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BISCHOFSHEIM
Christi Leiden aus der Sicht Rhöner Künstler
Leidensgeschichte in der Kunst: Bei der Ausstellungseröffnung sind hier von links Elke Böhm, Raimund Kessler, Steffen Kranz, Herbert Holzheimer, Edgar Vorndran, Pater Rainer Treutlein und Robert Frank zu sehen.
Foto: Marion Eckert | Leidensgeschichte in der Kunst: Bei der Ausstellungseröffnung sind hier von links Elke Böhm, Raimund Kessler, Steffen Kranz, Herbert Holzheimer, Edgar Vorndran, Pater Rainer Treutlein und Robert Frank zu sehen.
Eckert, Marion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 14:37 Uhr

Die neue Ausstellung im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg trägt den Titel „Gekreuzigt, Gestorben und Begraben...“ und zeigt Werke, die sich mit der Passion Christi befassen, aus dem Blickwinkel Rhöner Künstler. Eröffnet wurde die Ausstellung von Elke Böhm, die als Schirmherrin die Ausstellung mit und für die Künstler organisierte.

Gezeigt werden Werke der Bildhauer Dieter Robert Frank (Milz), Herbert Holzheimer (Langenleiten), Raimund Kessler (Premich), Steffen Kranz (Völkershausen) und Edgar Vorndran (Leutershausen) ergänzt durch Szenenbilder von Karl-Heinz Exner (Bischberg).

Unter Passion werde der Leidensabschnitt im Leben Jesu verstanden, erklärte Böhm. „Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben.“ Es gebe ein Symbol, das nicht nur für diesen Glauben stehe wie kein zweites, das aber auch, diesen nicht einmal einen Tag währenden Abschnitt des Lebens Jesu zusammenfasste: Das Kreuz.

Elke Böhm verwies auf erste Darstellungen des Kreuzes, aufgefunden auf dem Palatin, dem kaiserlichen Palasthügel in Rom. „Es war eine Karikatur, gekritzelt wohl gegen 125 nach Christus auf die Wand eines Gymnasiums, wo Sklaven für den Dienst am kaiserlichen Hof ausgebildet wurden. Es hängt eine Menschengestalt mit einem Eselskopf am Kreuz.“ Wen wundere es dann noch, wenn heute „Feinde des Kreuzes Christi“ sich mit „Kunstwerken“ brüsten, mit blasphemischen Darstellungen wie einem ans Kreuz genagelten Forsch?, fragte Böhm.

Die Ausstellung im Bruder-Franz-Haus befasse sich nicht mit solchen Entgleisungen und Beleidigungen des Glaubens, sondern zeige in vielfältiger Weise das Leiden Jesus. „Es ist der Gekreuzigte mit seiner Liebe, der das Kreuz erst zu einem Siegeszeichen macht. Sein Leiden und Sterben sind der Höhepunkt unserer Erlösung.“ Die Künstler standen nach der kurzen Laudatio den interessierten Gästen auf einem Rundgang durch die Ausstellung für Fragen zur Verfügung. Pater Rainer Treutlein dankte ihnen für die Bereitschaft, das Bruder-Franz-Haus mit ihren Werken zu bereichern. Besonders beeindrucke ihn das „Passionshemd“ von Herbert Holzheimer. Ein zerrissenes und zerschundenes Hemd, auf den ersten Blick ein Lumpen, selbst für den Altkleidersack nicht mehr geeignet.

Unter Herbert Holzheimer wurde es zum Kunstwerk. „Es gehörte einer Vogelscheuche, ich habe es noch bearbeitet unter andere mit Altöl.“ Das Hemd sehe aus wie das Kleidungsstück eines Leidensmenschen, der seines letzten Hemdes beraubt wurde. Es sei aber auch Ausdruck von Innerem, vom Seelenleiden. Pater Rainer erinnerte das Hemd an das letzte Hemd, um das Jesu von seinen Schächern beraubt wurde.

Steffen Kranz ist mit einer Vielzahl von Kreuzes-, aber auch Auferstehungsdarstellungen vertreten. Von filigranen Exponaten bis hin zu Skulpturen im Raum reicht das Spektrum seiner Werke. Beeindruckend die unterschiedlichen Kreuzesdarstellungen. Ins Auge fallen die Szenenbilder von Karl-Heinz Exner aus Bischberg. Wie eine Krippenszenerie mit Landschaft und Details baut er seine Darstellungen auf. Zu sehen sind die Szenen „Jesus wird ans Kreuz genagelt“ und „Kreuzigung – mich dürstet“.

Dieter Robert Frank aus Milz zeigt die biblische Szene „Jesus heilt einen Gelähmten“. Heilsgeschehen werde hier öffentlich, erklärte der Künstler. Mit Darstellungen zu „Himmelfahrt“, „Kreuz“ und einem „Hahn“, der an den dreimal krähenden Hahn und die Verleugnung durch Petrus erinnert, beteiligt sich Edgar Vorndran aus Leutershausen an der Ausstellung. Raimund Kessler zeigt schließlich „Der Gekreuzigte“, „Grablegung“ und „Auferstehung“ und so weist auch er schon auf die Osterbotschaft hin, die nach „Gekreuzigt, Gestorben und Begraben...“ im Mittelpunkt steht.

Die Ausstellung kann bis einschließlich 12. April zu folgenden Öffnungszeiten besucht werden: Februar und März täglich von 10 bis 16 Uhr, ab April täglich von 10 bis 18 Uhr.

 
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