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LKR Bad Kissingen
Brückenauerinnen mit bärenstarker Abwehrarbeit
Die Sinnstäderinnen bezwingen in beeindruckender Manier die abermals geschwächte SG Garitz/Nüdlingen. Am Sieg der Herren gibt es nichts zu rütteln.
Harter Fight und bärenstarke Abwehrarbeit im Derby: Jana Gebhard vom FC Bad Brückenau (links) stoppt Sarah Stockerl von der SG Garitz/Nüdlingen.       -  Harter Fight und bärenstarke Abwehrarbeit im Derby: Jana Gebhard vom FC Bad Brückenau (links) stoppt Sarah Stockerl von der SG Garitz/Nüdlingen.
Foto: Sebastian Schmitt | Harter Fight und bärenstarke Abwehrarbeit im Derby: Jana Gebhard vom FC Bad Brückenau (links) stoppt Sarah Stockerl von der SG Garitz/Nüdlingen.
Sebastian Schmitt
 |  aktualisiert: 03.06.2024 13:20 Uhr

SG Garitz/Nüdlingen – FC Bad Brückenau 15:21 (6:10)

Die Bad Brückenauerinnen gewinnen das Derby gegen die SG Garitz/Nüdlingen dank einer bärenstarken Abwehrarbeit und feiern nun schon den zweiten Sieg in Folge. Die FC-Frauen beenden damit eine Negativserie in beeindruckender Manier. Für die SG Garitz/Nüdlingen ist es die zweite Derbyniederlage in Folge. Die ersatzgeschwächten Gastgeberinnen fanden in der heimischen Schlossberghalle gegen Bad Brückenau kein Mittel, um die Deckung zu durchbrechen. Zur Matchwinnerin wurde die Gäste-Rückraumspielerin Sophie Gundelach, die nicht nur sieben Treffer für ihre Farben beisteuerte, sondern in der Abwehr die hochgewachsene Kontrahentin Pia Steinegger komplett aus dem Spiel nahm. Die SGlerinnen wirkten phasenweise leicht frustriert und desillusioniert angesichts der eigenen offensiven Harmlosigkeit. Um das Angriffsspiel irgendwie zu beleben, schickte die Spielgemeinschaft sogar Torhüterin Mercedes Dörr als Kreisläuferin ins Rennen, die aber auch auf verlorenem Posten stand.

Immer wieder den Halt verloren

Die stark angeschlagene Kreisläuferin Elena Keßler wechselte sich ausschließlich zur Ausführung der Strafwürfe selbst ein, die sie allesamt gewissenhaft und routiniert verwandelte. Ins reguläre Spielgeschehen konnte Keßler aus Verletzungsgründen nicht eingreifen. Manchmal schien es, als hätten die SGlerinnen mit der kämpferischen Einstellung der stark abstiegsbedrohten Bad Brückenauerinnen in dieser Intensität nicht gerechnet. Die SG-Spielerinnen verloren in den Zweikämpfen immer wieder den Halt und verletzten sich durch sehr unglückliche Stürze auf den Hallenboden selbst. Dabei war das traditionsreiche Derby trotz der sportlichen Rivalität alles andere als unfair.

Mit der Brechstange versucht

Schiedsrichter Wolfgang Meyer ließ zwar im Sinne des Spielflusses recht viel laufen, griff aber konsequent durch, wenn es in Sachen Härte doch etwas zu doll wurde. Die Verletzungspausen machten vor allem den Gastgeberinnen zu schaffen, die nie Ruhe in ihr eigenes Spiel bringen konnten. Während die Sinnstädterinnen ihre Spielzüge sehr geduldig zu Ende brachten und auf kleinere Lücken in der SG-Abwehr warteten, versuchte es die Heimmannschaft mit der Brechstange und warf teilweise aus aussichtslosen Positionen. Die Brückenauer Torhüterinnen Denise Fischer und Annalena Löser fingen immer wieder Bälle aus der Luft ab. Geschickt variierten die Sinnstädterinnen das Tempo, traten gerade im zweiten Durchgang ganz absichtlich voll auf die Bremse und raubten so den emotional angefressenen und ausgepowerten Gastgeberinnen den letzten Nerv.

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Dass die Schwestern und Spielmacherinnen Theresa Kleinhenz und Anna Franz erneut auf Seiten der SG ausfielen, machte sich überdeutlich bemerkbar, denn den Grün-Weißen fehlte streckenweise die Struktur im Spielaufbau gegen einen leidenschaftlich kämpfenden Gegner, den man trotz der Tabellensituation nicht unterschätzen sollte. Vor rund 30 Zuschauern, darunter etliche Zaungäste von der TV/DJK Hammelburg , stellte das Team von Trainerin Yvonne Paul unter Beweis, dass der Abstiegskampf für den FC Bad Brückenau jedenfalls noch nicht zu Ende ist.

