Der Flohmarktladen des Kreistierschutzvereins in der Weidgasse schließt zum Ende des Monats. Im Schaufenster und auf der Homepage informiert das Tierheim Wannigsmühle über die bevorstehende Schließung und dankt allen Kunden für die jahrelange Treue.
Durch die Verkäufe im Flohmarktlädchen - wie das Geschäft liebevoll auf der Homepage des Tierheims genannt wird - wurde das Tierheim Wannigsmühle regelmäßig finanziell unterstützt.
Keine ehrenamtlichen Mitarbeiter
Seit 2010 gibt es den Flohmarktladen in Bad Kissingen . Gerne hätte der Kreistierschutzverein es weiter betrieben. Der Hauptgrund für die Schließung : „Wir haben keine ehrenamtlichen Mitarbeiter mehr“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende Christina Wirsching die Schließung .
„Das bestehende Team sieht sich aus Altersgründen nicht länger in der Lage, den Betrieb fortzuführen.“
Werbung war erfolglos
Sämtliche Tätigkeiten - von der Warenannahme und Sichtung der Ware, der Präsentation im Verkaufsraum bis zu den Verkäufen - wurden vom ehrenamtliche Team gestemmt. Wirsching bedauert, dass keine Nachfolger gefunden werden konnten.
„Wir haben überall Werbung gemacht, durch Aushänge, auf Facebook – ohne Erfolg.“
Der Mietvertrag wurde gekündigt, die Abwicklung des Lädchens habe begonnen. In den nächsten Tagen werden die noch vorhandenen Restposten verkauft.
Anlaufstelle für Schnäppchenjäger
Mit der Schließung des Flohmarktladens verliert die Stadt Bad Kissingen eine wichtige Einrichtung. Gebrauchte und gut erhaltene Haushaltswaren, Dekoartikel, Bücher, Kleidung, Schuhe , Schmuck und vieles mehr gab es in dem Laden. Für Schnäppchenjäger und den kleinen Geldbeutel war es eine beliebte Anlaufstelle.
Ressourcen sparen, sich bewusst gegen die Wegwerfgesellschaft entscheiden und zugleich einen guten Zweck unterstützen –das Tierheim Wannigsmühle – das alles bot der kleine Laden, in dem so manches Einzelstück erworben werden konnte.
„Es gibt nichts, was es bei uns nicht gab“, erinnert sich Erika Rettenberger. Die 79-Jährige engagierte sich seit 11 Jahren leidenschaftlich für das Tierheim-Lädchen.
Flohmarkt statt Mülltonne
Für Bad Kissingen bedeute die Schließung des Flohmarktlädchens einen Verlust, davon ist Rettenberger überzeugt. Treue Stammkunden hatte der Laden, die einerseits immer wieder vorbeischauten, um Besonderheiten zu finden, aber auch Kunden, die regelmäßig Waren brachten, statt sie in der Mülltonne zu entsorgen.
Das nette Gespräch mit den Ehrenamtlichen gehörte natürlich auch oft dazu. Kurgäste, Einheimische und Menschen aus der Umgebung schauten gerne vorbei. „Oft auf der Suche nach einem besonderen Schnäppchen.“
Team wurde immer kleiner
Rettenberger bedauert sehr, dass keine Nachfolger gefunden werden konnten. „Ein Dreivierteljahr haben wir Leute gesucht. Niemand ist mehr bereit, hier ehrenamtlich mitzuarbeiten.“
Als Rettenberger sich dem Team anschloss, waren das Team deutlich größer. Bis zu elf Personen engagierten sich ehrenamtlich.
Aus Altersgründen und gesundheitlich bedingt wurden es immer weniger. Heute kümmert sich neben Rettenberger noch eine weitere Frau und ein Mann um das Lädchen.
Arbeiten für einen guten Zweck
„Früher haben wir Haushaltsauflösungen gemacht. Wir haben kistenweise Zeug aus Wohnungen geschleppt“, erinnert sie sich.
Die Arbeit habe ihr Freude gemacht und als Zugezogene die Möglichkeit gegeben, in Bad Kissingen Fuß zu fassen und Bekanntschaften zu schließen. Hinzu kam das Wissen, für einen guten Zweck zu arbeiten. „Wir alle haben es gerne gemacht. Jeder, der aufhören musste, tat es nur ungern.“
Charity-Laden in Münnerstadt
Neue Sachspenden wurden schon seit einigen Monaten nicht mehr angenommen. Was bis Ende November nicht verkauft werden könne, komme in den Charity-Laden in der Veit-Stoß-Str. 13 in Münnerstadt. Dort können alle, die Schnäppchen suchen oder selbst etwas für den Flohmarkt haben, künftig vorbeischauen.
Darüber hinaus gibt es vielfältige Möglichkeiten, das Tierheim zu unterstützen, etwa durch Sach- und Geldspenden, eine Mitgliedschaft oder eine Patenschaft.
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