Christian Löffler ist Musiker , bildender Künstler und Produzent. In Bad Kissingen präsentiert er mit dem "Detect Ensemble" seine eigenen Versionen von Bach, Beethoven , Chopin, Wagner, Smetana und Bizet und erkundet dabei die Welten zwischen klassischen und elektronischen Klängen.
Sie spielen sonst Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie, in Paris, London, Mexico City oder Washington. Wie passt Bad Kissingen da rein?
Christian Löffler: Ich bin tatsächlich zum ersten Mal in Bad Kissingen . Ich war gar nicht so erstaunt, hier mit dem "Detect Ensemble" zu spielen. Der Kissinger Sommer war mir ein Begriff. Ich bin zwar nicht super klassikaffin, aber durch das Projekt mit der Deutschen Grammophon bin ich da langsam reingewachsen.
[Anm. der Red.: Das Klassiklabel Deutsche Grammophon stellte Christian Löffler beim Shellac-Projekt die Aufnahmen von 78er Schallplatten aus dem frühen 20. Jahrhundert zur Verfügung. Das historische Tonmaterial wurde zum Ausgangspunkt von Löfflers eigenen Improvisationen.]
Die Bad Kissinger sind eher als Klassikhörer bekannt, weniger für ihre Elektroszene. Gibt es hier ein Publikum für Sie?
Wie kam die Zusammenarbeit mit dem "Detect Ensemble" zustande?
Wie genau realisieren Sie, an welchem Ort Sie gerade spielen? Ist das manchmal ein Abarbeiten der Konzerte oder genießen Sie das?
Sie waren nicht der klassische Gitarrenschüler, der in die Musikschule geht, sondern haben alles als Autodidakt gelernt - von Ihrem Kunststudium in Greifswald mal abgesehen. Wie bringt man sich das bei? Damals gab es ja kaum YouTube-Videos.
Und dann sind Sie drangeblieben.
Wie kann man sich Ihre Karriere als Außenstehender vorstellen? Von dem "mal Bock, was selbst zu machen und am PC rumprobieren" zu einer Karriere, die Sie jetzt in London, San Francisco und Hamburg auftreten lässt?
Gab es da Momente, über die Sie sich jetzt noch wundern oder belustigt daran zurückdenken?
Ich habe dort total viele nette Leute kennengelernt, aber ich hatte kein Visum. Ich habe dann meinen neuen Freunden mein Equipment überlassen, damit ich nur als Tourist reisen konnte und nicht von den Grenzkontrollen gefilzt wurde. Da ist man heute mit einem Visum viel gelassener. Oder ein anderes Beispiel: Bei einem meiner ersten Auftritte in Berlin. Da kannten mich noch nicht so viele. Da kam ein Typ zu mir und sagte: "Was machst du denn? Ist ja voll lahm." Und jetzt die ausverkauften Konzerte - das genießt man dann umso mehr.
Das Gespräch führte Charlotte Wittnebel-Schmitz.
Für das Konzert gibt es noch Karten über www.kissingersommer.de oder die Abendkasse. Das Konzert beginnt um 21 Uhr im Kurtheater.