zurück
Bad Kissingen
Wegen Corona: 2020 fast 50 Prozent weniger Gäste im Kreis Bad Kissingen
So einen Einbruch gab es wohl noch nie: Corona sorgte bei den Beherbergungsbetrieben im Landkreis für Minus-Rekorde. So sehen die konkreten Zahlen aus.
Kaum noch etwas los: Einem schweren Einbruch bei den Gästezahlen mussten im Corona-Jahr 2020 die Beherbergungsbetriebe in Bad Kissingen und dem Landkreis verzeichnen.
Foto: Archiv Siegfried Farkas | Kaum noch etwas los: Einem schweren Einbruch bei den Gästezahlen mussten im Corona-Jahr 2020 die Beherbergungsbetriebe in Bad Kissingen und dem Landkreis verzeichnen.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 18.03.2021 02:26 Uhr

Kultur, Gastronomie oder Einzelhandel: Corona hat im zurückliegenden Jahr verschiedenste Bereiche hart getroffen und unübersehbare Spuren hinterlassen. Ein Wirtschaftszweig, der ebenfalls heftig in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind die Beherbergungsbetriebe. Wie sehr gerade sie in Bayern, und speziell im Landkreis Bad Kissingen, 2020 gelitten haben, belegen konkrete Zahlen, die das Bayerische Landesamt für Statistik jetzt vorlegte.

Die Statistiker und auch die  Touristiker verwenden zur Bewertung der Entwicklung bei den Beherbergungsbetrieben zwei wesentliche Kennzahlen. Das sind zum einen die Gästeankünfte und zum anderen die Zahl der Übernachtungen. In beiden Bereichen sind für das Vorjahr dramatische Einbrüche zu verzeichnen. In ganz Bayern ging die Zahl der Gästeankünfte von rund 40 Millionen auf knapp 20 Millionen zurück. Ein Minus von mehr als 50 Prozent. Die Zahl der Übernachtungen lag 2020 in Bayern bei knapp 60 Millionen und damit um gut 40 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. 2019 hatten die Statistiker noch knapp 101 Millionen Übernachtungen gezählt.

Guter Start ins Corona-Jahr

Ähnlich sind auch die Zahlen, die das Landesamt für Statistik für Unterfranken ermittelt hat. Demnach gingen die Gästeankünfte 2020 hier um knapp 47 Prozent auf 1,6 Milliionen zurück, die der Übernachtungen um knapp 39 Prozent auf 4,5 Millionen.

Und auch die Zahlen, die den massiven Einbruch für den Landkreis Bad Kissingen dokumentieren,  unterscheiden sich nicht wesentlich von denen des Landes oder des Bezirks. Gerade mal 226 000 Gäste besuchten im vergangenen Jahr den Bäderlandkreis. Das ist ein Minus von 48,1 Prozent im Vergleich zu 2019. Auf 1,36 Millionen sank die Zahl der Übernachtungen. Das waren 38 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor.

Dabei begann das Jahr 2020 aus touristischer Sicht für den Landkreis eigentlich richtig gut. Mehr als 25 000 Gästeankünfte bedeuteten im Januar ein Plus von immerhin 6,5 Prozent. Um genau ein Prozent stieg im gleichen Zeitraum die Zahl der Übernachtungen. Immerhin 142 000 wurden im ersten Monat des vergangenen Jahres erfasst. Noch besser liefen die Geschäfte der Beherbergungsbetriebe im Landkreis dann im Februar. Knapp 29 000 Gästeankünfte bedeuteten erneut ein sattes Plus von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit knapp 157 000 wurden gleich 12,3 Prozent mehr Übernachtungen gezählt als 2019. Das machte sicher viele Hoffnungen für ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr.

Der erste Lockdown

Mitte März kam der erste Lockdown und damit ein drastischer Einbruch, der diese Hoffnungen weitgehend zerstört haben dürfte. Gerade einmal gut 13 000 Ankünfte und 109 000 Übernachtungen bedeuteten im Landkreis ein Minus von mehr als 59 beziehungsweise 35,9 Prozent. Dann wurde es April und die Krise nahm ein vermutlich noch nie dagewesenes Ausmaß an: 2442 Gästeankünfte entsprachen einem Minus von mehr als 93 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 81,5 Prozent betrug der Rückgang bei den Übernachtungen im Kreis. Gerade einmal 34 000 waren es noch. Nicht viel besser waren die Zahlen im Mai. Ankünfte: minus 87,5 Prozent, Übernachtungen: minus 77 Prozent.

