Burkardroth
Der Dorfladen geht ins Detail
Auf der Sitzung gab es keine freien Plätze mehr: Viele wollten hören, wie der Dorfladen in Premich aussehen könnte
Ein Punkt, der sehr kurzfristig in den öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung in Burkardroth gelegt wurde, war der Neubau eines Dorfladens in Premich. Es ging besonders um die Finanzierung. Die Resonanz seitens der Bürger war hier riesig, an die 40 Personen hatten sich eingefunden, so dass der Zuschauerraum kaum ausreichend Platz bot.
Bürgermeister Waldemar Bug führte aus, dass das Thema 2015 erstmals aktuell wurde. "Es hat sich hier eine sehr aktive Projektgruppe gegründet und es gab bereits zahlreiche Treffen." An Eigenmittel hätten Privathaushalte in Premich bereits 83 000 Euro aufgebracht, wobei 240 Personen als Anteilszeichner auftraten. Wichtig sei es nun, die sich bietende Chance zu erkennen, die Initiative zu ergreifen und gemeinsam anzupacken.
Eines der Entwicklungsziele der Allianz Kissinger Bogen sei die Sicherung der ortsnahen Versorgung mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln: Dieses Projekt in Premich würde genau das umsetzen. "Hier soll aber kein reiner Verkaufsbetrieb entstehen, sondern es müssen auch andere Angebote gegeben sein", forderte das Gemeindeoberhaupt. In Premich sei ein Problem, dass zwei Gaststätten, eine Bäckerei sowie der IGROS-Laden in der Vergangenheit geschlossen haben, auch die VR-Bank hat den Filialbetrieb in Premich eingestellt. Dennoch müsse die Nahversorgung in dem Gemeindeteil gewährleistet werden. Hier habe man die einmalige Chance, dass das Gebäude der VR-Bank zum Verkauf stehe. "Der Umbau und die Nutzung als multifunktionaler Dorfladen ist hier denkbar", so Bug.
Des Weiteren könne man in dem Bereich auch einen Wohnmobilstellplatz einrichten, der mit einer Elektroladestation komplettiert werden könnte. Ein Muss beim Dorfladen sei die Einrichtung einer Café-/Brotzeitecke, weitere Angebote seien wünschenswert. Der Sachstand sei im Moment, dass man über die Finanzierung beraten und diese dann festzurren müsse.
Hubert Herbert, der Sprecher des "Projekts Dorfladen", bestätigte, dass die Ziele, die Bug angesprochen hatte, genau die seien, die man in Premich verfolge. "Der Dorfladen soll ein sozialer Treffpunkt werden, an dem die Menschen zusammenkommen und sich austauschen", forderte er. Dabei komme dem Projekt zugute, dass es touristisch wichtig am Hochrhöner gelegen sei. "Die Versorgung der Wanderer und Radfahrer ist hier im Moment schwierig, ein Dorfladen würde die Situation einerseits entschärfen, andererseits würde diese Personengruppe auch für Umsatz sorgen", konstatierte Herbert. Das Projekt könne aber nur dann umgesetzt werden, wenn sich die Gemeinde mit einem großen finanziellen Anteil an dem Projekt beteilige.
Volker Hahn, der Berater des Projekts vom Institut für Nahversorgungs-Services erklärte, dass die Begeisterung für einen Dorfladen in Premich sehr hoch sei. Dabei werde der Umbau der VR-Bank als Renovierung deklariert, was weitere Fördermittel vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) einbringe. Die Arbeitskreissitzungen und die Fragebogenaktion habe einen sehr guten Rücklauf gehabt, über Fördermöglichkeiten und Rechtsformen habe man sich ebenso intensiv Gedanken gemacht.
So liege der mögliche Fördersatz beim ALE bei bis zu 200 000 Euro, mit der Leader-Förderung (Europäischer Sozialfonds) könnte man beispielsweise bei Kühlschränken und ähnlichem Interieur rund 40 % der Kosten rückerstattet bekommen. "Im Dorfladen sollen Waren des täglichen Bedarfs verkauft werden, wir wollen nicht in Konkurrenz zu großen Discountern treten", so Hahn.
Ebenso soll im Gebäude ein kleiner Getränkemarkt integriert werden sowie ein Bereich, in dem die Bevölkerung zusammenkommen kann - eine Caféecke biete sich hier an. Wichtig sei außerdem, den Laden mit einer Photovoltaikanlage auszustatten, so dass man hier Stromkosten einsparen könne.
