
Graue Haare, fast acht Jahrzehnte in den Knochen, aber immer noch den Rock´n´Roll im Blut – so präsentierte sich die Band „Creedence Clearwater Revived feat. Johnny „Guitar“ Williamson“ im Max-Littmann-Saal des Regentenbaus und begeisterte mit den unvergessenen Hits von „ CCR “ ein generationenübergreifendes Publikum .
Mit 26 Evergreens aus der nur fünfjährigen Bandzeit von „ CCR “ löste die Gruppe nicht nur Begeisterungsstürme aus, sondern machte aus dem ausverkauften Kissinger Kulturtempel „a beautyful concert hall“ und aus den Gästen „a great Rock´n´Roll-Audience“.
Auf das notwendigste reduziert
„ CCR “ steht für „ Creedence Clearwater Revival “, eine der populärsten US-Bands , die von John Fogerty gegründet wurde, von 1967 bis 1972 existierte und deren Singles und Alben millionenfach verkauft wurden. Hits wie „Cottonfields“, „Down On The Corner“, „Susi Q.“ oder „Who’ll Stop the Rain“ stammen aus der Feder des Bandgründers, der durch den kalifornischen Musikstil aus Blues und klassischem Rock´n´Roll, gewürzt mit einem kräftigen Country-Einschlag, geprägt wurde.
Dieser Zeit waren auch die vier Mitglieder von „Creedence Clearwater Revived“ - Johnny „Guitar“ Williamson (Gitarre), Wally Day (Drums), Chris Allen (Bass) und Bernard Southern (Hauptstimme - Gitarre) – sichtbar verbunden, denn auf der Bühne standen nur wenige Boxen und Verstärker, dazu Gitarren und ein, auf das notwendigste reduzierte Schlagzeug-Set.
Doch nicht nur Equipment und Instrumentarium orientierten sich an den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts, sondern auch die Musiker selbst, die, wie aus der Zeit geworfen, das über zweistündige Konzert ohne Pause zelebrierten.
Jeans und Cowboyhut
Zum Outfit der in Ehren ergrauten Rock´n´Roller gehörten Jeans , T-Shirt, bunten Hemden und natürlich Cowboyhüte, zu ihrem musikalischen Selbstverständnis gehörten der Originalsound von „ CCR “ mit kernigen Gitarrenriffs, rhythmischem Groove und harmonischen Akkorden – wozu auch die vielseitige, kraftvolle Stimme von Bernard Southern beitrug, der mit englisch sprachigen Anekdoten die einzelnen Stücke ankündigte und dem Publikum anfangs versprach: „We have a good time tonight.“
Dem vielstimmigen „Yeah“ der Gäste folgte „Proud Mary“ zur Einstimmung und mit dem kollektiv gesungenen Refrain „Rollin´, rollin' yeah, rollin′ on the river“ hatte die Band das Publikum auf seiner Seite. Von da an reihten sich die „ CCR “-Hits wie ein Perlenschnur auf und man merkte es den vier Musikern an, dass die Band nicht nur eine Revival-Band ist, die die Stücke einfach nachspielt.
Gelassenheit und Spielfreude
Vielmehr zeigte ihre unaufgeregte Gelassenheit und ihre spürbare Spielfreude – gepaart mit jahrzehntelanger Bühnenerfahrung -, dass sie mit der damaligen Zeit und der damaligen Musik eng verbunden sind. Auch das Publikum , mit einem Durchschnittsalter von jenseits der 60, zeigte durch Applaus und Zurufen seine Begeisterung für Titel wie den gefühlvollen Balladen „Lodi“ oder „As Long As I Can See The Light“, den rockigen Stücken „Premonition“ oder „Up Around the Bend“ und den Country-lastigen Stücken „Born On The Bayou“ oder „Lookin’ Out my Backdoor“.
Mal sorgte die Band mit „Midnight Special“ für einen Mitklatsch-Rhythmus, mal erinnerte sie mit dem Kultstück „Run Through The Jungle“ an den Vietnamkrieg, mal animierte sie mit „Hey Tonight“ zu einer Tanzeinlage vor der Bühne oder in den Gängen.
Ein besonderer Höhepunkt war die Interpretation von Marvin Gayes Hit „I Heard It Through the Grapevine“, bei dem die Rock´n´Roller ihr Können nicht nur als „Creedence Clearwater Revived“, sondern auch als perfekte Solisten präsentierten – honoriert vom anerkennenden Beifall der Gäste.
Mit „Molina“, „Travelin’ Band“ und „Fortunate Son“ ging es ein die Verlängerung des Konzerts, das mit einen ausgiebigem „Rockin All Over The World“, dem Bekenntnis „Rock´n´Roll still alive“ und einem begeisterten Publikum zu Ende ging.


