Bad Brückenau
Das Wild wird zu stark eingeengt
Die Menschen sehen nicht die Komplexität des Jägertums und das komplizierte Wechselspiel zwischen Mensch und Tier. Das sagt Harm Humburg.

Der Vorsitzende der Rotwildhegegemeinschaft Bayerische Rhön, Harm Humburg, wirbt für mehr Akzeptanz der Jäger in der Bevölkerung. Er setzt sich sowohl für die Belange des Wildes ein, gleichzeitig versteht er die Wünsche in der Bürgerschaft.
Herrschaftlich und ruhig liegt das Anwesen der von Thüngens in Zeitlofs. Betritt man das Haus, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Großzügige Räume mit antiken Möbeln und Kronleuchtern erbieten Ehrfurcht. Im Eingangsbereich führt eine große Treppe in den ersten Stock. Hinzu kommen die Jagdtrophäen, die an den Wänden aufgereiht hängen. Die Klischees eines Jägerlebens scheinen sich an diesem Ort zu erfüllen. Doch tatsächlich hat sich einiges verändert in der Jägerschaft. "Mittlerweile gibt es bei den Jägern einen Frauenanteil von 15 Prozent, und außerdem findet es Anklang in allen Bevölkerungsschichten", sagt Harm Humburg, Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Bayerische Rhön (RHG) und Pächter des Anwesens.
Er setzt sich für eine objektive Aufklärung des Jägerberufes in der Bevölkerung ein. "Das Verständnis der städtischen Bevölkerung gegenüber Jägern ist leider nicht sehr groß", erklärt der Schleswig-Holsteiner, der seit 22 Jahren sein Ruhedomizil in Zeitlofs hat und in Frankfurt arbeitet. "Meistens liegt es daran, dass die Menschen nicht die Komplexität des Jägertums und das komplizierte Wechselspiel zwischen Mensch und Tier sehen", fährt er fort. Seit zwei Jahren ist Humburg Vorsitzender der RHG und vermittelt zwischen der Unteren Jagdbehörde, den Grundbesitzern und den Jagdpächtern. Die RHG Bayerische Rhön umfasst dabei drei Landkreise, nämlich Bad Kissingen, Rhön Grabfeld und Main-Spressart.
Die Aufgaben der Rotwild-Hegegemeinschaft sind vielschichtig.
Sie versucht die Ansprüche des Rotwildes in einer stark von Menschen geprägten Umwelt und gleichzeitig die Belange aller Nutzergruppen zu berücksichtigen. Dabei geht es um Abstimmung und Kontrolle der Abschusspläne, die von der Unteren Jagdbehörde erarbeitet werden. Erhebungen von Wildschäden in Feld und Wald sowie die Erarbeitung eines revierübergreifenden Rotwildkonzeptes unter Berücksichtigung wildbiologischer und ökologischer Erkenntnisse
gehören zu den Aufgaben der Gemeinschaft.
Seitdem Humburg den Vorsitz hat, wurde bereits eine Neuerung auf den Weg gebracht, die für das Zusammenleben des Rotwildes wichtig ist: "Die älteren männlichen Tiere sind wichtig für die Ordnung im System", erklärt Humburg. Deshalb sei das Ziel, mehr alte Hirsche am Leben zu lassen. Doch je älter ein Hirsch, umso imposanter ein Geweih, und desto interessanter ist er für den Jäger, der eine Trophäe will.
Deshalb gibt es, ersichtlich aus den Abschuss-Zahlen, einen Rückgang der alten Kronenhirsche. "Daraus folgt, dass es zu viel weibliches Rotwild gibt, das wiederum zu viel Nachwuchs zur Welt bringt", erklärt der Jäger.
Insgesamt steigen die Zahlen des Rotwildbestandes seit Jahren kontinuierlich an, was zusätzlich auch auf Umweltfaktoren zurückzuführen sei. Denn Nahrung findet das Wild genug in den Wäldern.
"Die menschliche Nutzung der Wälder durch neue Mountainbike- und Wanderstrecken führt dazu, dass das scheue Rotwild immer mehr eingeengt wird und anfängt, Bäume zu verbeißen.
Das wiederum schadet dem Baumbestand und führt zu Verärgerung", versucht Humburg das Spannungsfeld zu umreißen, in dem sich ein Jäger bewegt. Auch in der Landwirtschaft kann zu viel Wild großen Schaden anrichten. Dafür ist der Jagdpächter zuständig, das zu verhindern und die Abschlusspläne durchzusetzen.
Für das kommende Jahr hat sich Humburg einiges vorgenommen. Noch immer werden zu viele männliche Hirsche geschossen. "Das soll in Zukunft besser kontrolliert werden, denn ein Anstieg der Population und die daraus folgenden Schäden müssen verhindert werden", meint er. Bald geht Humburg in den Ruhestand. Dann wird er sich noch intensiver mit seiner Passion, dem Rotwild und dessen Schutz, beschäftigen.
