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Oberelsbach
Daumen hoch für die Zukunft
Die Schullandheime Bauersberg und Thüringer Hütte sowie die Umweltbildungsstätte sind Opfer der beiden Lockdowns. Es gab zwar Geld vom Staat, aber Ideen waren und sind gefragt - und eminent wichtig.
Zuversichtlich gehen die Verantwortlichen des Rhöniversums durch den  Lockdown. Schullandheime und Umweltbildungseinrichtungen werden auch  nach Corona wichtige außerschulische Lernorte sein. Das Bild zeigt von  links: Markus Seibl (Geschäftsführer der Hobbach-Bauersberg gGmbH),  Bernd Fischer (Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach),  Katharina Klug (pädagogische Fachbetreuerin),  Andrea Schmitt  (Leiterin des Studienhauses am Bauersberg), Dieter Köstler (Mitarbeiter  Bauersbe...       -  Zuversichtlich gehen die Verantwortlichen des Rhöniversums durch den  Lockdown. Schullandheime und Umweltbildungseinrichtungen werden auch  nach Corona wichtige außerschulische Lernorte sein. Das Bild zeigt von  links: Markus Seibl (Geschäftsführer der Hobbach-Bauersberg gGmbH),  Bernd Fischer (Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach),  Katharina Klug (pädagogische Fachbetreuerin),  Andrea Schmitt  (Leiterin des Studienhauses am Bauersberg), Dieter Köstler (Mitarbeiter  Bauersberg) und Stephan Barthelme (Geschäftsführer des Schullandheims  Thüringer Hütte). Foto: Marion Eckert
| Zuversichtlich gehen die Verantwortlichen des Rhöniversums durch den Lockdown. Schullandheime und Umweltbildungseinrichtungen werden auch nach Corona wichtige außerschulische Lernorte sein.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 10:15 Uhr

Hoffnungsvoll blicken die Vertreter des Rhöniversums in die Zukunft - trotz Lockdown und fehlender konkreter Perspektive. Staatliche Finanzhilfen helfen über die trüben Zeiten. Die Schullandheime Bauersberg (Bischofsheim), Thüringer Hütte (Hausen) und die Umweltbildungstätte ( Oberelsbach ) bilden das Rhöniversum. Sie haben unterschiedliche Bildungsangebote und unterschiedliche räumliche und strukturelle Voraussetzungen, so dass sie auch während der Corona-Pandemie und der Lockdowns verschiedene Wege gefunden haben. Alle drei Einrichtungen sind Träger des Qualitätssiegel Umweltbildung Bayern. Eine Bestandsaufnahme.

Bauersberg: Das Schullandheim Bauersberg ist seit 16. März 2020 geschlossen. Im Gegensatz zur Thüringer Hütte und der Umweltbildungsstätte sei es nicht möglich gewesen, am Bauersberg Belegungen anzunehmen, erläutern Markus Seibl, Geschäftsführer der Hobbach-Bauersberg gGmbH, und Andrea Schmitt, die Leiterin des Studienhauses. Ob im aktuellen Schuljahr noch Schulklassen zum Bauersberg kommen werden, bezweifeln beide. Sie bauen nun auf Buchungen für die Jahre 2022/23.

Zwischen 10.000 und 11.000 Übernachtungen verzeichne das Schullandheim Bauersberg pro Jahr, im vergangenen Jahr waren es 540. Schmitt nutzte die Monate des Lockdowns, die Bildungsmodule zu überarbeiten und neue Projekte zu erstellen. Sie ist überzeugt, dass die Digitalisierung künftig eine größere Rolle spielen wird und ist diesbezüglich tätig geworden. Auch soll die Kooperation mit der Universität Würzburg und dem BayernLab verstärkt und ausgebaut werden.

