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Münnerstadt
Münnerstadt: Traditionsgeschäft ist fit für die Zukunft
Die Verlegung der Postfiliale ins Erdgeschoss des Tintenfässchens kommt gut an. Allmählich suchen die Katzenbergers einen Nachfolger für das Geschäft.
Teddy und Marion Katzenberger haben die Postfiliale im Tintenfässchen ins Erdgeschoss verlegt. So langsam suchen die beiden einen Nachfolger für den Buchladen mit Schreibwarengeschäft.       -  Teddy und Marion Katzenberger haben die Postfiliale im Tintenfässchen ins Erdgeschoss verlegt. So langsam suchen die beiden einen Nachfolger für den Buchladen mit Schreibwarengeschäft.
Foto: Thomas Malz | Teddy und Marion Katzenberger haben die Postfiliale im Tintenfässchen ins Erdgeschoss verlegt. So langsam suchen die beiden einen Nachfolger für den Buchladen mit Schreibwarengeschäft.
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 30.09.2024 15:30 Uhr

Das Tintenfässchen in der Veit-Stoß-Straße zählt neben Eisen-Krais zu den Magnetgeschäften in der Münnerstädter Altstadt. Gibt es die Buchhandlung mit Schreibwarengeschäft schon seit 40 Jahren, so ist vor 20 Jahren auch noch die Postfiliale hinzugekommen. Die haben Marion und Teddy Katzenberger nun vom Untergeschoss in das Erdgeschoss verlegt, was vor allem die älteren Kunden zu schätzen wissen, weil die nun barrierefrei erreichbar ist.

Die beiden Geschäftsleute suchen nun allmählich Nachfolger für ihr Geschäft. In zwei Jahren würden sie sich gerne zur Ruhe setzen. „Dann ist Teddy 71 und ich bin 67 Jahre alt“, sagt Marion Katzenberger.

Vor 40 Jahren begonnen

„Nach altem Muster oder schon Tradition haben ich und meine Frau vor über 40 Jahren den Buchhandel und Schreibwaren mit einer Buchdruckerei zusammen ins Leben gerufen“, sagt Teddy Katzenberger.

In 40 Jahren hat sich viel verändert. „Wir haben in dieser langen Zeit viele wirtschaftliche Höhen überquert und Täler durchschritten, bis wir letztendlich auch Postfilialen-Partner wurden, um weiter zu existieren“, so der Inhaber. Es sei inzwischen auch schon wieder 20 Jahre her, dass dieser Service angeboten wird.

Umbau kommt gut an

Nun haben Marion und Teddy Katzenberger die Postfiliale vom Untergeschoss in das Erdgeschoss verlegt. „So wollten wir unseren Kunden mit Bewegungseinschränkungen entgegenkommen.“ Das komme unglaublich gut an. Ein weiterer Vorteil: „Zum anderen könne wir nun in Zeiten mit geringem Kundenaufkommen mit multitaskingfähigen Mitarbeiterinnen den Betrieb bewältigen, was die Post und auch die Buchhandlung mit Schreibwaren und Geschenkartikeln betrifft“, sagt Teddy Katzenberger.

Aber das Tintenfässchen ist noch viel breiter aufgestellt. Teddy Katzenberger hat einen eigenen Verlag gegründet: „…natürlich Rhön by Tintenfäßchen“. „Meine Faszination zur digitalen Fotografie mit ihrer immensen Technik kennt keine Grenzen.“ Vereint man diese mit dem heutigen Fortschritt der Printworld, so tun sich für ihn endlos kreative Möglichkeiten auf. „Diese Kompetenten und der geschmackvolle Umgang mit der Schrifttypografie haben mich zu diesem Illustrator gemacht.“

Kalender und Bücher

Bisher sind in diesem Verlag mehrere Bücher und Kalender erschienen, darunter die Münnerstädter Impressionen, Rhön-Heimat …lieben und leben (Fotoband) und der Rhön-Kalender in DIN A3. Vertrieben werden diese Artikel über den regionalen Buchhandlung bis in die Hessische Rhön.

Hinzu kommen der Münnerstädter Kalender in DIN A4, ein Stadtführer von Münnerstadt und Postkarten für Münnerstadt und Bad Königshofen. Weitere Projekte seien in Planung.

Durch den Vertrieb der Artikel über den regionalen Buchhandel sei bei einigen Händlerkollegen das Interesse an Teddy Katzenbergers Illustrationen, Fotografien und dem Typografiestil geweckt worden, erzählt er. Sie wollten, dass er etwas Ähnliches auch für sie tut. So ist unter anderem der Bildband Rhön in Planung.

Enorme Datenbank

Seine ausgeprägter Leidenschaft zur digitalen Fotografie und seiner Vorliebe, sich mit Schrifttypografie auszudrücken, sei für ihn eine wunderbare Herausforderung. „Da ist meine enorme Datenbank an regionalen heimatlichen Digitalfotos, die ich in vielen Jahren aufgebaut habe, von unschätzbaren Wert“, so der Inhaber.

Aber es ist nicht nur Leidenschaft: „Wir versuchen so mit unseren eigenen Produkten in Sachen Literatur den Schwund der Kaufkraft aufzufangen.“ Die Menschen seien in schwierigen Zeiten wie diesen sehr zurückhaltend und sparsam, was den Konsum angeht. „Das bekommen wir natürlich sehr stark zu spüren.“

Das Geschäft erhalten

Wichtig ist für Marion und Teddy Katzenberger, dass das Tintenfässchen erhalten bleibt. „Wir haben mit dem Umbau der Post ein Zeichen gesetzt, dass es wirklich weitergehen soll“, sagt Teddy Katzenberger. Gerne würden sie sich in zwei Jahren zur Ruhe setzen, wollen mehr Zeit mit den Kindern und Enkeln verbringen. Sie möchten dann das Tintenfässchen in gute Hände geben und das Geschäft verpachten. Ideal wäre es beispielsweise für zwei Personen, die den Laden im Kollektiv führen, sagen sie. „Das Tintenfässchen muss erhalten bleiben!“

Sollte sich niemand finden, werden die Katzenbergers das Geschäft natürlich weiterführen. So lange es eben geht.

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