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Hammelburg
Dem Landkreis Bad Kissingen ist Kultur etwas wert
Den Kulturehrenbrief des Landkreises Bad Kissingen erhielten in Hammelburg Hildegard Schütze, Mia Hochrein, Hans Dietrich Unger, Stefan Ammersbach und die Sammlergruppe Mainfränkisches Trias verliehen.
Acht Kulturschaffenden verlieh Landrat Thomas Bold (links) den Kultur- Ehrenbrief des Landkreises (vorne, von links) Hans Dietrich Unger, Hildegard Schütze, Stefan Ammersbach und Mia Hochrein. Der fünfte Preisträger, die Sammlergruppe Mainfränkisches Trias, besteht heute aus (hinten, von links) Bernd Neubig, Jürgen Sell, Horst Mahler und Michael Henz.                         Foto: Winfried Ehling       -  Acht Kulturschaffenden verlieh Landrat Thomas Bold (links) den Kultur- Ehrenbrief des Landkreises (vorne, von links) Hans Dietrich Unger, Hildegard Schütze, Stefan Ammersbach und Mia Hochrein. Der fünfte Preisträger, die Sammlergruppe Mainfränkisches Trias, besteht heute aus (hinten, von links) Bernd Neubig, Jürgen Sell, Horst Mahler und Michael Henz.                         Foto: Winfried Ehling
| Acht Kulturschaffenden verlieh Landrat Thomas Bold (links) den Kultur- Ehrenbrief des Landkreises (vorne, von links) Hans Dietrich Unger, Hildegard Schütze, Stefan Ammersbach und Mia Hochrein.
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 17.08.2022 03:00 Uhr

Kunst und Kultur haben eine Heimat im Landkreis. Dies tritt im besonderen Maße mit der Verleihung des Kulturehrenbriefs zutage, den der Landkreis an Personen vergibt, die sich mit Engagement und Leidenschaft für ein vielseitiges, kulturelles Angebot einsetzen. Die Kulturförderung ist keine Pflichtaufgabe der Kommunen, sie räumen dieser jedoch den gebührenden Stellenwert ein. Ihnen, dem Kultur- und dem Kreisausschuss sowie den Kulturschaffenden galt der Dank von Landrat Thomas Bold . Den Kulturehrenbrief erhielten Hans Dietrich Unger, Hildegard Schütze, Stefan Ammersbach, Mia Hochrein und die Sammlergruppe Mainfränkisches Trias (Bernd Neubig, Jürgen Sell, Horst Mahler , Michael Henz).

Traditionelle Würdigung in der Pandemie

Der Landrat sah sich zunächst um eine Hoffnung ärmer. War doch die Ehrung in der Barockkirche des ehemaligen Klosters Altstadt schon im Vorjahr ein gesundheitspolitischer Drahtseilakt,so erfüllte sie sich auch heuer nicht - wenngleich enorme Fortschritte zu verzeichnen sind. Schutzmaske, Abstand und Impf-Dokumente flankierten die traditionelle Würdigung.

Dem Kreisjugend-Blasorchester der Nordbayerischen Bläserjugend unter Leitung von Tanja Berthold gelang zuvorderst, den gebührenden, festlichen Rahmen mit mehreren Stücken von Frank Ticheli zu markieren, wofür die jungen Musici verdienten Applaus erhielten.

Fördergelder

Dem Landkreis ist Kultur etwas wert. So stellte er erhebliche Mittel zur Verfügung, um die facettenreiche Kulturlandschaft zu erhalten. Als Beispiele nannte Bold das Kammerorchester Bad Brückenau, das Theater Schloss Maßbach , die Bayerische Musikakademie oder die Erhaltung der Trimburg. Darüber hinaus stehen Vereinen Fördergelder für die Musikpflege, Trachten, Instrumente und Noten zur Verfügung. Neben Kirchen- und Orgelrenovierungen bietet der Kreis auch die Beratung und Unterstützung kulturell Aktiver und Institutionen an.