Wegen Corona: 2020 fast 50 Prozent weniger Gäste im Kreis Bad Kissingen

Keine wesentliche Verbesserung brachte der Juni mit einem Minus von 63 Prozent bei den Ankünften und Minus 55,1 Prozent bei den Übernachtungen. Im Juli schwächte sich der Rückgang mit minus 34,9 Prozent und minus34 Prozent etwas ab. Diese Entwicklung setzte sich im August mit minus 20,3 bei den Ankünften und minus 21,3 bei den Übernachtungen fort. Auf 24,1 und 20,1 Prozent beliefen sich jeweils die Rückgänge im September.

Schlechter Start 2021

Dann wurden die Zahlen wieder schlechter.  34,8 weniger Ankünfte und 25 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr lautete die Bilanz für Oktober. Im November begann der zweite Lockdown und die Zahlen näherten sich wieder den Katastrophenwerten vom Frühjahr. Minus 80,4 bei den Ankünften und Minus 47,4 bei den Übernachtungen. Mit gerade einmal 3900 Ankünfte (minus 83,2 Prozent)  und 66 000 Übernachtungen (minus 55,7 Prozent) ging das Krisenjahr für die Beherbergungsbetriebe und natürlich auch für die zahlreichen Mitarbeiter oder die Zulieferer und deren Mitarbeiter zu Ende.

Hoffnungen auf ein besseres Jahr 2021 erfüllten sich zumindest im Januar, den letzten Monat für den die Statistiker des Landratsamtes Zahlen bislang vorgelegten, nicht.  Gerade einmal 3821 Ankünfte und 61 417 Übernachtungen bedeuten im Landkreis Bad Kissingen erneut Rückgänge um 84,8 und 56,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch wenn noch keine Statistik vorliegt, ist nicht auszugehen, dass die Zahlen bis in den März hinein so schlecht geblieben sind. 

Große Einbrüche in den drei Bädern

Zahlen gibt es aber auch für einzelne Orte im Kreis. Demnach musste auch das touristische Zentrum des Landkreises, die Stadt Bad Kissingen, im vergangenen Jahr schwere Einbrüche bei den Gäste- und Übernachtungszahlen zu verzeichnen. 118 000 Ankünfte und 929 000 Übernachtungen bedeuteten Rückgänge um 49,1 beziehungsweise 37,7 Prozent. Noch härter hat es Bad Brückenau getroffen. 30 500 Ankünfte bedeuten ein Minus von 54 Prozent. 47,8 Prozent beträgt das Minus bei den Übernachtungen, von denen nur noch etwa 155 000 registriert wurden. Das dritte Bad im Landkreis, Bad Bocklet, musste mit 11 800 Ankünften ein Minus von 42 Prozent hinnehmen. 140 000 Übernachtungen bedeuteten einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von "nur" 21,7 Prozent. Die am wenigsten schlechten Zahlen im Kreis  verzeichnete übrigens Münnerstadt. Hier entsprachen 5800 Ankünfte einem Rückgang von 36,7 Prozent und 23 700 Übernachtungen einem Minus von 19,8 Prozent. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Kissingen
Thomas Pfeuffer
Covid-19-Pandemie
Krisen
Krisenjahre
Landesämter
Lockdown
Stadt Bad Kissingen
Zerstörung
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • lbs
    @gardner und greenkeeper. Ihr habt Recht . Das Bild hat mit dem Artikel eigentlich gar nichts zu tun. Ich wollt nur mal auf die wunderbaren Figuren hinweisen, die leider in Vergessenheit geraten, da diese immer wieder für Artikel verwendet werden. Sorry, wenn ihr das falsch verstanden habt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • lbs
    Zum Bericht hat ma ein schlechtes Bild genommen. Es ist eine von mehreren Figuren, die die Künstlerin Hilde Würtheim der Staatsbad im den Kuranlagen kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Leider haben wahrscheinlich besoffene Randalierer einge Figuren komplett zerstört. Die Figuren wurden entfernt und in die Wandelhalle gestellt, wo sie wegen der Pandemie nun ein eingesperrtes trostloses Dasein erleben. Hier hätte ich von der Kurdirektorin doch mehr erwartet. So hätte man die Figuren statt in der gesperrten Wandelhalle auf aufgestellen Podesten auf dem Balkon des Regentenbau stellen, wo man sie gut sehen und fotografieren hätte können.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dbuettner0815@gmail.com
    Und was hat das jetzt mit dem Bericht zu tun?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • bernd@czelustek.de
    Nix!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten