Im Internet gibt es einige Dinge, die das Leben eines Frauenverstehers enorm erleichtern. Wenn man zum Beispiel keine Lust mehr hat, ständig über Frau Müller oder Frau Meier zu schreiben, einem aber sonst keine aufregenden Namen einfallen, hilft der „Fantasy-Namensgenerator für Frauennamen“. Ein Zufallsgenerator erzeugt aus einzelnen Silben neue Namen wie Vamidia Gamquam, Nandawal Rallirm oder auch Xantama Nertam.
Das Internet kann noch mehr. Wenn man will, listet es alle Mädchennamen dieser Welt auf. Wie viele das in etwa sind, deuten allein 34 Namensvorschläge an, die mit einem doppelten A beginnen – beispielsweise Aada, Aadina oder Aaina.
Ob vom Computer erfundene Namen, Aa-Namen oder doch Frau Müller – Frauennamen sind durch die Bank wunderschön. Eine Offenbarung. Ein glutroter Sonnenuntergang in der Karibik. Das erklärt auch, warum Frauenzeitschriften überwiegend Frauennamen tragen.
Männernamen dagegen klingen kaum nach Sonne – eher wie Dauernebel im Herbst. Deshalb könnten Sport- und Autozeitungen sowie Männermagazine nie Gerd heißen. Geschweige denn Heinz, Klaus oder Torsten.
Nachdem das geklärt und den Frauennamen Genüge getan wäre, gucken wir noch einmal ins Internet und entdecken eine Meldung aus Florenz. Dort beschäftigte sich der Stadtrat mit einer Liste, auf der 200 Namen von Personen standen, nach denen die Stadt demnächst neue Straßen benennen will.
Dabei fiel auf, dass sich unter den 200 Vorschlägen nur zwölf Frauennamen befanden. Woraufhin der Stadtrat eine weit reichende Entscheidung verkündete: Fortan wird in Florenz Gleichberechtigung herrschen und die Hälfte der neuen Straßen nach Frauen benannt.
Das hat eine Runde Applaus und den Vorschlag verdient, dringend wieder nach Florenz – in die Stadt der Gleichberechtigung – zu fahren: Glutrote Sonnenuntergänge gibt es ab sofort nicht nur in der Karibik.
Das Buch zur Serie: „Der Frauenversteher III – Weil das Leben ohne Frauen ein Irrtum wäre“, für 9.90 Euro in allen Geschäftsstellen der Main-Post. Im Internet: shop.mainpost.de.