Das Wasser im Markt Burkardroth wird im kommenden Jahr teurer. Verantwortlich ist dafür eine Preiserhöhung des Wasserversorgers, der Rhön-Maintal-Gruppe. "Anstelle von 1,55 Euro muss der Bürger jetzt 1,75 Euro für den Kubikmeter Wasser zahlen", teilte Bürgermeister Waldemar Bug (ÖDP) den Gemeinderäten mit.
Laufende Kosten tragen Investitionen
Die noch immer andauernde Trockenheit ist allerdings nicht am Aufpreis schuld. "Wir haben im gesamten Versorgungsgebiet große Investitionen", informierte Walter Weinig , Geschäftsführer des Wasserzulieferers. Darunter fallen zum Beispiel Arbeiten an den Hochbehältern. Statt für einen Euro, kauft der Markt ab Januar nächsten Jahres das Wasser für 1,20 Euro von der Rhön-Maintal-Gruppe. Die letzte Erhöhung der Wassergebühren seitens der Rhön-Maintal-Gruppe hat es vor fünf Jahren gegeben.
Aufwand für die Verwaltung
Das hat auch Auswirkungen auf die Verwaltung. Dieses Jahr hat ein neuer Kalkulationszeitraum begonnen. Über einen Zeitraum von vier Jahren wird darin der Preis für das Wasser festgesetzt. "Durch die Preisänderung müssen wir deswegen den laufenden Kalkulationszeitraum abbrechen und zum 1. Januar 2019 einen neuen beginnen lassen", erklärte Gerhard Zeller, der geschäftsführende Beamte, den zu fassenden Beschluss. "Ab dem 1. Januar 2019 rechnen wir dann mit 1,75 Euro." Der Gemeinderat fasste den Beschluss einstimmig.
Keinen Präzedenzfall schaffen
Fast einstimmig fiel auch der Beschluss zu einer Bauvoranfrage aus. Thema der Anfrage war der Bau eines Einfamilienhauses mit Garage in Waldfenster. "Die Erschließung ist problematisch", sagte Bug. Zwar gibt es einen Weg zum Grundstück, dieser ist jedoch ein Wirtschaftsweg ohne Straßenbeleuchtung. Außerdem liegt die Fläche im Außenbereich der Ortschaft. "Einen Bebauungsplan gibt es dafür nicht." Erlaubt sind dort meist nur privilegierte Vorhaben. Darunter fallen beispielsweise Kläranlagen oder Windkraftanlagen, nicht aber Einfamilienhäuser. "Solchen Fällen haben wir erst kürzlich in Gefäll und Wollbach eine Absage erteilt." Es dürfe kein Präzedenzfall entstehen. Bis auf zwei Stimmen entschloss sich der Gemeinderat daher dazu, das gemeindliche Einvernehmen nicht in Aussicht zu stellen.
Neubauten beschäftigten das Gremium auch im Ortsteil Premich. Der Bebauungsplan des Baugebiets Bocksäcker wurde zum zweiten mal geändert. Vom 1. Oktober bis zum 2. November diesen Jahres legte der Markt Burkardroth den Plan offen. Einsicht in den Plan hatten neben den Bürgern 29 Kommunen, Ämter, Firmen und Verbände. Sechs davon nahmen Stellung zum Premicher Baugebiet. Die Stellungsnahmen können, müssen aber nicht im Bebauungsplan berücksichtigt werden. Einem Großteil der Anregungen stimmten die Gemeinderäte dennoch zu. Dabei ging es etwa um eine Ausgleichsfläche für den verkleinerten Spielplatz und einige Bäume. Eine Rolle spielte bei den Änderungen auch die Digitalisierung. "Da blicken wir in die Zukunft: Die Bauplätze werden mit Glasfaser erschlossen", erklärte Bug. Lediglich der Anregung des kreiseigenen Hochbaus stimmten die Gemeinderäte und Bürgermeister Bug nicht zu. Die Hochbauabteilung des Landkreises bemängelte die zulässigen Gebäudehöhen. Diese seien zu hoch. Bug war anderer Meinung: "Am Bocksäcker haben wir die gleichen baulichen Festsetzungen wie in anderen Baugebieten des Marktes." Damit habe die Kommune gute Erfahrungen gemacht. "Deshalb bleiben wir bei unserer Regelung."
Keine Obergrenze für Kinder
Einer Meinung waren sich die Gemeinderäte auch im letzten Punkt der Sitzung. Das Förderprogramm zur Wiederbelebung der Altorte wird auf drei Jahre verlängert. Außerdem gibt es Änderungen in der Förderrichtlinie. Bisher konnten bei der Berechnung des Fördersatzes maximal drei Kinder berücksichtigt werden. "Eine Obergrenze gibt es jetzt nicht mehr", sagte Bug. Mit dem Konzept habe der Markt gute Erfahrungen gemacht, ließ Bug verlauten. Das zeige der Blick ins Zahlenwerk. Mit 22 Bauberatungen, 55 förderbaren Bauvorhaben und 25 abgewickelten Projekten liege der Markt Burkardroth vor Bad Bocklet, Oberthulba und Nüdlingen.