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Poppenroth
Das Schreinerhandwerk wurde Albin Goll aus Poppenroth in die Wiege gelegt
Seit 60 Jahren ist Albin Goll Schreinermeister. Ein Leben voll Arbeit und Liebe zum Schreinerhandwerk. Er berichtet über die Anfänge und die Entwicklung des Betriebs bis heute.
Albin Goll fertigt Sterne und Herzen als kleine Geschenke für Familie und Freunde.       -  Albin Goll fertigt Sterne und Herzen als kleine Geschenke für Familie und Freunde.
Foto: Marion Eckert | Albin Goll fertigt Sterne und Herzen als kleine Geschenke für Familie und Freunde.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 03.12.2022 05:20 Uhr

Liebe zum Holz und Leidenschaft für das Schreinerhandwerk prägten Albins Golls berufliches Leben. Vor 60 Jahren legte er die Meisterprüfung ab. Auf Empfehlung der Schreinerinnung wurde ihm Mitte September von der Handwerkskammer Unterfranken, als Würdigung seiner Lebensleistung eine Ehrenurkunde verliehen. Den Goldenen Meisterbrief hat er bereits vor zehn Jahren bekommen.

Auch wenn die Gesundheit es dem 83-Jährigen nicht mehr erlaubt in der Werkstatt zu arbeiten, mit Holz arbeitet er nach wie vor. Herzen und Sterne für Teelichter bearbeitet er mit liebevoller Genauigkeit und verschenkt sie an Freunde, Familie, an Menschen, die ihm begegnen, denen er eine Freude machen und Danke sagen möchte. Die Freude der Beschenkten ist dem Schreinermeister der schönste Lohn. Die kleinen Gaben sind ihm ein Herzensanliegen und ermöglichen ihm weiterhin den Werkstoff Holz Tag für Tag in der Hand halten zu können.

Der Familientradition gefolgt

Das Schreinerhandwerk wurde Albin Goll in die Wiege gelegt. Sein Großvater Bernhard Metz war Schreiner. Er hatte eine kleine Werkstatt in Poppenroth , sie maß nicht mehr als drei auf neun Meter. Auch sein Vater Ulrich Goll war Schreiner, doch kam er aus dem Krieg nicht zurück. Albin Goll war drei Jahre alt, als er den Vater verlor.

Inspiriert von seinem Großvater begann er 1953 seine Lehre in der Schreinerei Fehr in Katzenbach. "Ich war es meinem Vater und Großvater schuldig, dass ich das Handwerk gelernt habe." Nach der Lehre arbeitete er in Nüdlingen und in Garitz. 1960 Jahre reifte der Entschluss zur Selbstständigkeit. Die alte Werkstatt des Großvaters baute er um und schaffte moderne Maschinen an. Immer wieder betont Albin Goll, wie dankbar er seiner Mutter sei, die sich damals bei der Bank für ihren Jungen verbürgte. "Ohne meine Mutter hätte ich das nicht schaffen können."

Auf Anweisung des Innungsmeisters hin musste Albin Goll innerhalb von drei Jahren die Meisterprüfung ablegen. "Ich habe mich sofort dazu entschlossen", erinnert er sich noch gut. Die Prüfung legte er 1962 mit sehr gutem Erfolg ab. Der Großvater leistete ihm noch sechseinhalb Jahre in der Werkstatt Gesellschaft.

Albin Goll fertigte Holzfenster, Türen, Möbel und nahm Innenausbauten vor. "Fast in jedem Haus in Poppenroth habe ich gearbeitet". Kundenwünsche standen dabei immer im Vordergrund.

Schon bald lernte er seine Frau Lieselotte kennen, die nach der Hochzeit 1966 zu ihm zog und ihm fortan bei leichten Tätigkeiten in der Werkstatt unterstützte. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, Andreas, Monika und Günter.

Im Jahr 1981, im Alter von 42 Jahren, riss er auf dem Hof der Mutter , der ihm mittlerweile gehörte, die Scheune ab und baute eine moderne Schreinerwerkstatt mit modernster Säge-, Schleif- und Lackiertechnik. Stolz ist Albin Goll, dass beide Söhne die Leidenschaft für Holz erbten und in die familiären Fußstapfen treten. Beide haben eine Lehre zum Schreiner absolviert und sind heute Schreinermeister. 1998 übergab Albin den Betrieb an seinen Sohn Andreas, der ihn aus gesundheitlichen Gründen im September diesen Jahres an seinen Bruder Günter weitergab.

Hobbyarbeit im Hof

Bis 2007 arbeitete Albin Goll noch im Betrieb mit. "Ich habe den Beruf immer gerne ausgeübt. Heute kann ich nicht mehr in die Werkstatt ." Seine Bastelarbeiten erledige er bei schönem Wetter auf dem Hof. Da störe der Holzstaub nicht, der beim Schleifen entsteht. "Ich arbeite gerne mit Holz", sagt Goll und streichelt vorsichtig über die samtene Oberfläche der Sterne und Herzen, die ihn mit seinem Beruf verbinden.

 
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