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Aura an der Saale
Das Naturbad in Aura ist eröffnet
Das Freibad in Aura ist einzigartig in Unterfranken. Es kommt ohne Chemie aus.
Bürgermeister Thomas Hack zieht in Hemd und Hose seine erste Bahn im Schwimmbecken. Fotos: Arkadius Guzy       -  Bürgermeister Thomas Hack zieht in Hemd und Hose seine erste Bahn im Schwimmbecken. Fotos: Arkadius Guzy
| Bürgermeister Thomas Hack zieht in Hemd und Hose seine erste Bahn im Schwimmbecken. Fotos: Arkadius Guzy
Arkadius Guzy
 |  aktualisiert: 21.08.2022 06:55 Uhr
Thomas Hack macht es seinem Vater gleich: Unter Bürgermeister Adolf Hack ging 1973 das Schwimmbad in Betreib. 40 Jahre später eröffnet Bürgermeister Thomas Hack an selber Stelle das Naturbad Aura. Nach den offiziellen Reden springt er in Hemd und Hose in das Becken.

Das hat immer noch dieselbe Größe und Form wie vor 40 Jahren. Dafür sind zwei zusätzliche Bassins dazugekommen - nicht für die Badegäste, sondern für die Natur. Im Trockenfilterbecken zerstäuben Düsen das Wasser aus dem Schwimmbassin über eine etwa einen Meter dicke Kiesschicht. Bakterien, die sich auf dem Filtersubstrat bilden, zersetzen die organischen Substanzen. Dabei werden Nährstoffe frei, die von Pflanzen aufgenommen werden.

Wenn das Wasser durch das Substrat durch ist, fließt es in ein Seerosenbecken, wo Pflanzen und Kleinlebewesen es nachreinigen. Danach kann das Nass den Bachlauf, die Rutsche und den Speier speisen.

Im ersten Jahr kontrolliert das Gesundheitsamt wöchentlich die Qualität des Badewassers, wie Claus Schmitt vom Planungsbüro WasserWerkstatt erklärt. "Das ist häufiger als in einem konventionellen Schwimmbad. Dort wird viermal in der Saison geprüft." Im zweiten Betriebsjahr gibt es ein 14-tägiges Prüfintervall. "Der Grenzwert für Naturbäder liegt ungefähr bei einem Zehntel des Grenzwerts für Badesee", sagt der Ingenieur.

1973 kostete der Bau des Freibads 230 000 DM. Für das Naturbad investierte die Gemeinde 460 000 Euro. Thomas Hack: "Wenn man den Geldwert berücksichtig, entspricht dies der damaligen Summe." 1973 sei es sicher nicht einfach gewesen, ein Schwimmbad zu bauen, sagt der Bürgermeister in seiner Rede. Er erwähnt aber auch, dass das heutige Naturbad mehrere Jahre bis zur Verwirklichung brauchte. Hack spricht Von einer unmöglichen Mission.

Das liegt nicht nur daran, dass die Finanzierung zunächst schwierig gewesen sei. Die Auraer selbst mussten vom Naturbad überzeugt werden. Denn es gab Vorbehalte: Manch einer befürchtete gar Frösche im Becken, wie Hack erklärt. Eine Besichtigungsfahrt und 150 000 Euro aus dem europäischen Leader-Programm gaben dann aber den Ausschlag für den Umbau.




 
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