
Das Bürgerhaus in Hammelburg. Eines der wohl größten Bauprojekte, welches die Stadt je selbst umgesetzt hat. Lange und ausgiebig wurde es diskutiert. Von der ersten Ideen bis hin zur endgültigen Einweihung vergingen fast zehn Jahre.
Am Tag der offenen Tür (10. November 2024) nutzen nun unzählige Menschen die Gelegenheit und besuchten die neuen Räumlichkeiten am Marktplatz. Ihre Meinungen: gespalten.
Ein Ort für gesellschaftliche Begegnungen
"Es ist sehr schön geworden, aber, wie so oft, viel zu teuer", meint ein im Stadtgebiet Hammelburg wohnhafter Bürger. Er selbst werde die Räume vermutlich nur selten bis gar nicht nutzen. "Für die Menschen aus der Kernstadt ist es aber natürlich wunderbar", ergänzt er noch.

Ein weiterer Hammelburger bringt es ähnlich auf den Punkt: "Am Anfang habe ich noch protestiert, dass es zu teuer ist. Aber man muss halt mit den Gegebenheiten zurechtkommen und am Ende das Beste daraus machen." Die Räume seien großzügig angelegt und böten ausreichend Platz und eine Menge Möglichkeiten. "Wir haben jetzt einen Ort für gesellschaftliche Begegnungen in Hammelburg", äußert er sich weiter.
Anfängliche Skepsis über das Bürgerhaus
Eine Mitbürgerin war zu Beginn ebenfalls nicht vollends begeistert. "Ich war am Anfang sehr skeptisch, es scheint aber ein guter Ort zu sein oder noch zu werden", merkt sie positiv an und ist mit dieser Meinung nicht alleine. "Wir finden es sehr schön. Die Baukosten sind gestiegen, das ist nun halt so", äußert sich eine Seniorin.
Auch Bürgermeister Armin Warmuth scheint sich den gespaltenen Meinungen bewusst zu sein. "Es ist viel diskutiert worden über dieses Haus, trotzdem können wir heute, denke ich, stolz sein", äußerte er sich bei der Einweihung.
Städtebaulichen Mangel in Hammelburg beseitigt
Entstanden sei nicht nur ein Platz, an dem sich Menschen jeden Alters und jeder Herkunft austauschen und begegnen können, sondern auch ein Ort der Kommunikation, an welchem in offenen und einladenden Räumen gesellschaftlicher und kultureller Austausch stattfinden kann. Hinzu kommt: "Wir konnten einen städtebaulichen Mangel beseitigen. Wissend natürlich, dass Architektur auch immer ein Stück weit polarisieren oder zumindest unterschiedlich gesehen werden kann", meint er.

Bibliothek, Tourist-Info, Frankens Saalestück und die Volkshochschule könnten nun enger zusammengeführt werden und gegenseitige Synergieeffekte nutzen. "Außerdem haben wir jetzt eine zeitgemäße Bücherei mit leicht zugänglichen Medien- und Informationsangeboten sowie einer Leseförderung als eine der Kernaufgaben."
Das Besondere am neuen Bürgerhaus
Die baulichen Besonderheiten des Gebäudes: Beton-Massivbauweise vom Keller bis zum Dachgeschoss. Außerdem ein Vollwärmeschutz und nachhaltige Böden mit Muschelkalk im Erdgeschoss und Stabparkett im ersten Obergeschoss sowie im Dachgeschoss. "Die Brüstungen der Haupttreppe und an der Galerie sind mit Vollholz-Kerto-Platten ausgeführt."
In allen Geschossen befinde sich ein LED-Lichtsystem und ein Schallschutzsystem für gute Raumakustik. "Wir haben keine eigene Heizung, sondern nur eine Übergabestation im Keller mit Wärmezufuhr aus dem Verwaltungsgebäude", erklärt der Bürgermeister. Zusätzlich befinde sich, außer im Keller, in allen Etagen Fußbodenheizung. Die Fenster wurden als Parallel-Schiebefenster gebaut, "die gleichzeitig der Lüftung, wie auch der Absturzsicherung dienen." Zudem seien sie dreifach verglast.