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Hammelburg
Damentrio rockt die Bühne
Schlager der 50er und 60er Jahre präsentierten die Wonderfrolleins in der ersten kulturbunt-Veranstaltung des Jahres.
Andrea Paredes Montes (Mitte), Lexi Rumpel (rechts) und Isabelle Bodenseh (links) sind die 'Wonderfrolleins'. Am Schlagzeug unterstützt sie Rainer Rumpel.       -  Andrea Paredes Montes (Mitte), Lexi Rumpel (rechts) und Isabelle Bodenseh (links) sind die 'Wonderfrolleins'. Am Schlagzeug unterstützt sie Rainer Rumpel.
Foto: Jacqueline Edgü-Mihm | Andrea Paredes Montes (Mitte), Lexi Rumpel (rechts) und Isabelle Bodenseh (links) sind die "Wonderfrolleins". Am Schlagzeug unterstützt sie Rainer Rumpel.
Jacqueline Vera Edgü-Mihm
 |  aktualisiert: 17.08.2022 07:05 Uhr

In goldenes Abendlicht getaucht liegt sie da - die Hammelburger Museumsinsel. Rot schimmert die Erdbeerbowle im Glas. Endlich ist es wieder soweit!: An die 90, von vielen Monaten der Kulturdiät hungrigen Liebhaber guter Musik, Kultur und Kunst konnten wieder zusammenfinden, um schöngeistige Nahrung aufzunehmen. An diesem Abend erfrischten Schlager und Rock'n'Roll die Gemüter und brachten wieder Schwung in die Hüften. Es war, als offenbare sich eine neue Welt voller Leichtigkeit und Energie.

Ein besonderer Auftakt

Nach monatelangem "Ausgebremstsein" konnten sie endlich wieder loslegen: Die Damen von kulturbunt und die "The Wonderfrolleins". Für kulturbunt war es in diesem Jahr die erste Veranstaltung, so auch für "The Wonderfrolleins", die sich sichtlich begeistert zeigten, endlich wieder vor Publikum auftreten zu dürfen. "Wir sind total glücklich, dass es endlich wieder losgeht", so die 1. Vorsitzende des kulturbunt e.V., Heide Gerlach-Hirt. Glücklich auch, weil das Wetter mitspielte, die Halle geöffnet werden konnte und nicht nur 50, sondern an die 90 Zuhörer die Chance hatten, den Wonderfrolleins Tribut zu zollen. Im Hinblick darauf, dass es für die Profimusikerinnen seit langem die erste Möglichkeit eines Auftritts war, wollte kulturbunt die übliche Gage nicht reduzieren. "Zwar legen wir drauf", so Gerlach-Hirt, dennoch konnte dank der treuen Mitglieder und deren Beiträge ein Minus abgefangen werden. Es ist den Kulturbuntlern einfach viel wert, wieder gute Künstler nach Hammelburg zu holen.

Erfreut begrüßte Martina Bay die Zuschauer an diesem wunderschönen Abend und erläuterte zu Beginn die in der besonderen Situation notwendigen Verhaltensregeln: auf den Plätzen sitzen bleiben, nicht in der Halle herumlaufen und tanzen, bitte auch nicht Mitsingen. "Sie wissen ja, die Aerosole machen beim Singen, was sie wollen", erläuterte sie. "Singen Sie in den Bart oder die Maske hinein". Sie wusste wohl schon, dass dies eine enorme Anstrengung bedeuten würde. Die musikalischen kulturbunt-Veranstaltungen waren schon oft von intensivem Mitgesang und wildem Abrocken geprägt. "Wir haben jetzt vier Jahre gewartet, dass wir sie wiederhaben dürfen", so Bay, die daran erinnerte, dass die Wonderfrolleins bereits 2017 im kulturbunt-Jubiläumsjahr auftraten.

