Weil ein Kohlenstoffmonoxid-Melder (CO-Warngerät) in der Nacht auf Samstag kurz nach 1 Uhr angeschlagen hatte, wurden Feuerwehr und Rettungsdienst von der Rettungsleitstelle in den "Güßgraben" im Bad Kissinger Stadtteil Garitz beordert. Der Bewohner, in dessen Wohnung sich das Gerät befand, hatte beim Eintreffen von Polizei und Rettungsdiensten seine Räumlichkeiten bereits verlassen und wartete auf der Straße.
Eine erste Nachschau durch Atemschutzgeräteträger der Garitzer Freiwilligen Feuerwehr ergab keine Auffälligkeiten in der Wohnung, dessen Nutzer erklärte, dass er das Warngerät zusammen mit der Wohnung übernommen habe - einen Herd oder Ofen habe er derzeit nicht in Betrieb. So wurden die Wohnung und das gesamte Mehrfamilienhaus gründlich mit einem Hochdrucklüfter durchgeblasen.
Gerät arbeitet sehr genau
Stadtbrandinspektor Harald Albert ließ zudem von der Bad Kissinger Freiwilligen Feuerwehr ein CO-Messgerät kommen, aber auch damit konnte kein auffälliger Wert festgestellt werden. Wie genau dieses Gerät arbeitete, zeigte sich beim Verlassen des Gebäudes: In der Nähe des mit einem Verbrennungsmotor ausgestatteten Hochdrucklüfters zeigte es eine geringe Veränderung im Sauerstoffgehalt der umgebenden Luft an.
Erst in der Nacht auf den 1. Mai war es im Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld zu einem tödlichen Unfall durch eine Kohlenmonoxidvergiftung gekommen. In den Kellerräumen der ehemaligen Mellrichstädter Kaserne hatten junge Menschen in den ersten Mai gefeiert und dazu ein mobiles, benzinbetriebenes Stromaggregat genutzt, das sie im Haus aufstellt hatten. Drei der länger gebliebenen Partygäste erlitten dabei zum Teil schwere Vergiftungen, an denen einen Tag später ein 22-jähriger verstarb.
Technischer Defekt vermutet
Hier in Garitz wurde niemand verletzt, der CO-Warnmelder, der nicht mit einem Rauchmelder verwechselt werden sollte, hatte vermutlich einen technischen Defekt , so dass die eingesetzten Kräfte nach gut einer Stunde wieder abrücken konnten. Im Einsatz waren seitens der Garitzer Feuerwehr drei Fahrzeuge mit gut einem Dutzend Helfer, aus Bad Kissingen zwei Fahrzeuge mit drei Mann sowie Polizei und Bayerisches Rotes Kreuz .