Martha Speck, die am 3. November 1921 in Poppenroth geboren wurde, hat sich in ihrer Wahlheimat Nüdlingen bleibende, ja unschätzbare Verdienste erworben. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs war sie dienstverpflichtet in der Schweinfurter Industrie tätig. Dort lernte sie auch ihren Mann Karlheinz kennen. Geheiratet wurde im Oktober 1942. Im Jahre 1945 zog sie mit ihrer Familie nach Nüdlingen. Aus ihrer Ehe gingen drei Kinder hervor: Rainer, Klaus und Gabriele. Große Bedeutung für ihr ganzes Leben hatte der Umzug in das Gebäude der ehemaligen Schule in der Münnerstädter Straße Anfang der 1960er Jahre. Hier fand Martha Speck ihre Lebensaufgabe.
Viel Zeit ins Heimatmuseum investiert
Seit der Gründung des Heimatmuseums Nüdlingen 1964 wirkte sie an der Seite von Emil Pillich an vorderster Stelle mit und investierte unglaublich viel Freizeit in die Pflege der wachsenden Zahl an Exponaten und der Räumlichkeiten. Als kompetente und freundliche Führerin vermittelte sie jahrzehntelang zahllosen Besuchern einen Einblick in die dörfliche Vergangenheit. "Was ich tun kann, mache ich noch", sagte Martha Speck in späteren Jahren. Sie wurde auch "die gute Seele des Heimatmuseums" genannt. Der Heimatverein Nüdlingen, dessen Ehrenmitglied Martha Speck ist, hat ihr in mehrfacher Hinsicht zu danken.
Eine besondere Aufgabe des Vereins, die Katalogisierung und Beschreibung der zahllosen Exponate, erledigte sie Anfang der 1980er Jahre zusammen mit einer Helferin mit Bravour. Die Arbeit mit den alten Gegenständen der Ortsgeschichte hatte sie "jung" erhalten. Martha Speck sah dies genauso: "Das Heimatmuseum ist mein Leben", bemerkte sie einmal und fügte überzeugt hinzu: "Der Heimatverein hat mein Leben durch die Aufgaben im Museum verlängert". Mit sämtlichen Vorsitzenden des Heimatvereins und den Museumsleitern hat sie sich glänzend verstanden und diese haben die ehrenamtliche Arbeit von Martha Speck, die lange im Untergeschoss des Museumsgebäudes wohnte, stets geschätzt. Auf Emil Pillich folgten Walter Hein, Horst Günter, Josef Göbbel, Werner Beck und in diesem Jahr Bernd Hein. Das langjährige Engagement von Martha Speck hat auch beispielhaft für andere Mitglieder des Heimatvereins gewirkt. Beleg dafür ist, dass sich in den letzten Jahren weitere Vereinsmitglieder bereit erklärt haben, an Museumsführungen mitzuwirken.
Kulturehrenbrief des Landkreises
Natürlich wurde der unermüdliche Einsatz Martha Specks für die Ortskultur auch überörtlich bekannt und anerkannt. Im Jahre 2002 wurde ihr der Kulturehrenbrief des Landkreises verliehen, und ein Jahr später erhielt sie das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten. Mit der Verleihung der Bürgermedaille bedankte sich die Gemeinde Nüdlingen im Jahre 2003 bei Martha Speck für ihr umfassendes Wirken - ein wahrhaft vorbildliche Lebensleistung.
2015 wurde aus gesundheitlichen Gründen ihr Wohnsitz von Nüdlingen nach Münnerstadt verlegt. Martha Speck wurde nun im Juliusspital betreut. In den letzten beiden Jahren verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand erheblich. Schwere Erkrankungen und Stürze ließen bei ihre den Wunsch aufkommen,"heimzugehen". Dieser Wunsch ging schließlich am 21. Februar in Erfüllung, als sie im Juliusspital friedlich einschlief.