Neun Jahre nach der Premiere ist die Zukunft der GTI-Treffen ungewiss. Beim letzten Event am 1. Oktober waren weit weniger Fans der getunten Fahrzeuge ins Lauerstädtchen gekommen als in früheren Zeiten, was seitens der Organisatoren auch auf die anhaltenden Polizeikontrollen zurückgeführt wird. Auch bei den Münnerstädtern sind die zweimal pro Jahr stattfindenden Treffen nicht unumstritten. Das hat jetzt auch zu Nachfragen im Stadtrat geführt.
Johannes Wolf bezeichnete es als ziemlich dämlich von einigen Teilnehmern, sich mit der Polizei anzulegen. Er bezog sich dabei auf GTI-Fans, die mit einem T-Shirt „ Münnerstadt 2023: Jetzt erst recht“ angereist waren. „Deeskalation sieht anders aus“, meinte Johannes Wolf .
Empfang in der Alten Aula
Ihn störte aber noch etwas anderes: Er hatte erfahren, dass es erneut am Vorabend des GTI-Treffens ein Eröffnungsbankett für 45 bis 50 Personen in der Alten Aula gegeben hatte. Johannes Wolf zählte einige Speisen auf und wollte wissen, ob die Stadt Münnerstadt das finanziert. „Ich finde das in diesem Zusammenhang unangebracht“, sagte er zu dem Bankett.
Man sollte da zwei Dinge unterscheiden, meinte Bürgermeister Michael Kastl dazu. Zum Treffen selbst sagte er, man müsse entscheiden, ob man das GTI-Treffen noch haben will, oder nicht. „Wir werden uns damit auseinandersetzen“, machte er deutlich Das Katz-und Maus-Spiel zwischen den Teilnehmern und der Polizei findet das Stadtoberhaupt auch nicht gut. Allerdings seien die GTI-Treffen mittlerweile feste Veranstaltungen im Jahr.
Empfang hat Tradition
Traditioneller Bestandteil dieser Treffen sei eben der Empfang für ausgewählte Personen am Abend zuvor mit einem Catering in der Alten Aula. Dazu lädt die Stadt Münnerstadt ein. Er sei allerdings dieses Mal nicht anwesend gewesen.
Rückendeckung bekam Johannes Wolf von Stadträtin Britta Bildhauer . Sie sei als Bewohnerin der Altstadt direkt betroffen. „Wer hat etwas davon?“, fragte sie und gab einen Teil der Antwort auch gleich selbst: „Die Münnerstädter jedenfalls nicht.“ Vielleicht sollte man das GTI-Treffen auslagern, eventuell ans Sportzentrum schlug sie vor. Auch Britta Bildhauer empfand die T-Shirt-Aktion als total unangemessen.
Blick in die Geschichte
Das erste GTI-Treffen in Münnerstadt hatte es am 3. Oktober 2014 gegeben. Zuvor hatten sich die Fans der schnellen Autos dreimal im Jahr in Geiselwind getroffen. Münnerstadt sei viel besser geeignet, fand der Kleinwenkheimer GTI-Fan Sascha Vorndran, der beim damaligen Bürgermeister Helmut Blank auf offene Ohren stieß. Nachdem sich auch Matthias Scholz die Stadt angesehen hatte und von ihr begeistert war, stand dem ersten Treffen nichts mehr im Wege.
Mit 40 bis 50 Anmeldungen hatten Mattias Scholz und Sascha Vorndran gerechnet, am Ende kamen 142 GTI nach Münnerstadt . Fanden zunächst drei Treffen im Jahr statt, so wurden die Anzahl bald auf zwei reduziert. Dafür kamen immer mehr Fahrzeuge, Münnerstadt wurde zum Mekka der GTI-Fans.
Noch kein Termin
Seit die Polizei massiv kontrolliert, herrscht nicht mehr eitel Sonnenschein. Teilweise hatten die Beamten Fahrzeuge stillgelegt. Diese Kontrollen wirkten sich nicht positiv auf die Teilnehmerzahl aus, sagten die Veranstalter beim letzten Treffen. Allerdings zeigten auch einige GTI-Fans Verständnis für den Einsatz der Polizeibeamten . Ein Termin für einen möglichen Saisonauftakt im nächsten Frühjahr wurde noch nicht genannt.
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