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Oberleichtersbach
Der Berater des Bischofs
Armin Haas möchte sich als Sprecher des Priesterrates der Diözese Würzburg vor allem für die Belange der Priester einsetzen. Dafür bleiben ihm aber nur zwei Jahre Zeit.
Pfarrer Armin Haas ist der neue Sprecher des Priesterrats der Diözese Würzburg. Er wurde mitten in der Amtsperiode gewählt, weil sein Vorgänger, Dekan Albin Krämer, in die Diözesanleitung berufen wurde.  Foto: Markus Hauck       -  Pfarrer Armin Haas ist der neue Sprecher des Priesterrats der Diözese Würzburg. Er wurde mitten in der Amtsperiode gewählt, weil sein Vorgänger, Dekan Albin Krämer, in die Diözesanleitung berufen wurde.  Foto: Markus Hauck
| Pfarrer Armin Haas ist der neue Sprecher des Priesterrats der Diözese Würzburg. Er wurde mitten in der Amtsperiode gewählt, weil sein Vorgänger, Dekan Albin Krämer, in die Diözesanleitung berufen wurde.
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.08.2022 08:15 Uhr

Pfarrer Armin Haas (58), Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Oberleichtersbach-Schondra und Dekan des Dekanats Hammelburg, ist seit März neuer Sprecher des Priesterrats der Diözese Würzburg. Im Interview spricht er über die Aufgaben und die Akzente, die er in dieser Funktion setzen möchte.

Sie sind neu gewählter Sprecher des Priesterrats der Diözese Würzburg. Was genau ist Ihre Aufgabe?

Dekan Armin Haas Die Mitglieder des Priesterrats sind aus der Diözese gewählt, wegen ihres Amts vertreten oder vom Bischof eigens dazu berufen, um diesen in seiner Leitungsaufgabe zu unterstützen. Dafür gibt es einen geschäftsführenden Ausschuss, den ich zu leiten habe. Gemeinsam bereiten wir dort die Sitzungen vor, stimmen mit dem Bischof die Tagesordnung ab und laden dann in seinem Auftrag zur Versammlung ein. Dies geschieht gewöhnlich zwei Mal im Jahr. Weil wir aber zurzeit ja mitten drin sind in einer grundlegenden Neugestaltung der Seelsorge im Bistum, sind wir tatsächlich auch öfter gefragt.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Wir sollen ja den Bischof in allem beraten, "was die Seelsorge erfordert und dem Wohl des Bistums dient" - so hat es das letzte Konzil vorgesehen. Dazu wird von uns erwartet, dass wir mit allen im pastoralen Dienst in gutem persönlichen Kontakt stehen, "um deren Anliegen und Bedürfnisse zu erkunden". Auch mit dem Leben und dem Dienst der Priester sollen wir uns immer wieder befassen. Grundsätzlich können sich aber alle Gläubigen der Diözese mit Fragen und Anregungen an den Priesterrat wenden, persönlich über jedes Mitglied oder eben über mich als Sprecher.

Ich habe diese Themen dann dem Bischof vorzulegen, denn er entscheidet, ob sich der Rat damit befassen soll. Ich werde die Sitzung zu moderieren haben und muss mit dem Bischof und dem Protokollanten abstimmen, was schließlich daraus zu veröffentlichen ist.

Laut Satzung habe ich auch den Priesterrat innerhalb der Diözese zu vertreten. Tatsächlich aber nehmen viele von uns solche Vertretungsaufgaben in den verschiedenen Gremien in und außerhalb der Diözese wahr.

Welche Herausforderungen sehen Sie für den Priesterrat in der kommenden Zeit? Und wo möchten Sie persönlich Akzente setzen?

Diese Amtsperiode dauert ja nur noch zwei Jahre. Ich wurde mittendrin gewählt, weil der bisherige Sprecher Dekan Albin Krämer in die Diözesanleitung berufen wurde.

Sehr wohl möchte ich mich aber in dieser Zeit besonders einsetzen für die Belange der Priester . Auch wenn die neue pastorale Struktur auf das konstruktive Miteinander in einem starken und vielfältigen Seelsorgeteam baut, bleiben die Pfarrer doch kirchenrechtlich in der Letztverantwortung vor dem Bischof . Für die Priester wird es besonders schwer sein, hier ihre Rolle zu finden - erst recht bei all der Ernüchterung, Infragestellung und Verunsicherung, die die furchtbaren Missbrauchsskandale immer wieder mit sich bringen.

Als langjähriges Mitglied einer Priestergemeinschaft in der Schönstattbewegung sind mir der menschlich brüderliche Zusammenhalt und die Pflege eines gesunden Berufungsbewusstseins unter Priestern ein vordringliches Anliegen. Das künftig favorisierte Modell der gemeinsamen Pfarreileitung durch mehrere Pfarrer fordert die Gemeinschafts- und Teamfähigkeit der Priester so konkret wie nie zuvor.

Die Priesterratsmitglieder müssen als Gemeindeseelsorger dem Bischof aber auch die Anliegen und Sorgen der Gläubigen vor Ort zu Gehör bringen. Gerade aus meiner Mitarbeit in der Pfarrerinitiative, einem Zusammenschluss reformorientierter Priester und Diakone , ist mir bewusst, dass hier auch das geistliche Gespür des Volkes Gottes zur Sprache zu bringen ist für das, was sich in der Zeit bewegt. Mit dem Bischof haben wir gemeinsam den Führungen Gottes darin nachzuspüren und zu suchen, wie wir als Kirche entsprechend zu handeln haben.

Das Gespräch führte

Markus Hauck (POW)

 
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