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Hammelburg
Das sind die Pläne für Gebäude des Hammelburger Schulareals
Seit 2024 laufen die Arbeiten am Schulzentrum in Hammelburg. Geplanter Umzug des Gymnasiums ist das Schuljahr 2027/28. Alle weiteren Schulen sollen folgen. Für die Leerstände braucht es deshalb neue Pläne.
Gymnasium Hammelburg       -  Im Schuljahr 2027/28 sollen die Schülerinnen und Schüler des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg schon am neuen Schulzentrum unterrichtet werden. Für das alte Gebäude braucht es deshalb ein Entwicklungskonzept.
Foto: Milena Meder | Im Schuljahr 2027/28 sollen die Schülerinnen und Schüler des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg schon am neuen Schulzentrum unterrichtet werden. Für das alte Gebäude braucht es deshalb ein Entwicklungskonzept.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 18.02.2025 09:44 Uhr

Zehn Hektar Fläche am Hochstein in Hammelburg. Darauf vom Landkreis geplant: ein zukunftsorientiertes Schulzentrum, bestehend aus Gymnasium, Realschule und Förderschule sowie eine Mensa mit Zweifachsporthalle und Sportfreiflächen. Nachdem der Hammelburger Stadtrat im Herbst 2023 sein Einverständnis für das Vorhaben auf der Fläche erteilt hatte, wurde vor knapp einem Jahr der Bauzaun errichtet und die Erdarbeiten begannen.

Schulzentrum Hammelburg       -  Im ersten Bauabschnitt entstehen am Hochstein in Hammelburg ein Gymnasium und eine Mensa mit Zweifachturnhalle (Rohbau im Hintergrund).
Foto: Milena Meder | Im ersten Bauabschnitt entstehen am Hochstein in Hammelburg ein Gymnasium und eine Mensa mit Zweifachturnhalle (Rohbau im Hintergrund).

Läuft alles nach Plan, sollen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bereits im Schuljahr 2027/28  auf dem Gelände unterrichtet werden. „Wir benötigen für das bisherige Schulareal also ein Entwicklungskonzept“, stellt Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) fest. Beauftragt wurde für diese Planung das Büro Archicult – Breunig Architekten aus Würzburg. 

Nachnutzungskonzept für das Schulareal in Hammelburg

„Das ist eine Aufgabe, die uns sehr liegt“, sagt Roland Breunig, Architekt und geschäftsführender Gesellschafter. Seit etwa zehn Jahren sei das Büro mitsamt seiner 30 Mitarbeitenden im ehemaligen Bürgerbräu-Areal in der Zellerau ansässig. „Wir beschäftigen uns schwerpunktmäßig mit dem Bauen im Bestand, auch mit der Denkmalpflege.“ Ungefähr 60 bis 80 Prozent der Aufträge kämen aus diesem Bereich.

Außerdem sei die Firma seit ungefähr 20 Jahren intensiv im Thema Entwicklung von Nachnutzungskonzepten – für zum Beispiel Industriebrachen, leerstehende Gebäude, Schulen oder Kirchen – tätig. „Erstmal sollte man mit einem möglichst breiten Horizont überlegen, wofür leerstehende Gebäude genutzt werden können“, rät der Architekt. Erst danach sei es sinnvoll, sich auf eine konkrete Variante festzulegen.

Detaillierte Pläne für das Gymnasium

Die Aufgabenstellung für Hammelburg: Ein Gesamtkonzept für das Schulareal entwickeln. „Wir betrachten also nicht nur das Gymnasium, sondern auch schon die Flächen, die in Zukunft frei werden“, berichtet Julia Dillamar, die ebenfalls geschäftsführende Gesellschafterin und Architektin bei Archicult ist.

