Der Fuchsstädter Bürgermeister fühlt sich schon wie an Weihnachten: „Ich freue mich, dass jetzt alles so reibungslos geklappt hat“, kommentiert er den zügigen Bau der drei neuen Windräder auf der Gemarkung südlich des Ortes. Bei seinem Amtsantritt 2020 habe er einen dicken Ordner von seinem Vorgänger Peter Hart zum Thema Windpark übernommen. „Seit 2016 wird verhandelt“, berichtet Gerner. In seiner Amtszeit kamen dann noch zwei Insolvenzen dazu, schließlich stürzte ein baugleiches Windrad in Nordrhein-Westfalen ein.
Große Befürchtungen, große Erleichterung
Neuer Betreiber, neuer Investor, neue Anlagen, die Befürchtungen in Fuchsstadt waren deshalb groß, die Erleichterung ist es auch: „Ende Mai wurden die alten Türme gesprengt, jetzt dreht sich das erste Windrad “, sagt Gerner, und: „Es ist irre, wie schnell das geht.“ Gerner spricht von einer Rekord-Bauzeit und hofft, dass die Windräder nun auch schnell ans Netz gehen.
Beeindruckendes Tempo
„ Nordex arbeitet wie im Akkord“, lobt auch Patrick Ecker vom Betreiber Qair Deutschland den Fortschritt am Windpark Fuchsstadt . Er sei selbst beeindruckt vom Tempo, zum Teil würden die Arbeiter am Morgen und am Abend im Scheinwerferlicht montieren. „Wenn alles perfekt läuft, könnten wir noch vor Weihnachten mit allen drei Anlagen fertig werden“, kündigt Ecker an. Anfang Dezember wurden Gondel und Rotorblätter des ersten Windrads montiert. Sofort danach zog der Kran um, und es ging nahtlos weiter.
Aufbau war zwischengelagert
Ein Vorteil sein, dass viele Anlagenteile bereits vor Ort sind: Rotorblätter, Gondel, Nabe und technische Teile waren 14 Monate lang alarmgesichert und videoüberwacht gelagert. „Wir haben natürlich alles noch mal am Boden geprüft“, stellt Ecker von Qair Deutschland klar.
Von den alten Türmen dagegen wurde nichts wiederverwendet: Obwohl wenige hundert Meter weiter bei Gauaschach die Vorgängertürme stehen und auch in Betrieb bleiben dürfen, mussten die alten Türme aus Betonplatten gesprengt und zerkleinert werden.
Auch bei den neuen Türmen handelt es sich laut Ecker um Beton-Hybrid-Türme: Ursprünglich waren 100 Meter Betonturm und 60 Meter Stahlaufsatz vorgesehen, jetzt sind Beton- und Stahlteil jeweils gleich lang, also rund 80 Meter.
Mit dem Kran in die Höhe gehoben
„Wir warten noch auf die letzten Turmteile“, fasst Ecker den aktuellen Stand zusammen. Die untere Hälfte wurde aus Halbschalen zusammengesetzt, der obere Teil besteht aus drei großen Stahlteilen, die jeweils rund 27 lang und vormontiert sind. Per Kran werden sie am Stück in die Höhe gehoben. Zum Glück sei es auf der Höhe südlich von Fuchsstadt aktuell relativ windstill, dadurch könne „sehr dynamisch“ weitergearbeitet werden.
Wenn die Türme stehen, ist die Arbeit längst noch nicht erledigt: Parallel zum Bau der weiteren Windräder werden am ersten Windrad Strom- und Datenkabel verlegt. Zudem gebe es schließlich Tests und Abstimmungen mit dem Netzbetreiber. „Vielleicht kann die erste Anlage noch heuer ans Netz“, hofft Patrick Ecker.