Man kann es förmlich vor sich sehen: Wie die Männerwelt lachend am Boden liegt und sich über so viel Dämlichkeit köstlich amüsiert. Da war doch in einem Polizeibericht tatsächlich von einer Frau zu lesen, die den Diebstahl einer Auto-Fensterscheibe anzeigen wollte. Wie sich bei einer Überprüfung herausstellte, war die Scheibe jedoch gar nicht abhanden gekommen – sondern schlichtweg heruntergelassen worden.

Weil das – kicher – gar so komisch ist – kicher-kicher – und wieder einmal alle Vorurteile in das technische Verständnis von Frauen bestätigt, geisterte diese kuriose Begebenheit selbstverständlich durch den gesamten Blätterwald und durchs Internet. Auf dass altes Rollenverhalten hoch lebe, sich die Männer wie echte Männer vorkommen mögen und Frauen zutiefst bereuen, jemals einen Fußbreit außerhalb der angestammten Küche gesetzt zu haben.

Dabei ist alles ganz anders. Wenn Frauen tatsächlich einmal solch ein kleines Malheur wie mit der Autoscheibe passiert, hat das etwas mit ihrer permanenten Überarbeitung zu tun. Weil sie nicht nur für sich, sondern auch für die Männer an ihrer grünen Seite sorgen und mitdenken müssen. Denn klar ist auch: Außerhalb ihres Autos sind Männer die personifizierte Hilflosigkeit. Alltagsuntauglich.

Ein Beispiel: Dass Männer pünktlich das Haus verlassen und nicht mit dem halben Frühstücksei im Mundwinkel zur Arbeit erscheinen, ist allein das Verdienst der Frauen. Und so geht das den ganzen Tag: Wer wäscht und bügelt für ihn? Wer bindet ihm die Krawatte? Wer verhindert, dass Männer verhungern? Wer näht ihm die Knöpfe an? Wer bläut ihm ein, wo die Mülltonne steht und dass auf dem Weg dorthin keine wilden Tiere lauern?

Und bitte: Würden Frauen ihren Männern nicht ständig gut zureden, würden diese heute noch glauben, dass Staubsaugen der Potenz schadet.

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