Mit in die Überlegungen einbezogen werden soll dabei ebenfalls das Gelände, auf welchem sich aktuell die Norma befindet sowie der vorhandene Bauernhof. „Hier geht es einfach darum, zu untersuchen: Stört sich das irgendwann mit Wohnnutzung? Was gibt es für Entwicklungspotenziale?“

Bei den Gebäuden der Schulen sei vor allem wichtig herauszufinden, welche Teile des Bestandes umgenutzt, was erhalten und was eventuell erneuert werden sollte. „Beim Gymnasium geht es jetzt natürlich schon etwas detaillierter darum, ein Konzept zu entwickeln.“ Welche Nutzungen passen in die Struktur rein? Welche Art von Wohnnutzung sollte dort untergebracht werden? In welcher Kombination und welchem Gesamtgefüge?

„Das alles wird in unserem Konzept untersucht und wird anschließend in Varianten gebracht“, erklärt Dillamar. Ein Rundgang durch das Gebäude des Gymnasiums hat gezeigt: Die Struktur sei gut für verschiedenste Wohnthemen geeignet, „egal ob man jetzt an junges oder seniorengerechtes Wohnen denkt.“ 

Was den Architekten aus Würzburg wichtig ist

Eines ist den Architekten aber wichtig: Die Entwicklung der Pläne soll im Dialog stattfinden. „Was wir nicht tun wollen, ist, uns im Büro einschließen und irgendwann mit einem fertigen Konzept um die Ecke kommen“, betont Roland Breunig.

Deshalb seine Empfehlung: Workshops zu dem Thema, die in einer entspannten, lockeren Atmosphäre stattfinden. Denn: „Input, Gedanken und Vorschläge nehmen wir bei solchen Veranstaltungen immer gerne mit auf.“ Das bedeute nicht, dass alle Wünsche umgesetzt werden können, „aber zumindest besprochen werden sollte es.“ Mit einer solchen Vorgehensweise hätten er und sein Büro bisher gute Erfahrungen gemacht. „Am Ende des Tages kennen Sie den Ort um Welten besser als wir.“ 

Schulzentrum Hammelburg       -  Für das aktuelle Schulzentrum in Hammelburg braucht es möglichst zeitnah ein Nachnutzungskonzept.
Foto: Milena Meder | Für das aktuelle Schulzentrum in Hammelburg braucht es möglichst zeitnah ein Nachnutzungskonzept.

Ein zweites wichtiges Thema für den Architekten und sein Büro: der Bestandserhalt. „Bevor wir etwas wegreißen, schauen wir es uns sehr genau an“, betont Breunig. Er und seine Mitarbeitende würden immer versuchen, aus den örtlichen Gegebenheiten – mit einem möglichst überschaubaren Aufwand und in einem wirtschaftlichen Rahmen – etwas Neues entstehen zu lassen. „Nicht um jeden Preis, aber dort, wo es eben Sinn ergibt“, erklärt er.

Anregungen der Hammelburger Stadträte 

Stadträtin Rita Schaupp (SPD) betont: „Mir liegt diese Fläche sehr am Herzen.“ Denn: In Hammelburg gebe es kein ordentliches Baugebiet mehr. „Wir wollen auch junge Familien wieder bei uns ansiedeln“, sagt sie.

Außerdem gebe es in der Stadt viele Seniorinnen und Senioren, die gerne aus ihrem Haus ausziehen möchten, aufgrund der fehlenden Möglichkeiten aber in andere Orte ausweichen müssen. „Ich habe große Hoffnung, dass wir auf der Fläche alles etwas bedienen können: sowohl Einfamilienhäuser, wie Geschosswohnungsbau, wie seniorengerechtes Wohnen.“

Wohnen und Freizeit verbinden

Stadtratskollege Reinhard Schaupp (CBB) gibt eine weitere Anregung. „Ich könnte mir ein Konzept vorstellen, dass Wohnen und Freizeit miteinander verbindet.“

Wünschenswert sei es, bis Mitte des Jahres ein fertiges Konzept vorliegen zu haben, ordnet der Architekt den zeitlichen Horizont auf Nachfrage von Alexander Stolz (CBB) ein. „Der Wunsch war es, zeitig zu beginnen“, betont Breunig. Denn: Auch mögliche Investoren bräuchten eine entsprechende Planungssicherheit, ergänzt der Bürgermeister. „Im Idealfall kann zeitnah nach dem Auszug des Gymnasiums eine Nachnutzung in Angriff genommen werden.“

 

 
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