Wenn die Immobilie "VR-Bank" durch die Gemeinde Burkardroth erworben und an die Gesellschaft "Projekt Dorfladen" verpachtet würde, hätte man den Vorteil, dass die Gesellschaft vorsteuerabzugsberechtigt sei, was die Kosten auf rund 672 000 Euro begrenze. Zieht man von dieser Summe die in Aussicht gestellt Förderung des ALE von maximal 200 000 Euro ab und berücksichtige man die bereits gezeichneten Anteile in Höhe von rund 83 000 Euro und eine mögliche Eigenleistung der Premicher Bürger in Höhe von rund 100 000 Euro, so läge die Summe der benötigten Eigenmittel bei 280 000 Euro netto, rechnete Hahn vor. Diese müssten von der Gemeinde aufgebracht werden.
Auch die in Betracht kommende Gesellschaftsform wurde von Hahn vorgestellt, sowie die Kosten für den Betrieb ermittelt. Mit rund 6 000 Euro an monatlichen Kosten müsse hierfür gerechnet werden.
Unter der Annahme, dass 66 % der Haushalte im Dorfladen einkauften, was rund 710 Personen entspreche, sollten diese Bürger in der Woche für mindestens 12 Euro im Dorfladen einkaufen, damit sich das ganze Unternehmen rechne. Ein weiteres Potenzial, das den Betrieb rentabel mache, sei die Zahl der Wanderer, Touristen sowie Pendler, die außerdem in Laden einkaufen werden. "Es ist in jedem Fall machbar, hier wirtschaftlich erfolgreich tätig zu sein", so Hahn.
"Das Projekt steht und fällt mit den Leuten, die hier mitmachen", merkte Marion Zehe an. "Wir haben ein Projektteam von rund 25 Personen, die dauernd hinter dem Projekt stehen, 2-3 ehrenamtliche Geschäftsführer können wir ebenso stellen", sagte Herbert. Bei Sonderaktionen werden die im Laden fest angestellten Personen von Ehrenamtlichen unterstützt.
Auf die Frage von Michael Frank, wie die man sich die Öffnungszeiten vorstelle, sagte Volker Hahn, dass an normalen Wochentagen voraussichtlich von 7 bis 19 Uhr, am Samstag von 7 bis 14 Uhr geöffnet sein soll. Hierzu merkte Frank Gößwein an, dass viele Pendler durch Premich fahren: "Sollte man die Öffnungszeiten nicht nach vorne ziehen?". Hubert Herbert sagte, dass man hier erst einmal Erfahrungswerte sammeln müsse, einer Öffnung ab 6 Uhr stehe aber grundsätzlich nichts im Wege. "Überhaupt ist es wichtig, hier nicht statisch zu agieren, sondern die Zeiten und das Warenangebot an den Bedarf anzupassen", so Volker Hahn.
Weitere Detailfragen der Gemeinderäte zeigten, dass man sich intensiv mit der Problematik der Finanzierung beschäftigt hatte. Doch auch der Berater und die Initiatoren des Dorfladens hatten ihre Hausaufgaben gemacht und konnte Einwürfe entkräften.
Bürgermeister Waldemar Bug merkte an, dass man derzeit von der Rechtsaufsicht noch keine Stellungnahme erhalten habe. "Aus diesem Grund können wir heute hierüber auch noch keinen Beschluss fassen". Eventuell habe man bis zur nächsten Sitzung eine Rückantwort, so dass man über die Finanzierung des Projekts entscheiden könne. "Das Projekt steht und fällt mit der Entscheidung des Gemeinderates", so Hubert Herbert, der sich dafür bedankte, dass man das Projekt so ausgiebig im Gemeinderat diskutiert hatte.
In der Marktgemeinderatssitzung in Burkardroth ging es unter anderem über die hydraulische Untersuchung der Kanalisation. Hierzu war Lars Besdziek vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Fulda erschienen, um dem Gemeinderat die von ihm angestellten Berechnungen vorzustellen. "Immer häufiger treten starke Niederschlagsereignisse in den Sommermonaten auf", konstatierte er. Dies führte zu großen Belastungen und auch teilweise zum Wasseraustritt aus den Kanalnetzen. Um besser sehen zu können, welche Bereiche besonders unter diesem Niederschlag zu leiden haben, hatte er am PC ein hydraulisches mathematisches Modell simuliert, was sehr intensiver Vorarbeit bedurfte. So war hier nicht nur die Dicke der Kanalleitungen, sondern auch der Versiegelungsgrad der Grundstücke in die Berechnungen miteinbezogen worden. Auch die Neubaugebiete wurden dabei mitberücksichtigt. Die Ergebnisse stellte er den Gemeinderäten vor.