Keine Sanierungen, aber Soforthilfen

Anstehende Sanierungen, wie die geplante Erneuerung der Heizung, wurden verschoben, erklärte Seibl. Froh sei er, dass es für den Bauersberg und Hobbach möglich war, Corona-Soforthilfe zu bekommen.  Gelder gab es neben der Soforthilfe aus dem "Bayerischen Hilfsprogramm zur Sicherung der sozialen Infrastruktur im Bereich der bayerischen Jugendherbergen, Bayerischen Schullandheime, Jugendbildungsstätten und Familienferienstätten " für die Monate April bis Juli 2020. Überbrückungsgeld gab es für August, und aus dem Sonderprogramm Jugend des Bundesfamilienministeriums wurden für September bis Dezember Hilfen gewährt. Überbrückungsgeld II sowie für 2021 Überbrückungsgeld III wurden beantragt, hier werde die Förderfähigkeit derzeit noch geprüft.  "Wir sind sehr froh über die Förderungen der öffentlichen Hand. Zum aktuellen Zeitpunkt sind wir sehr zuversichtlich, dass wir die Corona-Krise überleben werden", betonte Seibl. "Diese finanzielle Unterstützung - wie auch die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld sowie das Ausreizen sämtlicher Sparpotenziale - hilft uns über die Zeit."

Umweltbildungsstätte: "Wir hatten offen, wann immer es ging", erinnert sich Bernd Fischer , Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach an die Sommermonate. Zwar konnten keine Schulklassen beherbergt werden, dafür kleinere Gruppen, Einzelpersonen, Paare und Familien, die einen Bildungsurlaub buchten. "Die Leute wollten raus, wir waren gut nachgefragt."

Viel Arbeit, Zeit und Personal sei investiert worden, um ein umfassendes Corona-Konzept aufzustellen. Die bisher offene Küche wurde umgestaltet, der Speisesaal auf das ganze Erdgeschoss erweitert und ein Einwegsystem installiert. "Wir haben viel investiert und wurden dann Opfer des Lockdown-light", so Fischer. 75 Prozent Umsatzverlust weise das Jahr 2020 auf, statt rund 13.000 Übernachtungen sank die Zahl auf 3500.

Sauer aufs Kultusministerium

Verärgert ist Fischer über das Kultusministerium und die Vorgabe, dass Neuverträge eine kostenlose Stornierung beinhalten sollen. "Das Risiko wird komplett auf die Häuser abgewälzt." Während eines staatliche angeordneten Lockdowns sei die Stornierung natürlich kostenfrei möglich, die Gebühren trug bislang das Kultusministerium. Doch nun soll pauschal die Stornierungsregelung gekippt werden, was für die Häuser unkalkulierbar und finanziell nicht leistbar sei. Auch in der Umweltbildungsstätte wurde das Bildungsprogramm komplett überarbeitet. "Wir sind jetzt barrierefrei", betont die pädagogische Fachbetreuerin Katharina Klug. Neue digitale Formate wurden erstellt, die auf der Homepage unter dem Begriff "Interaktiv für Zuhause" abzurufen sind. Staatliche Fördermittel für die geschlossenen Monate gab für die Umweltbildungsstätte auch, allerdings nicht in dem Umfang wie für den Bauersberg.

Thüringer Hütte: Das Schullandheim Thüringer Hütte ist im Moment das Sorgenkind des Rhöniversums, da unklar ist, wie es mit der Einrichtung weiter gehen wird, nachdem die Diözese Würzburg ankündigte, sich aus der Trägerschaft zurückziehen zu wollen. Stephan Barthelme, der zum 1. September die Stelle des Geschäftsführers antrat, plant zunächst weiter. "Es wird sicherlich leichter sein, ein gut gebuchtes Haus an einen potenziellen Nachfolger zu übergeben."

Viel in Hygiene investiert

Im Sommer wurde Familienurlaub   angeboten, der sehr gut nachgefragt wurde. Auch hier musste viel investiert werden, um Abstand und Hygiene den aktuellen Vorschriften gemäß zu gewährleisten. Was die nächsten Monate angeht, ist Barthelme eher skeptisch. Vor Sommer rechnet er nicht mit der Möglichkeit zu öffnen, und dann nicht für Schulklassen , sondern eher wieder Wandergruppen und Familien. Auch die Thüringer Hütte bekam staatliche Hilfe für die Monate des Lockdowns.

 
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