Heutzutage ist das Kennenlernen für beide Seiten nicht einfach: Frauen haben oft das Problem, die plumpesten Anmachen über sich ergehen lassen zu müssen.
Auf der Gegenseite wiederum herrscht eine gewisse Verunsicherung, weil die Männer nicht wissen, ob eine Einladung zum Kaffee bereits als sexuelle Belästigung gewertet wird.
Wenn nichts mehr geht und bereits das bloße Zuzwinkern ins polizeiliche Führungszeugnis wandert, werden die Anwälte eines Tages nicht nur Eheverträge und Scheidungen aushandeln, sondern praktischerweise auch beim Kennenlernen nichts dem Zufall überlassen.
Das könnte so aussehen: Zwei Herren im Zweireiher treffen sich an einer Bar, bestellen einen Espresso und beginnen sodann mit der Ausarbeitung der Modalitäten für das ersten Date: „Mein Mandant würde gerne ihrer Mandantin einen Drink ausgeben. Dies bedeutet zunächst keinesfalls eine Zustimmung zu einer möglicherweise entstehenden Beziehung, weder kurz- noch langfristig. Bei Akzeptanz des oben genannten Drinks . . .“
Schöne, neue Kennenlern-Welt. Wer sich so etwas ausdenkt? Nun, der Mann heißt Wiley Miller und er ist so etwas wie ein Frauenversteher in Cartoon-Form. Deshalb heißt ein Büchlein von ihm folgerichtig „Warum wir uns nie verstehen werden“.
Darin finden sich aus berufenem Frauenmund Sätze von Welt wie „Ich habe recht und er ist männlich.“ Und man erfährt, wie gut doch die Kommunikation zwischen den Geschlechtern klappt. Wenn Schnäutzelchen zum Beispiel fragt „Willst Du mich heiraten?“ klingt das in ihren Ohren wie „Du kannst aufhören zu hungern und wie eine normale Person essen.“
Umgekehrt gilt das natürlich auch: Wenn sie im Geschäft beim Aussuchen der Tapete fragt “Was meinst Du, Schatz?“, hört Schnäutzelchen: „Wir machen es so, wie ich es will, Schatz.“
Sie sehen: Ob am Anfang, in der Mitte oder am Ende einer Beziehung – so ein Büchlein lässt sich immer verschenken. Auf eines sollten Sie jedoch auch ohne Anwalt achten: Wird Ihnen das Buch tatsächlich geschenkt, so bedeutet dies zunächst keinesfalls eine Zustimmung zu einer möglicherweise entstehenden Beziehung.