Ein Problem sei, dass beispielsweise in Gefäll es teilweise zu einer Rohrreduzierung komme. Neu gelegte Leitungen seien dabei oftmals dicker als die Rohre in den Ortskernen, wodurch es natürlich zu einem Überstau kommen könne. Im Bereich Ellerweg könne es dabei zu Problemen kommen, falls das Baugebiet erweitert wird. Einzige Lösung für das Problem sei dabei eine Vergrößerung der Rohrdimension.
In Stangenroth gibt es im Bereich Richtung Kreuzweg beim Gewerbegebiet ein ähnliches Problem: Neu wurden hier Rohre mit 400 Millimeter Durchmesser verlegt, die in 300 Millimeter-Rohre ableiten - dies sei problematisch. "In Katzenbach und Lauter sieht es sehr gut aus", konstatierte der Ingenieur. Lediglich im Abschnitt Weiherstraße habe man die Möglichkeit eines Überstaus ausgemacht. In Burkardroth sei das Kanalnetz in großen Teilen in sehr gutem hydraulischem Zustand. Der Ortskernbereich habe natürlich eine größere Kanalauslastung, was aber im Moment noch keinen Grund zur Sorge gebe.
Eindeutiges Sorgenkind ist dabei Wollbach, wo es bei Starkregenereignissen sehr häufig zum Wasseraustritt aus dem Kanalnetz kommen. "Man muss in diesem Bereich ein Konzept entwickeln, damit das Problem entschärft werden kann", forderte Besdziek. Er empfahl dem Gemeinderat, diesen Bereich auf die Prioritätenliste aufzunehmen.
Bürgermeister Waldemar Bug bedankte sich für die vom Ingenieurbüro geleistete Arbeit. "Wir werden uns in nächster Zeit über das weitere Vorgehen hier unterhalten müssen", merkte er an.
Auf der Tagesordnung standen auch zwei Bauanträge. Positiv beschieden wurde der Antrag für einen Anbau an ein bestehendes Wohnhaus in der Straße "Am Kirchberg" in Burkardroth. Einstimmig genehmigt wurde ebenso ein Wohnhausneubau mit Garage in der Straße "Freier Weg" in Waldfenster.
Das gemeindliche Einvernehmen wurde außerdem bei der Bauvoranfrage für den Neubau eines Einfamilienhauses in der Straße "Am Stützle" in Zahlbach in Aussicht gestellt.
Bürgermeister Waldemar Bug führte aus, dass das Thema 2015 erstmals aktuell wurde. "Es hat sich hier eine sehr aktive Projektgruppe gegründet und es gab bereits zahlreiche Treffen." An Eigenmittel hätten Privathaushalte in Premich bereits 83 000 Euro aufgebracht, wobei 240 Personen als Anteilszeichner auftraten. Wichtig sei es nun, die sich bietende Chance zu erkennen, die Initiative zu ergreifen und gemeinsam anzupacken.
Eines der Entwicklungsziele der Allianz Kissinger Bogen sei die Sicherung der ortsnahen Versorgung mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln: Dieses Projekt in Premich würde genau das umsetzen. "Hier soll aber kein reiner Verkaufsbetrieb entstehen, sondern es müssen auch andere Angebote gegeben sein", forderte das Gemeindeoberhaupt. In Premich sei ein Problem, dass zwei Gaststätten, eine Bäckerei sowie der IGROS-Laden in der Vergangenheit geschlossen haben, auch die VR-Bank hat den Filialbetrieb in Premich eingestellt. Dennoch müsse die Nahversorgung in dem Gemeindeteil gewährleistet werden. Hier habe man die einmalige Chance, dass das Gebäude der VR-Bank zum Verkauf stehe. "Der Umbau und die Nutzung als multifunktionaler Dorfladen ist hier denkbar", so Bug.
Des Weiteren könne man in dem Bereich auch einen Wohnmobilstellplatz einrichten, der mit einer Elektroladestation komplettiert werden könnte. Ein Muss beim Dorfladen sei die Einrichtung einer Café-/Brotzeitecke, weitere Angebote seien wünschenswert. Der Sachstand sei im Moment, dass man über die Finanzierung beraten und diese dann festzurren müsse.
