
Die finsteren Katakomben des altertümlichen Pariser Opernhauses sind das Reich des Phantoms, das sein grausam entstelltes Antlitz hinter einer Maske verbirgt und weder vor Erpressung noch vor Gewalt zurückschreckt. Als der französischen Schriftstellers Gaston Leroux 1909 seinen Roman "Das Phantom der Oper" veröffentlichte, hatte er sicher keine Ahnung, dass auch 110 Jahre später das Phantom das Publikum noch immer erschaudern lassen würde.
Die Geschichte wurde mehrfach verfilmt. Es existieren auch einige Bühnenfassungen des Stücks. Die bekannteste Bearbeitung des Romans ist das gleichnamige Musical von Andrew Lloyd Webber. Aber es gibt noch andere, ebenfalls anspruchsvolle Bearbeitungen.
Temporeich
Auf der Basis des Erfolgsromans hoben zum Beispiel auch der Librettist Paul Wilhelm und der Komponist Arndt Gerber den weltbekannten Klassiker über den Mann mit der Maske auf die Bühne. Im Großen Saal des Regentenbaues präsentierte jetzt die Central Musical Company mit Streichorchester, technischen Raffinessen und guter Besetzung das temporeiche Musical auch in Bad Kissingen.
Spartanische Dekoration
Auf schwarzen Vorhängen wurden Bilder projiziert, die die verschieden Etagen und den Keller der Pariser Oper erahnen ließen. Zwar war die Dekoration spartanisch, doch die Faszination hielt über die mehr als zweistündige Vorführung an. Dem Komponist Arndt Gerber ist mit seinen ansprechenden Melodien ein Musical gelungen, das sich nicht vor anderen Komponisten verstecken muss.
Auch die Protagonisten Magdalena Moty (Christine), Eugene F. Raggio (Phantom), Fabian Klatt (Raoul) oder Adelheid Brandstätter (Carlotta) erwiesen sich als exzellente stimmliche Besetzung.
Technische Probleme
Etwas störend war zwar die Technik der Mikrophone, die zu kleinen Dissonanzen führte. Doch dafür konnten ja die Akteure nichts, die das Publikum fesselten und durchweg eine hervorragende Leistung zeigten.
In dem Stück geht es um das "Phantom der Oper", das in den Katakomben des Pariser Theaters lebt und Angst und Schrecken verbreitet. Christine Daaé die junge Opernsängerin, hat als einzige die Zuneigung des Phantoms. Der jungen Frau will er bei ihrer Karriere helfen. Aber die Liebe, die er von Christine dafür fordert, kann sie ihm nicht geben, sie liebt schon einen anderen. Tief enttäuscht muss das Phantom schließlich erkennen, dass die Liebe der jungen Frau unerreichbar für ihn ist.