
Die Hochachtung, die das bayerische Innenministerium durch die lokalen Mandatsträger übermittelte, galt Frauen und Männern aus dem Stadtkreis Hammelburg , die seit Jahrzehnten ehrenamtlichen Dienst bei den freiwilligen Feuerwehren verrichten. Seit 40 oder 25 Jahren ist es ihnen eine Selbstverpflichtung, des Nächsten Leben, Hab und Gut zu schützen – ohne Wenn und Aber.
Das „außergewöhnliche Ereignis“, die Verleihung der Feuerwehr-Ehrenzeichen, wurde ins neue Feuerwehrgerätehaus Obererthal verlegt, da das Bürgerhaus in der Stadt derzeit den letzten Feinschliff erhält, so Bürgermeister Armin Warmuth . Das neue Gerätehaus im Stadtteil belege adäquat die Bemühungen der Stadt um das Feuerwehrwesen, wie auch die Gerätehäuser in Obereschenbach und in Gauaschach beweisen, die ebenfalls in diesem Jahr fertiggestellt wurden. Eine interkommunale Schlauchanlage wird im nächsten August ausgeliefert.
Im Fokus sah Warmuth die zu Ehrenden, die heute völlig anders aufgestellt sind als bei ihrem Eintritt in die Wehr. Neue Aktionsfelder und Aufgaben sind hinzugekommen. „Es braucht viel Idealismus, Freizeit und den Rückhalt in den Familien, um dieses Ehrenamt über Jahrzehnte aufrechtzuerhalten“, betonte der Rathausobere mit seinem Dank. „Insgesamt 585 Aktive in elf Wehren im Stadtgebiet tragen dazu bei, dass wir uns beschützt fühlen können“, fügte er hinzu. Deshalb soll das Feuerwehrwesen nach Kräften unterstützt und Änderungen geschultert werden.
Landrat Thomas Bold bestätigte: „Die Stadt hat hier richtig Geld investiert. Dafür danke ich.“ Doch alles funktioniere nur mit neuen Strukturen und Vorgaben. „Früher, in der alten Welt, war es einfacher. Da gab es noch keine Drehleitern oder Wechselladerfahrzeuge, und die Entwicklung geht weiter. Deshalb müssen die Rahmenbedingungen stimmen und die Ehrenamtlichen professionelle Arbeit leisten. Beschaffung, Ausbildung und Einsätze müssen ineinandergreifen.“ Am Beispiel von Hochwasserkatastrophen oder Waldbränden sah Bold die Notwendigkeit einschlägigen Trainings.
Freiwillige Feuerwehren sind jedoch auch Kameradschaften, von denen in den Dörfern viel gemeindlich-gesellschaftliches Engagement ausgehe. Aktionen wie Feuerwehrfeste oder Maibaumaufstellungen sind meist nur mit Personal und Material der Wehren möglich, erinnerte er mit seinem Dank an alle, die dazu beitragen. „Bleiben Sie der Feuerwehr treu und bringen Sie Ihre Kompetenzen ein“, bat er abschließend.
Die Ehrungen begannen der Bürgermeister, der Landrat, Kreisbrandrat Benno Metz , Kreisbrandinspektor Thomas Eyrich und Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann mit der Damen-Löschgruppe aus Obererthal , die 1990 gegründet wurde. Damals traten 13 Frauen in die Feuerwehr ein, acht von ihnen erhielten jetzt das Ehrenzeichen für 25 Jahre Dienstzeit. Eine besondere Würdigung nahm Elvira Kuchenbrod entgegen, die 18 Jahre Kommandantin in der Feuerthaler Wehr und deren Vereinsvorsitzende war. Ihr gebührte die Ehrenurkunde und ein Weinpräsent.
Für zwei Führungskräfte war es die letzte Ehrung, die sie begleiteten. KBR Benno Metz und KBM Elmar Eisenmann haben das Alterslimit erreicht und verabschiedeten sich. Bürgermeister Warmuth dankte beiden für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei Projekten, die die Stadt und der Landkreis schulterten. Metz und Eisenmann nahmen ein Präsent entgegen. Der Kreisbrandrat erhält seine offizielle Würdigung beim Landkreis. Elmar Eisenmann wirkte 23 Jahre als Kreisbrandmeister und war davor Kommandant der Feuerwehr Westheim. „Es war angenehm, mit den Gemeinden zu arbeiten“, versicherte Metz und wartete ein letztes Mal mit einer Statistik auf. Demnach gab es im Freistaat im vergangenen Jahr 293.000 Einsätze, deren Stunden sich auf mehr als 27 Millionen addierten. Dies verdiene hohe Anerkennung , so der KBR, dessen Dank auch allen Unterstützern galt.
Die Kommandanten der jeweiligen Feuerwehren schilderten im Anschluss die Verdienste ihrer Kameraden und deren „Feuerwehr-Lebenslauf“. Mit dem goldenen Ehrenzeichen, der Urkunde und einem Präsent wurden die nachfolgenden Personen geehrt: Peter Wischgoll und Norbert Reuß (beide Morlesau), Markus Englert und Klaus Löser (Obereschenbach), Hartmut Meder, Peter Reißer, Winfried Feser, Manfred Spahn, Manfred Göbel und Dieter Pfeuffer,(alle Gauaschach) Peter Brell (Diebach) und Winfried Blum ( Obererthal ).
Die Auszeichnung in Silber nahmen entgegen: Heike Glaser und Celia Reuter (Feuerthal), Christian Göhl ( Hammelburg ), Manuel Warmuth (Diebach), Alfred Vierheilig (Westheim) Monika Blum, Björn Brust, Heidi Fuchs, Monika Hufnagel , Barbara Jopp, Sebastian Kippes, Evi Kreuzer, Michaela Leitschuh, Melanie Metzung, Claudia Möhler, Sandra Schärpf, Manuela Weigand, und Hubert Nöth (alle Obererthal ). Winfried Ehling