Hubert Herbert, der Sprecher des "Projekts Dorfladen", bestätigte, dass die Ziele, die Bug angesprochen hatte, genau die seien, die man in Premich verfolge. "Der Dorfladen soll ein sozialer Treffpunkt werden, an dem die Menschen zusammenkommen und sich austauschen", forderte er. Dabei komme dem Projekt zugute, dass es touristisch wichtig am Hochrhöner gelegen sei. "Die Versorgung der Wanderer und Radfahrer ist hier im Moment schwierig, ein Dorfladen würde die Situation einerseits entschärfen, andererseits würde diese Personengruppe auch für Umsatz sorgen", konstatierte Herbert. Das Projekt könne aber nur dann umgesetzt werden, wenn sich die Gemeinde mit einem großen finanziellen Anteil an dem Projekt beteilige.
Volker Hahn, der Berater des Projekts vom Institut für Nahversorgungs-Services erklärte, dass die Begeisterung für einen Dorfladen in Premich sehr hoch sei. Dabei werde der Umbau der VR-Bank als Renovierung deklariert, was weitere Fördermittel vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) einbringe. Die Arbeitskreissitzungen und die Fragebogenaktion habe einen sehr guten Rücklauf gehabt, über Fördermöglichkeiten und Rechtsformen habe man sich ebenso intensiv Gedanken gemacht.
So liege der mögliche Fördersatz beim ALE bei bis zu 200 000 Euro, mit der Leader-Förderung (Europäischer Sozialfonds) könnte man beispielsweise bei Kühlschränken und ähnlichem Interieur rund 40 % der Kosten rückerstattet bekommen. "Im Dorfladen sollen Waren des täglichen Bedarfs verkauft werden, wir wollen nicht in Konkurrenz zu großen Discountern treten", so Hahn.
Ebenso soll im Gebäude ein kleiner Getränkemarkt integriert werden sowie ein Bereich, in dem die Bevölkerung zusammenkommen kann - eine Caféecke biete sich hier an. Wichtig sei außerdem, den Laden mit einer Photovoltaikanlage auszustatten, so dass man hier Stromkosten einsparen könne.
Wenn die Immobilie "VR-Bank" durch die Gemeinde Burkardroth erworben und an die Gesellschaft "Projekt Dorfladen" verpachtet würde, hätte man den Vorteil, dass die Gesellschaft vorsteuerabzugsberechtigt sei, was die Kosten auf rund 672 000 Euro begrenze. Zieht man von dieser Summe die in Aussicht gestellt Förderung des ALE von maximal 200 000 Euro ab und berücksichtige man die bereits gezeichneten Anteile in Höhe von rund 83 000 Euro und eine mögliche Eigenleistung der Premicher Bürger in Höhe von rund 100 000 Euro, so läge die Summe der benötigten Eigenmittel bei 280 000 Euro netto, rechnete Hahn vor. Diese müssten von der Gemeinde aufgebracht werden.
Auch die in Betracht kommende Gesellschaftsform wurde von Hahn vorgestellt, sowie die Kosten für den Betrieb ermittelt. Mit rund 6 000 Euro an monatlichen Kosten müsse hierfür gerechnet werden.
Unter der Annahme, dass 66 % der Haushalte im Dorfladen einkauften, was rund 710 Personen entspreche, sollten diese Bürger in der Woche für mindestens 12 Euro im Dorfladen einkaufen, damit sich das ganze Unternehmen rechne. Ein weiteres Potenzial, das den Betrieb rentabel mache, sei die Zahl der Wanderer, Touristen sowie Pendler, die außerdem in Laden einkaufen werden. "Es ist in jedem Fall machbar, hier wirtschaftlich erfolgreich tätig zu sein", so Hahn.
"Das Projekt steht und fällt mit den Leuten, die hier mitmachen", merkte Marion Zehe an. "Wir haben ein Projektteam von rund 25 Personen, die dauernd hinter dem Projekt stehen, 2-3 ehrenamtliche Geschäftsführer können wir ebenso stellen", sagte Herbert. Bei Sonderaktionen werden die im Laden fest angestellten Personen von Ehrenamtlichen unterstützt.
Auf die Frage von Michael Frank, wie die man sich die Öffnungszeiten vorstelle, sagte Volker Hahn, dass an normalen Wochentagen voraussichtlich von 7 bis 19 Uhr, am Samstag von 7 bis 14 Uhr geöffnet sein soll. Hierzu merkte Frank Gößwein an, dass viele Pendler durch Premich fahren: "Sollte man die Öffnungszeiten nicht nach vorne ziehen?". Hubert Herbert sagte, dass man hier erst einmal Erfahrungswerte sammeln müsse, einer Öffnung ab 6 Uhr stehe aber grundsätzlich nichts im Wege. "Überhaupt ist es wichtig, hier nicht statisch zu agieren, sondern die Zeiten und das Warenangebot an den Bedarf anzupassen", so Volker Hahn.
