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Münnerstadt
Der Bürgerbus fährt trotz Minus weiter
Obwohl die Stadt Münnerstadt rote Zahlen mit dem Angebot schreibt, hält sie erst einmal daran fest. Mit dem neuen Busfahrplan könnte sich das ganze Konzept noch einmal ändern.
Der Bürgerbus in Münnerstadt wird gerne genutzt. Auch wenn die Stadt Geld drauflegt, soll er er erst einmal weiter fahren. Foto: Thomas Malz       -  Der Bürgerbus in Münnerstadt wird gerne genutzt. Auch wenn die Stadt Geld drauflegt, soll er er erst einmal weiter fahren. Foto: Thomas Malz
| Der Bürgerbus in Münnerstadt wird gerne genutzt. Auch wenn die Stadt Geld drauflegt, soll er er erst einmal weiter fahren. Foto: Thomas Malz
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 06.11.2022 02:34 Uhr

Im Jahr 2013 eingeführt, ist der Bürgerbus auch heute noch vor allem bei älteren Münnerstädtern beliebt. An den Wochenenden steht er Vereinen und sozialen Einrichtungen zur Verfügung, was auch gerne genutzt wird. Mit dem neuen Fahrplan des öffentlichen Personennahverkehrs ( ÖPNV ) könnte sich allerdings auch beim Bürgerbus etwas ändern. Möglich wären eine Umstellung auf ein Elektrofahrzeug oder die Anschaffung eines zweiten Bürgerbusses, aber auch die Einstellung der freiwilligen Leistung. Zunächst aber bleibt alles beim Alten.

Bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses bekamen die Leiter beziehungsweise Vertreter der freiwilligen Leistungen der Stadt Münnerstadt die Gelegenheit, ihre Angebote vorzustellen (wir berichteten). Darunter war auch der Bürgerbus, der 2013 vom damaligen Bürgermeister Helmut Blank ( CSU ) eingeführt worden war.

Wenn der Staat manche Dinge nicht anbietet, müssten sie von den Kommunen gemacht werden, sagte Bürgermeister Michael Kastl ( CSU ). Das sei nun mal im ländlichen Raum so. Im Falle des Bürgerbusses habe die Stadt das Angebot übernommen.

Über 200.000 Kilometer gefahren

Marco Völler von der Stadtverwaltung stellte die Details zum Bürgerbus vor. Im November 2015 wurde der Bus aus dem bestehenden Leasingvertrag ausgelöst. Damals lag der Kilometerstand bei knapp 80.000, inzwischen ist er mehr als 200.000 Kilometer gefahren. Zweimal war der Bürgerbus an Fahrten an die ukrainische Grenze beteiligt, so Marco Föller.

Dreimal pro Woche steht der Bus für den Linienverkehr hauptsächlich für ältere Bürger zur Verfügung. Er verkehrt Dienstag zwischen Münnerstadt und Maria Bildhausen, Mittwoch zwischen Münnerstadt , Reichenbach, Burghausen und Windheim und Donnerstag zwischen Münnerstadt , Fridritt, Kleinwenkheim, Brünn und Althausen. An den Wochenenden können Vereine den Bus nutzen, wofür die Stadt auch Gebühren erheben kann. Sonst darf die Kommune keinen Gewinn machen, die Fahrten an den drei Wochentagen sind kostenfrei.

Das schlägt sich natürlich auf die Bilanzen nieder. Im Jahr 2021 entstand ein Defizit in Höhe von gut 9000 Euro, im letzten Jahr waren es rund 7600 Euro. Das habe auch mit den zwei Jahren Corona zu tun, sagte Bürgermeister Michael Kastl. Die Erhöhung des Mindestlohnes wirke sich ebenso aus.

"Es ist gar nicht so einfach, Leute zu finden", sagte der Bürgermeister. Sein Vorschlag lautete, erst einmal alles so zu belassen und später darüber zu beraten, ob das Angebot erweitert oder eingeschränkt werden sollte. Kurz kam das Thema auf, dass Großwenkheim, Seubrigshausen und Wermerichshausen nicht angefahren werden. "Eine Ausweitung des Angebots hängt davon ab, dass wir neue Leute finden", sagte Michael Kastl.

Änderungen in Sicht

Mit dem neuen Nahverkehrsplan werde sich einiges ändern, sagte der Bürgermeister auf Nachfrage unserer Zeitung. So bilde Münnerstadt die Schnittstelle zwischen Bad Kissingen und Bad Neustadt. Es sei teilweise mit einer deutlichen Verbesserung im Nahverkehr zu rechnen. So wird es eine viel befahrene Verbindung zwischen Münnerstadt und Maria Bildhausen geben, teilweise sogar im Stundentakt. Dann bräuchte man auch den Bürgerbus nicht mehr dafür einzusetzen.

Andererseits sollen Seubrigshausen, Wermerichshausen, Burghausen und Windheim nur noch durch den sogenannten Bedarfsverkehr angefahren werden. Dann kommt der Bus nur nach vorheriger Anmeldung.

Man müsse sehen, wie das alles angenommen wird, sagt Michael Kastl dazu. Erst dann soll neu entschieden werden, was mit dem Bürgerbus passiert.

 
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