Das Fazit Bolds lautete: "Kultur rechnet sich zwar nicht in finanzieller Hinsicht, aber sie zahlt sich langfristig für alle aus." Und weiter: "Sie braucht das Interesse des Publikums, vor allem aber ehrenamtlich tätige Menschen und die Fürsorge aller politischen Ebenen." Denen, die sich um Kultur besonders verdient machten, verlieh der Landrat anschließend den Ehrenbrief und ein Präsent.

Die Preisträger

Stefan Ammersbach aus Bad Kissingen begann seine musikalische Karriere bei der Jugendkapelle der Garitzer Feuerwehr . Mit seinem Talent an der Trompete legte er in kurzer Zeit alle Leistungsabzeichen ab. Als Musiklehrer und engagierter Ehrenamtlicher gibt er sein Wissen und Können an andere weiter. Seit 17 Jahren bei GUIG und seit sieben Jahren beim Chor Intakt, hat sich Ammersbach mit Herzblut und pädagogischem Geschick einen Namen für hohe Qualität gemacht.

Mia Hochrein leistet seit 15 Jahren bei der Umsetzung von Kunstprojekten einen unschätzbaren Beitrag zum kulturellen Leben in Münnerstadt. Um Leerstands-Belebung bemüht, sind mehrere Galerien im leer stehenden Geschäften entstanden. Als Vorstandsmitglied der Museumsfreunde Münnerstadt organisiert sie auch Kunstausstellungen im Henneberg-Museum. Das Kunstfestival "Projekt else!", Ausstellungen, Workshops und sind neben dem Leader-Projekt "Vivid" weitere Events.

Stattliche Sammlung

Die Sammlergruppe "Mainfränkisches Trias" aus Euerdorf besteht aus Horst Mahler , Jürgen Sell, Michael Henz und Bernd Neubig. Mit ihren Funden vernetzten sie sich mit Experten und erarbeiteten den Grundstock für die aktuelle Sammlung mit 17 Erstfunden. Die stattliche Sammlung kann im Alten Forsthaus in Euerdorf besucht werden. Seit acht Jahren ist das paläontologische Kontingent Haupt-Bestandteil des Museums "Terra Triassica" Einige tausend Exponate schenkte die Sammlergruppe dem Markt Euerdorf.

Hildegard Schütze (Bad Kissingen) eröffnete vor zehn Jahren das Museum "Spielzeugwelt" in der Oberen Saline. Die in 50 Jahren zusammengetragene, Spielzeug- und Kinderbuchsammlung beinhaltet Exponate aus der Rhön aus Japan, Russland, Afrika und Südamerika. Auch weit über die Grenzen hinaus ist die beeindruckende "Wunderkiste" für Kinder gefragt. So wurden Teile schon aus Südtirol angefordert.

Hans Dietrich Unger ist Initiator und Vorstandsmitglied des Vereins Kunsthaus Bad Brückenau, das sich die Förderung bildender und darstellender Kunst zur Aufgabe gemacht hat. Im Verein kümmert er sich um alles, vom Sponsoring über die Akquise bis zur Organisation von Ausstellungen. Als Ideengeber für die Galerie bildender Künste wirkte er an der Entwicklung der Kleinkunstbühne mit, die es jährlich auf 27 Veranstaltungen brachte.

Nöte der Kunstschaffenden

Die Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB), Birgit Döhler, sprach das Schlusswort zur Ehrenbrief-Verleihung. Sie schilderte die Nöte der Kunstschaffenden in Pandemiezeiten, die sich wohl im Schwund des aktiven Amateurbereichs zeigen werden. Auf Online-Themen hinweisend, hoffte sie, dass Kulturtreibende diese Variante als Chance nutzen können "um nicht vor den riesigen Hürden zu kapitulieren".

 
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