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Schwarze Pfütze
Erinnerung bewahren an die Schwarze Pfütze
Einst als Poststation gebaut, zerstört ein Brand die Schwarze Pfütze. In dem Gebäude sind früher wohl nicht nur Essensgelüste befriedigt worden.
Für viele, die in den vergangenen Jahren an dem verfallenen Lokal Schwarze Pfütze vorbeikamen, war es unverständlich, dass das Haus nicht abgerissen wird.  Doch jetzt ist es soweit.       -  Für viele, die in den vergangenen Jahren an dem verfallenen Lokal Schwarze Pfütze vorbeikamen, war es unverständlich, dass das Haus nicht abgerissen wird.  Doch jetzt ist es soweit.
Foto: Isolde Krapf | Für viele, die in den vergangenen Jahren an dem verfallenen Lokal Schwarze Pfütze vorbeikamen, war es unverständlich, dass das Haus nicht abgerissen wird. Doch jetzt ist es soweit.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 26.11.2024 12:30 Uhr

Bevor das ehemalige Traditionsgasthaus „ Schwarze Pfütze “, dessen Abriss jetzt begann, komplett verschwunden sein wird, haben wir einen Blick ins Fotoalbum geworfen. 1819 wurde die Schwarze Pfütze als Poststation erbaut und 2013 durch einen Brand zerstört . 

Eine historische Ansicht der „Schwarzen Pfütze“       -  Eine historische Ansicht der „Schwarzen Pfütze“
Foto: Postkarte aus dem Privatarchiv von Katharina Bambach | Eine historische Ansicht der „Schwarzen Pfütze“

Die Gaststätte befand sich in der Mitte des 18 Kilometer langen Teilabschnittes der „Sächsischen Chaussee“, des Vorläufers der B 19, zwischen Poppenhausen und Münnerstadt. Der Name dürfte von dem gleichnamigen kleinen See unmittelbar neben der Gaststätte herrühren.

Schwarze Pfütze: Drehort für Heimatfilm

Jahrzehntelang war es ein gut bürgerliches Gasthaus mit Biergarten, ein beliebter Haltepunkt für Fernfahrer und Reisende sowie ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. In den 1950er Jahren wurde in der Schwarzen Pfütze der Heimatfilm „ Sohn ohne Heimat“ gedreht.

Früher war die „Schwarze Pfütze“ eine gutbürgerliche Gaststätte.       -  Früher war die „Schwarze Pfütze“ eine gutbürgerliche Gaststätte.
Foto: Roland Pleier | Früher war die „Schwarze Pfütze“ eine gutbürgerliche Gaststätte.

Swingerclub und Gaststätte

Der Niedergang der Schwarzen Pfütze begann um die Jahrtausendwende. Der Betreiber versuchte, die unrentabel gewordene Gastwirtschaft zu retten; er wollte im Obergeschoss einen Swingerclub einrichten. Swingerclub und eine Gaststätte für Familien, das vertrug sich nicht.

Vier Jahre dauerte der Rechtsstreit, der bis vor das Bundesverwaltungsgericht ging. Der Inhaber gewann den Prozess, da er einen separaten Eingang für den Swingerclub vorweisen konnte. Aus der Schwarzen Pfütze wurde 2004 der Swingerclub Rio.

Ein Toter bei Feuer

Am 6. Dezember 2013 brannte das Gasthaus komplett ab, dabei kam eine Person ums Leben. Nach Ermittlungen der Polizei sei das Feuer von einer defekten Heizdecke verursacht worden.

Ein Mann starb, als am Abend des 6. Dezembers 2013 der Gasthof „Schwarze Pfütze“ brannte.       -  Ein Mann starb, als am Abend des 6. Dezembers 2013 der Gasthof „Schwarze Pfütze“ brannte.
Foto: Heike Beudert | Ein Mann starb, als am Abend des 6. Dezembers 2013 der Gasthof „Schwarze Pfütze“ brannte.

Aufgebaut wurde die Schwarze Pfütze nicht mehr.

Im Jahr 2019 wurde das vordere Gebäude des einstigen Landgasthauses, im Auftrag des Landratsamts Bad Kissingen, aus Sicherheitsgründen bis zum Erdgeschoss eingelegt.       -  Im Jahr 2019 wurde das vordere Gebäude des einstigen Landgasthauses, im Auftrag des Landratsamts Bad Kissingen, aus Sicherheitsgründen bis zum Erdgeschoss eingelegt.
Foto: Isolde Krapf | Im Jahr 2019 wurde das vordere Gebäude des einstigen Landgasthauses, im Auftrag des Landratsamts Bad Kissingen, aus Sicherheitsgründen bis zum Erdgeschoss eingelegt.

2019 wurde das Gebäude durch das Landratsamt Bad Kissingen als einsturzgefährdet eingestuft und aus Sicherheitsgründen bis zur Kante des Erdgeschosses eingerissen. Der Schaden an dem Gebäude war so groß und unwiederbringlich, dass es 2020 aus der Denkmalliste gestrichen wurde.

Zwangsversteigerung der Schwarzen Pfütze

Am 26. Oktober 2022 erwarb die Gemeinde Oerlenbach das Grundstück für einen Betrag von 16.220 Euro bei einer Zwangsversteigerung.

Die Fenster lassen noch auf längst vergangene Zeiten schließen.       -  Die Fenster lassen noch auf längst vergangene Zeiten schließen.
Foto: Isolde Krapf | Die Fenster lassen noch auf längst vergangene Zeiten schließen.

Bürgermeister Nico Rogge hat die Absicht, das Gelände in „ökologische Freiflächen“ umzuwandeln, während gleichzeitig die Erinnerung an die ehemalige Poststation mit Landgasthaus bewahrt werden soll, damit die Geschichte der Schwarzen Pfütze nicht in Vergessenheit gerät.

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Das Landratsamt Bad Kissingen kam 2019 seiner Sicherungspflicht nach und riss Dach und Obergeschoss der früheren Gaststätte ein.       -  Das Landratsamt Bad Kissingen kam 2019 seiner Sicherungspflicht nach und riss Dach und Obergeschoss der früheren Gaststätte ein.
Foto: Isolde Krapf | Das Landratsamt Bad Kissingen kam 2019 seiner Sicherungspflicht nach und riss Dach und Obergeschoss der früheren Gaststätte ein.
Die Aufschrift „Lokal neu geöffnet“ schien nicht lange gültig gewesen zu sein.       -  Die Aufschrift „Lokal neu geöffnet“ schien nicht lange gültig gewesen zu sein.
Foto: Roland Pleier | Die Aufschrift „Lokal neu geöffnet“ schien nicht lange gültig gewesen zu sein.
Die asbesthaltigen Dachplatten des einstigen Gasthauses „Schwarze Pfütze“ werden fachgerecht in Big-Packs gepackt, das Haus innerhalb der nächsten 3 Wochen abgerissen.       -  Die asbesthaltigen Dachplatten des einstigen Gasthauses „Schwarze Pfütze“ werden fachgerecht in Big-Packs gepackt, das Haus innerhalb der nächsten 3 Wochen abgerissen.
Foto: Isolde Krapf | Die asbesthaltigen Dachplatten des einstigen Gasthauses „Schwarze Pfütze“ werden fachgerecht in Big-Packs gepackt, das Haus innerhalb der nächsten 3 Wochen abgerissen.
Eine Erinnerung an vergangene Zeiten       -  Eine Erinnerung an vergangene Zeiten
Foto: Roland Pleier | Eine Erinnerung an vergangene Zeiten
 
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