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Den Kissingern "ging ein Licht auf"
Redaktion
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
bad kissingen (PR) Vor 100 Jahren wurde es mit der Einweihung des städtischen Elektrizitätswerkes in vielerlei Hinsicht heller in der Stadt und, wie OB Karl Heinz Laudenbach bei den Feierlichkeiten am Samstag ausführte, könne man fast behaupten, dass den Kissingern vor 100 Jahren "ein Licht aufging".

Zwar waren für die Stromversorgung der staatlichen Kur- und Badeeinrichtungen bereits seit 1880 größere Einzelanlagen in Betrieb. Doch die "Initialzündung" auch für die moderne Stadtentwicklung des beginnenden 20. Jahrhunderts schuf erst das städtische Elektrizitätswerk. Eine helle Straßenbeleuchtung, so fand man, sei in einer modernen Badestadt unabdingbar. Als sich dann der Staat zum Bau des Kurtheaters entschloss und sich die Stadt einen großen Stromabnehmer sichern konnte, war der Entschluss zum Bau des E-Werkes gefällt.

Geschenk zum 50. Geburtstag

Mit dem geheimen Baurat Oskar von Miller wurde diese bedeutende Weichenstellung vollzogen. Miller hatte sich damals schon einen Namen als Projektleiter des Walchensee-Kraftwerkes und Initiator des Deutschen Museums in München gemacht. In Bad Kissingen war er nicht nur Erbauer, sondern in den ersten Jahren auch Geschäftsleiter und Teilhaber des Bad Kissinger E-Werkes. Man könne annahmen, so Laudenbach, dass sich Miller das Bad Kissinger Elektrizitätswerk selbst zum Geschenk zu seinem 50. Geburtstag machte.

Innovationen zeichneten die Stadtwerke von Anfang an aus. Schon 1912 konnte die Stadt den Aktionär Miller abfinden und das E-Werk sei laut OB von Anfang bis heute dank qualifizierter und engagierter Mitarbeiter, durch ständige Verbesserung der technischen Ausstattung und umsichtiger kaufmännischer Tätigkeit ein blühender Betrieb. Mit Manfred Zimmer besäßen die Stadtwerke einen "Allround-Manager", der seinen Betrieb mit den vermeintlichen Nebenschauplätzen in eine gute und sichere Zukunft führe, sagte Laudenbach.

"Die Lieferung von Strom ist zu heutiger Zeit eine Selbstverständlichkeit", führte Stadtwerksleiter Manfred Zimmer aus. Vor 100 Jahren war elektrische Energie ein "Luxusgut". Ein Luxusgut, das vor allem für Behaglichkeit und Bequemlichkeit gesorgt habe, das aber auch ganz entscheidend mit dazu beigetragen habe, dass Bad Kissingen in der "ersten Liga der Kurbäder" in Europa eine Führungsrolle übernehmen konnte.

Schon damals allerdings musste sich die Stromversorgung im Wettbewerb gegenüber anderen Dienstleistungen behaupten und so stand die Frage im Raum, ob das neu zu errichtende Kurtheater weiterhin mit dem Produkt Stadtgas zu beleuchten sei, oder mit dem noch relativ neuem Medium Strom.

Heute habe sich jedoch etwas geändert, so Zimmer weiter. So waren die Mitbewerber früher die mittelständischen oder gar staatlichen Institutionen. Heute sei der Wettbewerb ein Wettbewerb der Konzerne, dem man sich als kommunales und Konzern-unabhängiges Unternehmen mit noch viel größerer Deutlichkeit stellen müsse, als dies vor 100 Jahren der Fall war.

 
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