Der Kissinger Kinder-Bus (Kikibu) der Kommunalen Jugendpflege fährt schon mehr als 30 Jahre im Sommer über Land und lädt die Kleinen in den Kommunen draußen zum Spielen, Basteln und Toben ein. Doch die Geschichte des Spielmobils ist episodenreich. Immer wieder musste man um den Fortbestand der Einrichtung bangen, weil es an Personal fehlte. Jetzt deutet sich mit Tobias Meierl vom Verein Pro Jugend wieder eine Lösung an.
Nicht nur die Konzeption und das Personal änderten sich im Lauf der Jahrzehnte des öfteren. Auch die Finanzierung wurde mit Hilfe des Arbeitsamts immer wieder auf eine andere Basis gestellt. Anfangs waren hauptamtliche Kräfte mit dem Kikibu im Landkreis unterwegs. Dann gingen ABM- und später SAM-Kräfte (Strukturanpassungsmaßnahme), die für je drei Jahre angestellt waren, mit dem Bus auf Tour. Und schließlich nahmen Ein-Euro-Jobberinnen ihren Dienst im Spielmobil auf.
Fortsetzung der Spielaktionen
Zu den Ein-Euro-Jobs musste der Kreis dann keine Personalkostenzuschüsse mehr zahlen. Das Geld wurde damals an anderer Stelle gebraucht. Zuletzt war als ABM-Kraft Simone Heise-Bischoff mit zwei Ein-Euro-Kräften im Landkreis unterwegs. Aber im März 2009 war Schluss, weil die Erzieherin wegen Krankheit ausfiel.
Der Kikibu ist seit eineinhalb Jahren verwaist, sagt Martin Pfeuffer von der Kommunalen Jugendpflege. Jetzt gibt es berechtigte Hoffnungen auf eine Fortsetzung der Spielaktionen. Denn zum 1. Dezember 2010 trat Erzieher Tobias Meierl bei dem von einigen Gemeinden gegründeten Verein Pro Jugend seine Stelle an. Seine Aufgabe dort ist es, die Jugendarbeit in ausgewählten Gemeinden voran zu treiben. Darüber hinaus ist er für zehn Stunden vom Landkreis für den Kikibu gebucht.
Das hält Pfeuffer für sehr vielversprechend. Denn seiner Ansicht nach braucht man für das Spielmobil eine langfristige Planung. Weil die Ein-Euro-Kräfte in der Vergangenheit oft einfach „wegbrachen“, gab es Probleme. Denn die Termine in den Gemeinden waren angekündigt, viele musste man dann wieder absagen. Auf Dauer könne Meierl aber den Bus nicht alleine betreuen. Pfeuffer will zusehen, dass er Unterstützung bekommt.
Der Kikibu liegt dem Jugendpfleger am Herzen. So eine Einrichtung wird in einer Zeit, in der die Kids nur noch vor dem Computer sitzen, „immer wichtiger“, glaubt er. Denn am Bus sind die Kinder in Bewegung und müssen selbst aktiv und kreativ tätig werden. Dass die Einrichtung Sinn macht, bestätigen auch die Eltern. „Die fragen bei uns nach, also ist der Bedarf da.“
Das Konzept für die Sommersaison 2011 ist gerade in der Entstehung, sagt Meierl. Der künftige Kikibu-Leiter möchte sich eventuell mit den Grundschulen zusammen tun und dort vielleicht stundenweise Spielaktionen oder auch ganze „Action-Tage“ anbieten. Seiner Ansicht nach ist Bewegung in der Schule höchst wichtig.
Idee noch in den Kinderschuhen
Die Kinder könnten sich beim Hindernislauf, verschiedenen Parcours und Olympiaden austoben. Die Idee steckt noch in den Kinderschuhen, ist Meierl vorsichtig. Er möchte mit verschiedenen Lehrern und Schulleitern erst mal Kontakt aufnehmen und den möglichen Bedarf dort ausloten. Wer Interesse hat, kann sich auch bei ihm melden.
Infos: Tel. (01 75) 4 30 07 06