Herrschaftlich und ruhig liegt das Anwesen der von Thüngens in Zeitlofs. Betritt man das Haus, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Großzügige Räume mit antiken Möbeln und Kronleuchtern erbieten Ehrfurcht. Im Eingangsbereich führt eine große Treppe in den ersten Stock. Hinzu kommen die Jagdtrophäen, die an den Wänden aufgereiht hängen. Die Klischees eines Jägerlebens scheinen sich an diesem Ort zu erfüllen. Doch tatsächlich hat sich einiges verändert in der Jägerschaft. "Mittlerweile gibt es bei den Jägern einen Frauenanteil von 15 Prozent, und außerdem findet es Anklang in allen Bevölkerungsschichten", sagt Harm Humburg, Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Bayerische Rhön (RHG) und Pächter des Anwesens.
Er setzt sich für eine objektive Aufklärung des Jägerberufes in der Bevölkerung ein. "Das Verständnis der städtischen Bevölkerung gegenüber Jägern ist leider nicht sehr groß", erklärt der Schleswig-Holsteiner, der seit 22 Jahren sein Ruhedomizil in Zeitlofs hat und in Frankfurt arbeitet. "Meistens liegt es daran, dass die Menschen nicht die Komplexität des Jägertums und das komplizierte Wechselspiel zwischen Mensch und Tier sehen", fährt er fort. Seit zwei Jahren ist Humburg Vorsitzender der RHG und vermittelt zwischen der Unteren Jagdbehörde, den Grundbesitzern und den Jagdpächtern. Die RHG Bayerische Rhön umfasst dabei drei Landkreise, nämlich Bad Kissingen, Rhön Grabfeld und Main-Spressart.
Abstimmung und Kontrolle
Die Aufgaben der Rotwild-Hegegemeinschaft sind vielschichtig.
Sie versucht die Ansprüche des Rotwildes in einer stark von Menschen geprägten Umwelt und gleichzeitig die Belange aller Nutzergruppen zu berücksichtigen. Dabei geht es um Abstimmung und Kontrolle der Abschusspläne, die von der Unteren Jagdbehörde erarbeitet werden. Erhebungen von Wildschäden in Feld und Wald sowie die Erarbeitung eines revierübergreifenden Rotwildkonzeptes unter Berücksichtigung wildbiologischer und ökologischer Erkenntnisse
gehören zu den Aufgaben der Gemeinschaft. Seitdem Humburg den Vorsitz hat, wurde bereits eine Neuerung auf den Weg gebracht, die für das Zusammenleben des Rotwildes wichtig ist: "Die älteren männlichen Tiere sind wichtig für die Ordnung im System", erklärt Humburg. Deshalb sei das Ziel, mehr alte Hirsche am Leben zu lassen. Doch je älter ein Hirsch, umso imposanter ein Geweih, und desto interessanter ist er für den Jäger, der eine Trophäe will.
Zu viel weibliches Rotwild
Deshalb gibt es, ersichtlich aus den Abschuss-Zahlen, einen Rückgang der alten Kronenhirsche. "Daraus folgt, dass es zu viel weibliches Rotwild gibt, das wiederum zu viel Nachwuchs zur Welt bringt", erklärt der Jäger.
Insgesamt steigen die Zahlen des Rotwildbestandes seit Jahren kontinuierlich an, was zusätzlich auch auf Umweltfaktoren zurückzuführen sei. Denn Nahrung findet das Wild genug in den Wäldern.
Das Wild wird eingeengt
"Die menschliche Nutzung der Wälder durch neue Mountainbike- und Wanderstrecken führt dazu, dass das scheue Rotwild immer mehr eingeengt wird und anfängt, Bäume zu verbeißen.
Das wiederum schadet dem Baumbestand und führt zu Verärgerung", versucht Humburg das Spannungsfeld zu umreißen, in dem sich ein Jäger bewegt. Auch in der Landwirtschaft kann zu viel Wild großen Schaden anrichten. Dafür ist der Jagdpächter zuständig, das zu verhindern und die Abschlusspläne durchzusetzen. Für das kommende Jahr hat sich Humburg einiges vorgenommen. Noch immer werden zu viele männliche Hirsche geschossen. "Das soll in Zukunft besser kontrolliert werden, denn ein Anstieg der Population und die daraus folgenden Schäden müssen verhindert werden", meint er. Bald geht Humburg in den Ruhestand. Dann wird er sich noch intensiver mit seiner Passion, dem Rotwild und dessen Schutz, beschäftigen.
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