes Meinungsspektrum bietet.
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 16.03.2020 18:25 Uhr

Die Stadtratswahl in Bad Kissingen zeitigt zum Teil reichlich bizarre Ergebnisse. Sichtbar wird das vor allem an der SPD. Die verzeichnet mit 31,5 Prozent der Stimmen zwar fast sechs Prozentpunkte mehr als 2008. Bei der Sitzverteilung bringt das den Sozialdemokraten aber null. Die Fraktion von Oberbürgermeister Kay Blankenburg verfügt im neuen Stadtrat, wie zuletzt, über neun Sitze.

Ein bisschen ist das wohl auch ausgleichende Gerechtigkeit. Bei der Wahl vor sechs Jahren nämlich hatte die DBK den fünften Sitz praktisch schon in Händen. Die Unwägbarkeiten des damals noch angewandten Verfahrens der Stimmenauszählung nach d'Hondt schusterten einen Sitz letztlich aber der SPD zu. Denn d'Hondt war günstiger für Größere. Diesmal ist es umgekehrt. Die Stadt zählt jetzt nach Hare/Niemeyer aus. Das sei günstiger für Kleinere, heißt es.

Das Ergebnis der DBK belegt das ziemlich deutlich. Mit 15,18 Prozent haben die Demokratischen Bürger Kissingen im Vergleich zu 2008 ihren Stimmenanteil nämlich nur um zwei Hundertstel-Prozentpunkte steigern können. Ihr Sitzekontingent stieg dafür um 25 Prozent von vier auf fünf.

CSU büßte einen Sitz ein

Einen Sitz eingebüßt hat die CSU. Anstelle von elf Stadträten, wie nach der Wahl 2008, stellt die Partei künftig nur noch zehn. Seit der Amtsperiode 2002/2008 haben die Christsozialen damit fünf Sitze im Stadtrat verloren.

Ansonsten haben sich die Verhältnisse kaum geändert. Die Freien Wähler können sich glücklich schätzen, nach wie vor drei Stühle im Ratssaal besetzen zu dürfen. 9,3 Prozent diesmal markieren im Vergleich mit 2008 ein Minus von 1,95 Prozentpunkten.

Wie nahe für die Freien die Grenze zum Absinken auf zwei Sitze war, verdeutlicht der Blick auf die Liste Grüne/Bürger für Umwelt/ÖDP. Die kam auf 8,5 Prozent und bekommt dafür am Ende doch nur zwei Ratssitze. In der Nacht nach der Wahl waren das zwischenzeitlich schon mal drei gewesen. Die FDP behielt, fast ein wenig überraschend, ihren einen Sitz. Dessen Besetzung hat sich aber geändert. Für Jens Bergermann, der nicht mehr antrat, zieht Hans-Joachim Hofstetter in das Gremium ein.

Einen großen personellen Wechsel machte wieder einmal die CSU durch. Die Hälfte der künftig zehn christsozialen Stadträtinnen und Stadträte ist neu dabei.

Die Neulingsquote der SPD liegt deutlich darunter. Zwei von neun sind neu. Die frühere Quellenkönigin Christina Scheit rückte nach, weil OB Kay Blankenburg als Erstplatzierter auf der SPD-Liste zwar Stimmenkönig wurde, aber als Gewinner der OB-Wahl seinen Ratssitz weiterreicht. Zweiter Neuling bei der SPD ist Thomas Menz, der auch schon mal über die CSU-Liste versucht hat, in den Stadtrat zu kommen.

Bei den Freien Wählern könnte man sogar behaupten, zwei ihrer drei Stadträte seien neu. Doch der Eindruck täuscht ein bisschen. Walter Schuhmann vor Jahren und zuletzt Klaus Zehe saßen zumindest schon als Ortssprecher mit dabei.

Die Wahlbeteiligung war diesmal etwas geringer als beim Urnengang 2008. Damals gaben 57,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen ab. Jetzt waren es nach Angaben der Stadt 53,3 Prozent.

Zwei von drei machten Briefwahl

Weiter und immer weiter steigt dagegen die Bedeutung der Briefwahl. 2008 betrug deren Anteil 46,25 Prozent, schon damals ein hoher Wert. Die Kommunalwahl 2014 hat diese Marke aber weit übertroffen. 6174 von insgesamt 9668 Wählern nutzten die Möglichkeit der Briefwahl diesmal. Das entspricht einem Anteil von fast 64 Prozent. Wählen ist offensichtlich zur Heimarbeit geworden.

Einen kompakten Überblick über die Verhältnisse im neuen Kissinger Stadtrat bietet eine Grafik auf Seite 22

 
Themen & Autoren / Autorinnen
CSU
FDP
Freie Wähler
Kay Blankenburg
SPD
Sozialdemokraten
Stadträte und Gemeinderäte
Thomas Menz
Ökologisch-Demokratische Partei
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top