Versöhnlich nach der Derby-Niederlage

„Wir waren leider personell recht schwach aufgestellt mit nur zwei Auswechselspielern für das Feld“, resümiert SG-Trainerin Elena Keßler. „Eine Spielerin war diese Woche das erste Mal beim Training und hat ihr erstes Spiel absolviert. Bad Brückenau hat die Chancen definitiv besser genutzt und indem sie Pia Steinegger in Manndeckung genommen haben, clever gespielt. Ich bin trotzdem stolz auf eine gute Mannschaftsleistung“, zeigt sich Keßler versöhnlich nach der erneuten Derby-Schlappe. Für die neue Saison hofft Elena Keßler auf eine Änderung auf der Trainerposition, da die Doppel-Dauerbelastung für sie nur noch schwer zu stemmen ist.

Tore für Garitz/Nüdlingen: Elena Keßler (5/5), Melissa Schäfer (2/1), Pia Hein (2), Sophie Hippler (2), Pia Steinegger (2), Sarah Stockerl (1), Cara Reiher (1).

Tore für Bad Brückenau: Sophie Gundelach (7), Lena Übelacker (4/2), Jennifer Frank (4), Jana Gebhard (4), Maria König (1/1), Marie König (1).

TV/DJK Hammelburg – HSV Bergtheim II 27:33 (11:15)

Mit immerhin 14 Spielerinnen war der BOL-Kader der Heimmannschaft gut gefüllt, doch gegen die Qualität der Gäste aus Bergtheim war das Team von Trainer Bernhard Hereth chancenlos. „Der HSV hat ein hohes Tempo gespielt und immer wieder Lücken in unserer Abwehr gefunden“, erklärte Hereth die Niederlage gelassen.  Mit zwölf Treffern an den Pfosten oder Latte war das Gastteam sogar noch gefährlicher, als es das Ergebnis vermuten lässt.  „Der Sieg für Bergtheim war absolut verdient“, so Hammelburgers Trainer. Die Torhüterinnen Sandra Fischer und Hannah Eich waren diesmal nicht der gewohnte Rückhalt.

Mit neun Toren hinten gelegen

Zwar hielt Hammelburg in der Anfangsphase lange eine Führung, doch Bergtheim nutzte immer wieder kurze Phasen, um den Abstand  zu vergrößern. Auch wenn die Heimmannschaft zwischenzeitlich mit neun Toren hinten lag, gab sie nicht auf und lieferte einen tollen Fight. Mit nunmehr fünf Siegen auf der Habenseite ist der Abstieg ohnehin kein Thema mehr für den Aufsteiger, die Planungen für die kommende Saison können frühzeitig beginnen. Personell könnte Hammelburg weiter dazugewinnen, lässt Hereth verlauten, ohne jedoch konkret zu werden. Der Handball im Hammelburg ist definitiv im Aufwind und macht dem Rivalen Garitz/Nüdlingen gehörig Druck. Nur noch zwei Punkte liegt Hammelburg in der Tabelle hinter der SG Garitz/Nüdlingen.stuTore für Hammelburg: Nicole Simon (8/2), Nicole Schröter (6/1), Laura Finke (5/1), Annika Keller (3), Tabea Hüfner (2), Lena Doschko (2), Katrin Simon (1). 

TSV Rödelsee - FC Bad Brückenau 28:31 (13:18)

Verrückte Zeiten beim TSV Rödelsee, der im Jahr 2016 noch in der dritten Liga spielte und nun in der unterfränkischen Bezirksliga mit einer kleinen, eingeschworenen Truppe leidenschaftlich gegen den Abstieg kämpft. Von einer derart krassen sportlichen Talfahrt ist der FC Bad Brückenau verschont geblieben, der sich nach dem Abstieg aus der Bezirksoberliga längst stabilisiert hat und jetzt zum wiederholten Mal an der Tabellenspitze steht. „Unser Ziel war, von Anfang an unser Spiel durchzuziehen, um vom Anpfiff weg keine Zweifel aufkommen zu lassen, wer gewinnen wird“, resümiert FC-Coach Stefan Bott. „Das ist uns phasenweise auch gut gelungen.“  

Es fehlte die nötige Aggressivität

Die Sinnstädter lagen das ganze Spiel über in Führung und holten sich einen verdienten Auswärtssieg. „Aber leider hatten wir immer wieder Phasen dabei, in denen wir komplett kopflos agiert haben“, sagt Bott. Im Angriff brachten sich die Bad Brückenauer immer wieder selbst in wenig erfolgversprechende Situationen, in denen es für die Gastgeber einfach war, ihre Abwehrarbeit erfolgreich zu gestalten. In der Brückenauer Defensive fehlte phasenweise die nötige Aggressivität. Und so kam der TSV  immer wieder zu recht einfachen Toren. Erschwerend kam für die Rhöner hinzu, dass Spielmacher Simon Weiner schon nach gut 20 Minuten des Feldes verwiesen wurde.

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„Gerade im Angriff fehlte uns dann die ordnende Hand“, so der FC-Trainer. Obwohl das Ergebnis letztlich etwas knapp aussieht, so gab es am souveränen Sieg der Sinnstädter doch nichts zu rütteln. Für die kommenden Partien, in denen es um die Vorentscheidung der Meisterschaft in der Bezirksliga geht, werde sich das Team aber noch steigern müssen, so Bott.

Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (10/1), Michael Müller (7), Oliver Hilbert-Probeck (6), Max Puschner (4), Georg Hoch (2), Simon Weiner (1), Jan Markovics (1).

 
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