
Wie stehen die Kandidierenden zu verschiedenen Themen, die die Menschen im Wahlkreis beschäftigen? Die Redaktion hat den Bewerberinnen und Bewerbern von CSU , SPD , FDP , Linke, Grüne und Freie Wähler Fragen gestellt. Die Vorgabe: Die Antwort darf maximal 800 Zeichen inklusive Leerzeichen lang sein, die Reihenfolge der Antworten variiert in jedem Check.
Im vierten Check geht es um das Thema Sicherheit
Die Frage: Wie sicher ist der Wahlkreis und wo gibt es Nachholbedarf?

Florian Beck (Linke)
Ich fühle mich sicher in unserem Wahlkreis. Leider gibt es noch keine Kriminal-Statistik 2024. Aber wenn man die Zahlen bis 2023 betrachtet, stellt man eine Erhöhung der Kriminalität der letzten zwei Jahre fest. Sieht man allerdings noch weiter zurück stellt man schnell fest, dass sich die Zahlen vor allem nur dem vor Corona-Niveau wieder angeglichen haben. Nachholbedarf gibt es meiner Meinung nach bei der Polizei. Es bedarf, meiner Meinung nach, drei Dinge: 1. Mehr Lohn für die Beamten. Weil wer bereit ist, für sein Land seine Gesundheit und Leben zu riskieren, hat einen gerechten Lohn dafür zu bekommen. 2. Eine Stärkung von der Gewerkschaft der Polizei. 3. Eine unabhängige Behörde, die gegen die Polizei in Straftaten ermittelt. Um das verlorene Vertrauen in die Polizei wieder herzustellen.

Karl Graf Stauffenberg (FDP)
Mangelnde Sicherheit ist in unserem Wahlkreis sicher nicht unser dringlichstes Problem. Im Großen und Ganzen, so ist mein Eindruck, können sich die Menschen in den Kreisen Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld sicher fühlen.

Sabine Dittmar (SPD)
Die drei Landkreise des Wahlkreises zeichnen sich durch eine niedrige Kriminalitätsrate und eine hohe Lebensqualität aus. Insgesamt bewerte ich die Sicherheitslage in der Region Rhön-Haßberge als sehr gut. Trotzdem befreit uns das nicht von den Anstrengungen, in allen Bereichen achtsam zu bleiben und in unsere Sicherheit zu investieren. In herausfordernden Zeiten wie diesen ist die Sichtbarkeit der Polizei von erheblicher Bedeutung. Als SPD wollen wir den Personalaufbau bei den Sicherheitsbehörden des Bundes konsequent fortsetzen. Das müssen wir schon deshalb verstärkt tun, weil in den kommenden Jahren viele Polizistinnen und Polizisten in den Ruhestand gehen werden.

Frank Helmerich (Freie Wähler)
Das Polizeiwesen ist in erster Linie Ländersache. Die Sicherheit im Wahlkreis ist insgesamt gut, mit 24-Stunden-besetzten Polizeistationen in Bad Kissingen, Hammelburg, Haßfurt, Ebern, Bad Neustadt und Mellrichstadt. In Bad Königshofen gibt es jedoch Nachholbedarf: Eine durchgehend besetzte Polizeiwache würde die Sicherheit im Grabfeld erhöhen, da die weiten Wege von Bad Neustadt oder Haßfurt in dringenden Fällen Verzögerungen bedeuten können. Ich sehe den Bedarf und halte es für wichtig, dies anzusprechen. Zwar liegt die Entscheidung nicht in meiner Hand, aber ich unterstütze jeden Ansatz, der die Präsenz und Erreichbarkeit der Polizei in der Region verbessert.

Dorothee Bär (CSU)
Das Thema Sicherheit muss wieder oberste Priorität haben. Es gibt viel Nachholbedarf, allerdings bundesweit. Drei große Anschläge im vergangenen Jahr und vor kurzem die grauenhafte Tat in Aschaffenburg. Wir brauchen eine Offensive bei der öffentlichen Sicherheit. Die Polizei braucht die beste Ausstattung und Kompetenzen. Das gilt auch für die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt. Sie müssen mehr rechtliche und technische Möglichkeiten erhalten. Zur Migration hat Friedrich Merz einen notwendigen 5-Punkte-Plan vorgelegt.

Christian Ruser (Grüne)
Wir sehen in ganz Unterfranken leider einen Anstieg bei der Kriminalitätsrate. Gerade die Zunahme im Bereich der Diebstahls- und Gewaltdelikte bereitet mir Sorgen. Ich kann es absolut verstehen, dass sich viele Menschen nicht mehr so sicher fühlen, wie sie es in der Vergangenheit vielleicht mal taten. Das müssen wir ernst nehmen. Unsere Polizei, die meiner Erfahrung nach einen ganz tollen Job macht, kann freilich nicht überall sein. Wir müssen wohl in solchen Bereichen wie Prävention, Zivilcourage oder Jugendarbeit einfach besser werden.