Den nordischen Skisport bekannt machen, Menschen in Bewegung bringen, Oberweißenbrunns tolle Loipen vorstellen, das alles gelang dem WSV Oberweißenbrunn beim ersten Nordic Day.
Die Menschen waren begeistert. Teilnehmer, Organisatoren, Zuschauer - alle freuten sich über die gelungene Premiere. Die Idee, den nordischen Skisport anders zu präsentieren, nicht als Rennen um den Rhönpokal oder als Nachtsprint, wie das bisher üblich war, hatte Ewald Reulbach. „Wir wollten etwas andres ausprobieren. Eine Plattform für den nordischen Skisport einrichten unser Vereinsangebot erweitern.“
Mehrere Disziplinen standen zur Auswahl: Klassische Technik, Skating, Schneeschuhlaufen, Touren-Skigehen, Nordic-Walking und Biathlon mit dem Lasergewehr. „Der WSV bringt Menschen in Bewegung“, dieser Slogan entstand im Pressegespräch mit dem Vorsitzenden Ewald Simon und stand fortan über der Veranstaltung.
Zufrieden strahlten auch Skiverbandsvorsitzender Winfried Pöpperl und Bürgermeister Udo Baumann, die den Nordic-Day als perfekte Werbung für den Skisport sahen.
Aus allen vier Himmelsrichtungen
Die Ausrüstung stellte der WSV zur Verfügung, zum großen Teil dank der Unterstützung von Ruthard Schmiedel. Das kam bei den Teilnehmern gut an. Viele haben eigens für den Nordic-Day lange Anfahrten in Kauf genommen. Aus Fulda, Bad Hersfeld, Bad Neustadt, Schweinfurt, Würzburg und Frankfurt kamen Gäste nach Oberweißenbrunn.
Erfahrene Trainer standen den Teilnehmern zur Seite. Rhön-Yeti André Schmitt aus Schönau und seine Frau Cordula hatten die „Schneeschuhläufer“ unter ihre Fittiche genommen. Michael Beer, der Vorsitzende des RWV Haselbach und Roland Tschorn erklärten die Raffinessen des Touren-Skigehens.
Und was sagten die Teilnehmer? Große Nachfrage herrschte beim Schneeschuhwandern. „Wir sind extra wegen dieser Veranstaltung in die Rhön gefahren, wir wollten Schneeschuhgehen ausprobieren. Es ist super, macht unheimlich Spaß. Aber es ist auch anstrengend. Eine gewisse Kondition ist nicht verkehrt“, sagte Paul Klaus, der aus Ochsenfurt angereist war. Seine Schwester Christine Behringer aus Hettstadt widersprach, denn auch ohne Kondition könne man sich gut auf Schneeschuhen bewegen. „Das ist für jedermann geeignet.“ „Das ist das Tolle an so einem Tag, man muss nichts buchen oder kaufen, der Verein stellt alles zur Verfügung“, lobte Andrea Klaus „total begeistert“ und sagte: „Am liebsten möchte ich gleich welche haben. Es ist super zum Fett verbrennen“.
Um das Naturerlebnis ging es Bernd Witzel aus Künzell. Auf Ski sei er kein Anfänger, doch bisher war er nur im auf alpin Ski unterwegs. Die schmalen Langlaufski flößten ihm anfangs Respekt ein. „Es ist ganz schön wackelig.“ Auch er ist sich sicher, dass er dem nordischen Skisport künftig ausüben wird. „Es ist ruhiger als alpin, kein Anstehen am Lift und es ist altersgerechter. Die Bewegungen sind gesünder“, befand er.
Was wurde denn in der Loipe so alles vermittelt? „Tipps und Hinweise für Gelände angepasste Technik“, formulierte es Sportstudentin Ricarda Eckert, die von Kindesbeinen an für den WSV auf Langlaufski unterwegs ist und beim Nordic-Day mit weiteren Übungsleitern den Langläufern Schliff gab. „Ich habe verschiedene Techniken gezeigt, wie Doppelstock-Einsatz, Zwischenschritt und Diagonalschritt und erklärt, wann welche Technik effektiv zum Einsatz kommt.“
Meist seien es Erwachsene Ü30 gewesen, die sich für die klassische Technik interessierten. Die beiden „Ewalds“ des WSV, Ewald Simon und Ewald Reulbach, waren überrascht, dass gerade die klassische Technik so boomte. „Es ist für Einsteiger einfach leichter“, erklärte Ricarda Eckert. Thomas Schrenk, ebenfalls aktiver Sportler des WSV, konnte dem nur zustimmen. „Skating ist die Variante für die sportlicheren Läufer, es erfordert mehr Kondition.“
Helmut Simon war der erfahrenste und älteste im Pool der Übungsleiter. Mit 77 Jahren zeigte er, dass der nordische Wintersport bis ins hohe Alter fit hält. Das befand auch Gisela Witzel aus Wildflecken, die ihr Alter, diplomatisch mit „1938 geboren“ angab. Sie begab sich frisch und fit auf Schneeschuhtour. „Wir sind absolut zufrieden. Es gab nur positive Resonanz. Wenn es mehr Teilnehmer gewesen wären, wären wir überfordert gewesen“, befand Ewald Simon am Ende des Tage. 154 Teilnehmer haben sich in verschiedenen Disziplinen und Leistungsgruppen hinter dem Dorfgemeinschaftshaus und der Umgebung von Oberweißenbrunn getummelt.
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Weitere Bilder im Internet: rhoengrabfeld.mainpost.de