
„Unser Kindergarten ist einfach nicht mehr zeitgemäß, was die Arbeitsplätze betrifft“, sprach Bürgermeister August Weingart auch die fehlenden Sozial- und Besprechungsräume an. Die jüngste Gemeinderatssitzung lag außerhalb der Norm, fand sie doch nicht am obligatorischen Sitzungsmontag, zudem in der Mehrzweckhalle statt und hatte mit dem Thema Kindergarten nur einen Tagesordnungspunkt. Architekt Alexander Albert aus Salz stellte die Planungsvariante für die Erweiterung und den Umbau des gemeindlichen Kindergartens vor, unterstützt wurde er von Energieberater Andreas Mitesser und von Simon Pfeffer, der für Heizung, Lüftung und Klima verantwortlich zeichnet.
Eine Kita sei kein Bauwerk von der Stange, es seien schon viele Planungsschritte erledigt worden und es stecke schon sehr viel Arbeit drin, sagte Albert. Nachdem der Kostenrahmen gestiegen war und die Vergabeordnung VgV zur Anwendung kommen musste, sei durchaus nicht klar gewesen, ob man auch den Folgeauftrag bekommen würde, so Albert.
Ein maßvoller Umbau des Bestandes habe immer im Vordergrund gestanden. Anhand des Entwurfskonzeptes und des Raumprogramms erläuterte er die Funktion der Räume zueinander.
Das Konzept weise lichtdurchflutete Räumlichkeiten auf, aufgrund der starken Hanglage kämen dabei auch Oberlichter zum Einsatz.
Mit den ersten Planungen sei bereits Anfang 2021 begonnen worden, aber von den ersten Schritten bis zur Fertigstellung seien dreieinhalb bis vier Jahre durchaus nicht ungewöhnlich, wobei für die reine Bauzeit 15 bis 18 Monate veranschlagt würden.
Verpflichtend sei für ein solches Projekt natürlich auch die Barrierefreiheit, als sinnvoll sah Albert hier den Einsatz eines Aufzuges – als eigenen Baukörper – an, die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Der Einbau einer kompletten Küche komme wahrscheinlich nicht zum Tragen, angedacht sei eine Küche auf Catering-Basis mit Ausgabetheke.
Heizungsvarianten
Simon Pfeffer informierte über mögliche Heizungs- und Lüftungsarten. Dabei schloss er sowohl Gasheizung und auch die gemeinsame Heizung mit der daneben stehenden Mehrzweckhalle als auch eine Sole-/Wärmepumpe mit Tiefenbohrung aus. In die engere Wahl kommen eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe (64 kW) und eine Pelletheizung (60 kW), wobei die Wärmepumpe rund 50 Prozent teurer sei als die Lösung mit Pellets. Auch der Einsatz einer PV-Anlage mit bis zu 30 kW peak kam zur Sprache. Die Lüftung könne mit Einzelgeräten oder auch mittels Zentraleinheit auf dem Dach ausgeführt werden.
„Bauen oder Nichtbauen – bis Dezember muss dafür die endgültige Entscheidung fallen“, so Bürgermeister Weingart. Mit dem heutigen Beschluss stimme man dem vorgestellten Entwurf zu, um die Planunterlagen bei der Förderstelle einreichen zu können und damit zu erfahren, welche Förderung möglich sei. Das Gremium stimmte dem mit 6:3 Stimmen zu.
Nach einer Preisspanne für das Gesamtprojekt gefragt, antwortete Albert, dass das Prozedere zu diesem Zeitpunkt keine Kostenschätzung vorsehe.
Geplant sind für den neuen Kindergarten zwei Regelgruppen mit je 30 Kindern und zwei Krippengruppen mit zwölf Kindern. Die Anzahl der zu betreuenden Kinder unterliege natürlich starken Schwankungen, so Weingart.
An einen anderen, weitergehenden Einsatz für das Gebäude sei nicht gedacht, der Kindergarten solle nach Möglichkeit nur der Kinderbetreuung dienen. Man sei bezüglich des neu entstandenen Baugebietes mit der Kindergarten-Erweiterung eventuell einen Ticken zu spät dran, die Aufnahme von Gastkindern sei aber auch noch eine Möglichkeit, brachte 2. Bürgermeisterin Gabi Dehmer ein.