Weitere Detailfragen der Gemeinderäte zeigten, dass man sich intensiv mit der Problematik der Finanzierung beschäftigt hatte. Doch auch der Berater und die Initiatoren des Dorfladens hatten ihre Hausaufgaben gemacht und konnte Einwürfe entkräften.
Bürgermeister Waldemar Bug merkte an, dass man derzeit von der Rechtsaufsicht noch keine Stellungnahme erhalten habe. "Aus diesem Grund können wir heute hierüber auch noch keinen Beschluss fassen". Eventuell habe man bis zur nächsten Sitzung eine Rückantwort, so dass man über die Finanzierung des Projekts entscheiden könne. "Das Projekt steht und fällt mit der Entscheidung des Gemeinderates", so Hubert Herbert, der sich dafür bedankte, dass man das Projekt so ausgiebig im Gemeinderat diskutiert hatte.
In der Marktgemeinderatssitzung in Burkardroth ging es unter anderem über die hydraulische Untersuchung der Kanalisation. Hierzu war Lars Besdziek vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Fulda erschienen, um dem Gemeinderat die von ihm angestellten Berechnungen vorzustellen. "Immer häufiger treten starke Niederschlagsereignisse in den Sommermonaten auf", konstatierte er. Dies führte zu großen Belastungen und auch teilweise zum Wasseraustritt aus den Kanalnetzen. Um besser sehen zu können, welche Bereiche besonders unter diesem Niederschlag zu leiden haben, hatte er am PC ein hydraulisches mathematisches Modell simuliert, was sehr intensiver Vorarbeit bedurfte. So war hier nicht nur die Dicke der Kanalleitungen, sondern auch der Versiegelungsgrad der Grundstücke in die Berechnungen miteinbezogen worden. Auch die Neubaugebiete wurden dabei mitberücksichtigt. Die Ergebnisse stellte er den Gemeinderäten vor.
Ein Problem sei, dass beispielsweise in Gefäll es teilweise zu einer Rohrreduzierung komme. Neu gelegte Leitungen seien dabei oftmals dicker als die Rohre in den Ortskernen, wodurch es natürlich zu einem Überstau kommen könne. Im Bereich Ellerweg könne es dabei zu Problemen kommen, falls das Baugebiet erweitert wird. Einzige Lösung für das Problem sei dabei eine Vergrößerung der Rohrdimension.
In Stangenroth gibt es im Bereich Richtung Kreuzweg beim Gewerbegebiet ein ähnliches Problem: Neu wurden hier Rohre mit 400 Millimeter Durchmesser verlegt, die in 300 Millimeter-Rohre ableiten - dies sei problematisch. "In Katzenbach und Lauter sieht es sehr gut aus", konstatierte der Ingenieur. Lediglich im Abschnitt Weiherstraße habe man die Möglichkeit eines Überstaus ausgemacht. In Burkardroth sei das Kanalnetz in großen Teilen in sehr gutem hydraulischem Zustand. Der Ortskernbereich habe natürlich eine größere Kanalauslastung, was aber im Moment noch keinen Grund zur Sorge gebe.
Eindeutiges Sorgenkind ist dabei Wollbach, wo es bei Starkregenereignissen sehr häufig zum Wasseraustritt aus dem Kanalnetz kommen. "Man muss in diesem Bereich ein Konzept entwickeln, damit das Problem entschärft werden kann", forderte Besdziek. Er empfahl dem Gemeinderat, diesen Bereich auf die Prioritätenliste aufzunehmen.
Bürgermeister Waldemar Bug bedankte sich für die vom Ingenieurbüro geleistete Arbeit. "Wir werden uns in nächster Zeit über das weitere Vorgehen hier unterhalten müssen", merkte er an.
Auf der Tagesordnung standen auch zwei Bauanträge. Positiv beschieden wurde der Antrag für einen Anbau an ein bestehendes Wohnhaus in der Straße "Am Kirchberg" in Burkardroth. Einstimmig genehmigt wurde ebenso ein Wohnhausneubau mit Garage in der Straße "Freier Weg" in Waldfenster.
Das gemeindliche Einvernehmen wurde außerdem bei der Bauvoranfrage für den Neubau eines Einfamilienhauses in der Straße "Am Stützle" in Zahlbach in Aussicht gestellt.
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