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Das Sahnestück der Kuranlagen
Bad Kissingen Das Kurgartencafé ist das Sahnestück der Kissinger Kuranlagen. Und Sahnestücke sind eigentlich begehrt. Trotzdem steuert das markante Objekt auf eine schwierige Situation zu. Am Samstag läuft der aktuelle Pachtvertrag mit dem Hotel Sonnenhügel aus. Wie es danach weitergeht, steht noch nicht fest.
Von unserem Redaktionsmitglied Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.09.2017 13:23 Uhr
Im Grunde könnten neue Verträge wohl längst unter Dach und Fach sein. Die Bezirksfinanzdirektion Würzburg hatte schon vergangenes Jahr aussichtsreiche Gespräche mit Konditor Peter Borst auf der einen und einem in Sachen Metzgerei und Feinkost renommierten Kissinger Unternehmen auf der anderen Seite geführt. Zwei Interessenten, die sich durch ihre bisherige Arbeit durchaus empfehlen würden.

Mit Borst, der in Bad Kissingen bereits das Palais Erthal betreibt und zusätzlich seit vergangenem Jahr als Unterpächter des Hotels Sonnenhügel das Kurgartencafé, sollte das Zwischenspiel in ein längerfristiges Pachtverhältnis überführt werden. Das Metzgerei- und Feinkost-Unternehmen sollte das Catering für den Regentenbau übernehmen.

Doch in der Zwischenzeit sind die Dinge komplizierter geworden. Nach Angaben von Gerhard Kretschmer, dem Stellvertreter des Präsidenten der Bezirksfinanzdirektion, äußerte die Staatsbad GmbH den Wunsch, die Pacht insgesamt zu übernehmen und selbst Unterpächter zu suchen. Seit 30. September vergangenen Jahres habe Kurdirektorin Annette Kratz den entsprechenden detaillierten Vertragsentwurf "auf dem Schreibtisch". Mit der Bitte "das Papier zu überprüfen und mitzuteilen, ob Einverständnis besteht". Auch eine "Ermächtigung zur Unterverpachtung" habe die Bezirksfinanzdirektion erteilt.

Noch nicht unterschrieben

Doch unterschrieben zurück sei der Vertrag noch nicht, sagt Kretschmer. Und auch aus der geplanten Unterverpachtung ist bis jetzt nichts geworden. Woran das liegt, ist im Moment nicht letztgültig zu klären. Kurdirektorin Annette Kratz weilt im Urlaub. Und die beteiligten Geschäftsleute wollen sich nicht über laufende Vertragsgespräche äußern.

Dem Vernehmen nach liegt das Problem aber beim Kurgartencafé. Die Staatsbad GmbH soll von Borst angeblich hohe eigene Investitionen fordern, die der Konditor nicht zu leisten bereit sei. Borst habe daher die Vorstellungen der Staatsbad GmbH zurückgewiesen und eigene unterbreitet, auf welche wiederum die Staatsbad GmbH noch nicht reagiert habe.

Der Vertrag mit dem Metzgerei- und Feinkostunternehmen über das Catering für die Säle soll dagegen zwar Unterschriftsreife haben. Doch ohne das Gegenstück beim Café macht so ein Teilvertrag wenig Sinn.

Sollte der Vertrag mit Borst nicht zu Stande kommen, gäbe es zwei Möglichkeiten. Nummer eins wäre ein anderer Pächter nur für das Kurgartencafé. Nummer zwei ein völlig neuer Gesamtpächter für beides, Catering und Café.

Zu behaupten, Kretschmer werde langsam nervös, weil der Vertrag noch immer nicht unterschrieben zu ihm zurückgeschickt ist, wäre übertrieben. Doch ein wenig plagt den Stellvertreter des Bezirksfinanzpräsidenten schon das Gefühl, man gerate "allmählich unter Zeitdruck". Aus Kretschmers Sicht jedenfalls wäre es ein Desaster, wenn man nicht rechtzeitig mit Pächtern "zu Potte" komme.

Dass Kretschmer noch nicht wirklich nervös ist, liegt an Arbeiten, die in der Küche sowie draußen im Kurgarten anstehen und bis Ende Mai dauern. Die Baustelleneinrichtung außen läuft. Kommenden Montag sollen, so Norbert Böhm, der Leiter des Staatlichen Hochbauamts, die Arbeiten beginnen.

Die Küche wird für knapp 1,5 Millionen Euro umgebaut. Aus einer Vollküche werden so zwei: eine fürs Café und eine fürs Catering der Säle. Das Geld dafür bereitzustellen, sagt Kretschmer, sei angesichts der gegenwärtigen Haushaltslage nicht leicht gefallen. Eine Fehlinvestition sind die 1,5 Millionen Euro nach Angaben von Böhm und Kretschmer aber selbst dann nicht, wenn die geplante Zweiteilung in Cafébetrieb und Catering gar nicht Wirklichkeit würde und beide Teile doch wieder in der Hand eines Betreibers lägen. Die Sanierung der Küche, sagt Böhm, sei ohnehin nötig gewesen.

 
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