Am Vorabend zum Rosenmontag fand das traditionelle Faschingskonzert mit Posaune und Orgel in der sehr gut besuchten Herz-Jesu Stadtpfarrkirche statt. Auch bei der diesjährigen Ausgabe konnten sich die Konzertgäste davon überzeugen, wie gut sich die Königin der Instrumente, die Orgel (Burkhard Ascherl), mit der „göttlichen“ Posaune (Roman Riedel), die schon die Mauern von Jericho zum Einsturz gebracht haben soll, versteht, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Die Gäste wurden festlich mit der Arie des Toreador Escamillo aus Georges Bizets Oper „Carmen“ begrüßt, um dann anschließend mit Taminos Arie „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ wieder ruhigere Töne anzustimmen. Hier überzeugte einmal mehr der sonore Posaunenton Roman Riedels in seiner ganzen Verwandlungsfähigkeit.
Eine perfekte Überleitung in das Genre der Operette zelebrierte Burkhard Ascherl an der Orgel mit einem virtuosen Potpourri aus Johann Strauß’ Verwechslungs-Operette „Die Fledermaus“.
Danach genoss das Publikum wieder die Duo-Besetzung mit zwei Liedern aus der Wiener Operetten-Ära, dem feurigen „Komm Zigan“ aus Emmerich Kalmans „Gräfin Mariza“ und einer Einstimmung auf den nahenden Frühling mit Robert Stolz’ „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“. Ein delikater Leckerbissen erwartete das Auditorium mit Charles Gounods’ „Trauermarsch für eine Marionette“, eingerichtet für Orgel-Solo von Stadtkantor Burkhard Ascherl, bevor es mit sehnsuchtsvollen Tönen an der Soloposaune mit Harold Arlens Hit „Somewhere over the Rainbow“ aus dem Musicalfilm „Der Zauberer von Oz“ weiterging. Einen Kurzbesuch an der Orgel stattete dann die scharfsinnig-schrullige TV-Detektivin „Miss Marple“ mit der pfiffigen von Ron Goodwin komponierten Melodie ab. Die „ Bee Gees “-Pop-Ballade „How Deep is your Love“ mit ihren schmusig-populären Posaunentönen stand im Kontrast zu martialischen Rhythmen des „Raiders March“ von John Williams aus dem Film „ Indiana Jones “.
Mit dem Orgelsolo-Stück „The Yarmouth Belle“ lud Burkhard Ascherl die Zuhörer musikalisch auf einen Jahrmarktbesuch des letzten Jahrhunderts ein. Danach wurde es noch ausgelassener mit dem von Michael Jackson und Lionel Richie komponierten Popsong „We Are the World“.
Da Staatsbad Philharmonie-Posaunist Roman Riedel kürzlich mit dem Jugendmusikkorps die Stadt besuchte, die den weltweit größten und buntesten Karneval feiert, brachte er aus Rio de Janeiro zwei Melodien über die schönsten Strände dieser Weltmetropole mit: Zuerst wurde das „Girl from Ipanema“ von Antônio Carlos Jobim besucht, bevor der musikalisch gelungene Abend mit Barry Manilows Disco-Klassiker „Copacabana“ am noch flippigeren gleichnamigen Strand ausklang.
Um dem jetzt vollends aus dem Häuschen geratenen Publik gerecht zu werden, brillierte das versierte Duo abschließend mit einem peppigen „Encore“: „YMCA“. red