Münnerstadt
Der Bildhauer und das Kloster
Willi Grimm stellt Werke unter dem Titel "Skulpturen - Objekte" in den spätromanischen Räumen des Hauses St. Maria im Kloster Maria Bildhausen aus.
Es sind nur wenige Stufen in eine andere Welt. Ein paar Schritte, dann steht der Besucher mitten in einem Dialog zwischen Mittelalter und Moderne. "Der Reiz lag darin, die historischen Räume mit zeitgenössischen Plastiken und Bildern zu bespielen", sagt Thomas Pfarr von der Galerie Pfarr im Heimatspielhaus, der zuständig für den Bereich Kunst bei der Klosterakademie Maria Bildhausen ist. Diese Räume, die erstmals überhaupt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sind die ältesten erhaltenen des Klosters. Der bekannte Bildhauer Willi Grimm stellt darin jüngere Plastiken und Bilder seines Jahrzehnte währenden Schaffens aus. Dabei spielt die Reduktion auf das Wesentliche die entscheidende Rolle. Und immer geht es um den Menschen. Am Freitag, 10. Juni, findet um 19.30 Uhr die Vernissage der Ausstellung "Skulpturen - Objekte" im Haus Maria statt.
Willi Grimm lacht. "Ich bin hier doch schon fast daheim", sagt der Bildhauer. 2008 hat er zusammen mit anderen Künstlern in der alten Mühle ausgestellt, seit 2011 ist ein Teil seiner Arbeiten in den Klosteranlagen, im Sommerpavillon und vor allem im Abteicellarium zu sehen. Zunächst für zehn Jahre. Willi Grimm mag Maria Bildhausen, und dort mag man ihn. Mit der Ausstellung "Skulpturen - Objekte" wird das Bündnis noch fester geschmiedet.
Willi Grimm ist ein bescheidener Mann. Trotz internationaler Preise für seine Kunstwerke hat er es nicht so gern, wenn man ihn Künstler nennt. "Ich bin Bildhauer", sagt er. Und das ist er durch und durch. Die Kunsthistorikerin Dr. Eva Suzanne Bayer bescheinigt ihm in ihrem Vorwort zu seinem jüngsten Katalog einen Werdegang, der fast wie ein mittelalterlicher Bildhauer-Lebenslauf klinge. Weil er eben nicht auf einer Kunstakademie begonnen hat, sondern zunächst eine Steinmetzlehre, dann eine Bildhauerlehre absolviert hat und anschließend als Geselle tätig war.
Das ist lange her, Willi Grimm feiert nächstes Jahr seinen 90. Geburtstag, und er entwickelt sich noch immer weiter. Er hat mit der figürlichen Darstellung begonnen, diese aber mit den Jahren immer mehr auf das Wesentliche reduziert, auf das absolut Wesentliche. "Nur wer das Figürliche beherrscht, weiß, wie weit er bei der Reduktion gehen kann", meint Thomas Pfarr.
So ist es beispielsweise beim Zyklus "Begegnungen", aus dem er Werke für die Ausstellung ausgesucht hat. Immer geht es um den Menschen, seine Behausung, seine Umgebung. Aber auch Verletzungen spielen eine große Rolle.
Mit den Kriegen im früheren Jugoslawien in den 1990er-Jahren hat er begonnen, sich mit Tod und Vertreibung auseinanderzusetzen. "Ein Künstler muss diese Themen verarbeiten und an die Öffentlichkeit bringen", erklärt Willi Grimm. Und Thomas Pfarr fügt hinzu: "Künstler müssen Grenzen überschreiten."
Das tut Willi Grimm. "So etwas entsteht nicht einfach so", sagt er zu seinen Werken. "Wenn bei mir eine Skulptur entsteht, dann muss sie von mir in der Nacht erst geträumt werden." Aus Traum wird Wirklichkeit. "Das sind die Dinge, die mich oft beschäftigen." Und: Die Dinge fallen einem nicht so einfach zu, man muss sie sich schon erarbeiten." Das ist das, was er am meisten mag: arbeiten. Und davon kriegt er auch mit 89 Jahren einfach nicht genug.
Im Kloster fast daheim
Willi Grimm lacht. "Ich bin hier doch schon fast daheim", sagt der Bildhauer. 2008 hat er zusammen mit anderen Künstlern in der alten Mühle ausgestellt, seit 2011 ist ein Teil seiner Arbeiten in den Klosteranlagen, im Sommerpavillon und vor allem im Abteicellarium zu sehen. Zunächst für zehn Jahre. Willi Grimm mag Maria Bildhausen, und dort mag man ihn. Mit der Ausstellung "Skulpturen - Objekte" wird das Bündnis noch fester geschmiedet. Willi Grimm ist ein bescheidener Mann. Trotz internationaler Preise für seine Kunstwerke hat er es nicht so gern, wenn man ihn Künstler nennt. "Ich bin Bildhauer", sagt er. Und das ist er durch und durch. Die Kunsthistorikerin Dr. Eva Suzanne Bayer bescheinigt ihm in ihrem Vorwort zu seinem jüngsten Katalog einen Werdegang, der fast wie ein mittelalterlicher Bildhauer-Lebenslauf klinge. Weil er eben nicht auf einer Kunstakademie begonnen hat, sondern zunächst eine Steinmetzlehre, dann eine Bildhauerlehre absolviert hat und anschließend als Geselle tätig war.
Reduktion auf das Wesentliche
Das ist lange her, Willi Grimm feiert nächstes Jahr seinen 90. Geburtstag, und er entwickelt sich noch immer weiter. Er hat mit der figürlichen Darstellung begonnen, diese aber mit den Jahren immer mehr auf das Wesentliche reduziert, auf das absolut Wesentliche. "Nur wer das Figürliche beherrscht, weiß, wie weit er bei der Reduktion gehen kann", meint Thomas Pfarr.
Mensch im Mittelpunkt
So ist es beispielsweise beim Zyklus "Begegnungen", aus dem er Werke für die Ausstellung ausgesucht hat. Immer geht es um den Menschen, seine Behausung, seine Umgebung. Aber auch Verletzungen spielen eine große Rolle.
Mit den Kriegen im früheren Jugoslawien in den 1990er-Jahren hat er begonnen, sich mit Tod und Vertreibung auseinanderzusetzen. "Ein Künstler muss diese Themen verarbeiten und an die Öffentlichkeit bringen", erklärt Willi Grimm. Und Thomas Pfarr fügt hinzu: "Künstler müssen Grenzen überschreiten."
Die Dinge erarbeiten
Das tut Willi Grimm. "So etwas entsteht nicht einfach so", sagt er zu seinen Werken. "Wenn bei mir eine Skulptur entsteht, dann muss sie von mir in der Nacht erst geträumt werden." Aus Traum wird Wirklichkeit. "Das sind die Dinge, die mich oft beschäftigen." Und: Die Dinge fallen einem nicht so einfach zu, man muss sie sich schon erarbeiten." Das ist das, was er am meisten mag: arbeiten. Und davon kriegt er auch mit 89 Jahren einfach nicht genug.Themen & Autoren / Autorinnen