Don Georgio (Rainer Rumpel) am Schlagzeug konnte sich freuen: Vor ihm standen drei charmante und vor Temperament sprühende Damen, gewandet in für die 50er/60er Jahre typischen buntgemusterten, die Taille betonende und fröhlich schwingenden Kleider mit Petticoats, behangen mit großen Perlenketten und Ohrringen, eine Blüte im Haar, die Füße in hochhackigen Pumps. Die Wonderfrolleins gaben gekonnt den Ton an, die virtuos Gitarre spielende und stimmgewaltige Leadsängerin des Damentrios wurde umrahmt von Lexi Rumpel, die ebenso gekonnt die Bassgitarre zupft und singt und von Isabelle Bodenseh, die während des Konzertes meisterhaft verstand, zwischen Querflöte, Percussion, Melodica und Gesang zu wechseln. Schon zu Beginn heizte das Frolleintrio mit Herrenbegleitung seinen Zuhörern ein, und gemeinsam traten sie eine weite Zeitreise in die 50er Jahre an. Ob der damals bereits von Conny Francis besungene "Schöner fremder Mann", oder sich von Trude Herr gewünschte Mann, anstatt Schokolade: die Wonderfrolleins, allesamt Profimusikerinnen, wissen, wie man die Stimmung anheizt. "It's my party", "Marina" und der "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini" trugen hierzu bei.

Unbeschwert schwungvoll

Nach zehn Liedern pausierte das Damentrio und gerne stärkte sich das Publikum für die nächste musikalische Runde, die mit Cliff Richards Schönheitstipps ("Rote Lippen soll man küssen") durchstartete. Dank des Tipps von Martina Bay, dass man vor der Halle tanzen könne und Bewegung erlaubt und erwünscht sei, platzierte sich ein Teil der bewegungsfreudigen Zuhörer dort und folgte nur allzu gern der Aufforderung, das Leben und diesen schönen ersten kulturbunt-Abend zu genießen - mit Erdbeerbowle, Wein und Wasser. So reiste man unter anderem nach Ellenbogenschun-keln bei "That's Amore", gedanklichem Sirtaki-Tanz am Hafen Piräus ("Das Mädchen von Piräus") bis hin ins Traumland der 50er Jahre: Italien ("Drei kleine Italiener"/"Buona sera, signorina"). Da Hammelburg mehrere Schlösser besitze, wurde aus Peggy Marchs "Memories of Heidelberg" kurzerhand "Memories of Hammelburg ", nonchalant und Wonderfrollein-like vorgetragen. Die Wonderfrolleins gaben alles und hatten sich nach den weiteren zehn Liedern im zweiten Teil eine regenerative Pause verdient. In neue, adrette Kleider mit schwingenden Petticoats gehüllt, lehrten die Wonderfrolleins musikalisch, dass sich Liebeskummer nicht lohne, dass die Liebe ein seltsames Spiel sei und ließen ihr Publikum karibische Rhythmen mit "Quanta la mera" spüren. Nach zahlreichen Liedern forderte das begeisterte Publikum klatschend und pfeifend Zugaben ein, die die Wonderfrolleins mit "Bye bye love", "That will be the day" und "Will you still love me tomorrow" herzlich gerne gaben.

Mit ihren über 30 Liedern , grandios und leidenschaftlich vorgetragen, die die Wonderfrolleins ihren Konzertbesuchern darboten, lösten sie Freude, Hüftschwung und Leichtigkeit aus. Die Besucher dieser ersten kulturbunt-Veranstaltung wären sich bestimmt darüber einig, dass der Abend ein rundum gelungener Auftakt war, dem gewiss noch viele schöne hochwertige besetzte kulturbunt-Events folgen. Kultur und Lebensfreude zu bringen ist den Kulturbuntlerinnen wichtig.

Das Publikum dankte ihnen und den Wonderfrolleins applaudierend. Strahlend und beschwingt trat man nach drei Stunden Konzert von der schönen Museumsinsel den Heimweg an.

 
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